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Na­vi­ga­ti­on

21. Ros­to­cker Ak­ti­ons­ta­ge ge­gen Sucht­ge­fah­ren vom 9. bis 11. Sep­tem­ber 2014

Pres­se­mit­tei­lung vom 27.08.2014

Vom 9. bis 11. Sep­tem­ber 2014 ver­an­stal­tet das Ge­sund­heits­amt der Han­se­stadt Ros­tock ge­mein­sam mit der Ar­beits­grup­pe Sucht zum 21. Mal die Ros­to­cker Ak­ti­ons­ta­ge ge­gen Sucht­ge­fah­ren. An­lass für die­se Ak­ti­ons­ta­ge ist die Tat­sa­che, dass Sucht kein ge­sell­schaft­li­ches Rand­pro­blem ist, son­dern vie­le Men­schen un­ter­schied­li­chen Al­ters und in ver­schie­de­nen Le­bens­la­gen be­trifft: 96,4 Pro­zent der bun­des­deut­schen Be­völ­ke­rung im Al­ter zwi­schen 18 und 64 Jah­ren trin­ken Al­ko­hol. In die­sem Sin­ne rich­ten sich die dies­jäh­ri­gen Öf­fent­lich­keits­ver­an­stal­tun­gen auf In­for­ma­ti­on, Ori­en­tie­rung und Auf­klä­rung zum The­ma Al­ko­hol.

Nach Ein­schät­zung der Deut­schen Haupt­stel­le für Sucht­fra­gen (DHS) ist der Al­ko­hol­kon­sum enorm ver­brei­tet, er wird un­ter­schätzt und ver­harm­lost. Die Zah­len spre­chen für sich: Nach wie vor be­trägt der Pro-Kopf-Kon­sum an al­ko­ho­li­schen Ge­trän­ken in der Bun­des­re­pu­blik 137,2 Li­ter Fer­tig­wa­re. So trinkt je­de/r Deut­sche im Schnitt 9,6 Li­ter Rei­nal­ko­hol pro Jahr. Das ent­spricht ei­ner Ba­de­wan­ne voll Bier, Wein und Spi­ri­tuo­sen. Die Zahl der Al­ko­hol­ab­hän­gi­gen in Deutsch­land stieg von 2006 bis 2012 von 1,3 Mio. auf 1,77, das be­deu­tet ei­ne Stei­ge­rung um 36 Pro­zent! (Quel­le: Deut­sche Haupt­stel­le für Sucht­fra­gen, Jahr­buch Sucht 2012). Da­ge­gen ist bun­des­weit der Kon­sum von Zi­ga­ret­ten und Al­ko­hol durch Ju­gend­li­che seit meh­re­ren Jah­ren rück­läu­fig.

Die Le­bens­welt- und So­zi­al­raum­ana­ly­se für die in­te­grier­te Kin­der- und Ju­gend­hil­fe­pla­nung der Han­se­stadt Ros­tock 2013/2014 gibt mit ei­nem Über­blick zu so­zi­al­räum­li­chen Cha­rak­te­ris­ti­ka der Stadt­tei­le Krö­pe­li­ner-Tor-Vor­stadt und Stadt­mit­te so­wie zu den Le­bens­la­gen jun­ger Men­schen ei­nen Ein­blick in den Ge­nuss­mit­tel- und Dro­gen­kon­sum von be­frag­ten Schü­le­rin­nen und Schü­lern der sieb­ten bis zehn­ten Klas­se. Dem­nach ga­ben 40 % der Ju­gend­li­chen an, un­re­gel­mä­ßig Al­ko­hol zu trin­ken. Re­gel­mä­ßi­ger Al­ko­hol­ge­brauch (al­so min­des­tens ein­mal die Wo­che) ist un­ter männ­li­chen Ju­gend­li­chen et­was ver­brei­te­ter (15,3%), wäh­rend der An­teil von weib­li­chen Ju­gend­li­chen, die zu­min­dest ab und zu Al­ko­hol trin­ken mit 41% hö­her ist als bei den Jun­gen (38,4%).

Mit stei­gen­dem Al­ter steigt so­wohl der An­teil Ju­gend­li­cher, die Al­ko­hol trin­ken, als auch die Häu­fig­keit des Al­ko­hol­kon­sums fast li­ne­ar an. Im Al­ter von 15 Jah­ren ge­ben 21,7% an, min­des­tens ein­mal die Wo­che Al­ko­hol zu trin­ken. Im bun­des­deut­schen Durch­schnitt kon­su­mie­ren 22,9% der Ju­gend­li­chen in die­sem Al­ter ein­mal wö­chent­lich Al­ko­hol.
2012 wur­den 26.673 Kin­der und Ju­gend­li­che im Al­ter von zehn bis 19 Jah­ren auf­grund aku­ten Al­ko­hol­miss­brauchs sta­tio­när in ei­nem Kran­ken­haus be­han­delt (vgl. Sta­tis­ti­schem Bun­des­amt, De­sta­tis). Das wa­ren 1,2 % mehr als 2011.

Um auf die­se ak­tu­el­le Pro­ble­ma­tik zeit­ge­mäß zu re­agie­ren, hält das Pro­gramm der 21. Ros­to­cker Ak­ti­ons­ta­ge ei­ne viel­fäl­ti­ge Aus­wahl von ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen mit Dis­kus­si­ons­an­ge­bo­ten in ab­wech­se­lungs­rei­chen In­for­ma­ti­ons- und Auf­klä­rungs­ak­tio­nen zum ver­ant­wor­tungs­vol­len Um­gang mit ver­schie­de­nen Sucht­mit­teln be­reit.

So kön­nen Fach­leu­te aus ver­schie­de­nen Be­rei­chen am Diens­tag, 9. Sep­tem­ber, ab 14 Uhr, das 8. Wis­sen­schaft­li­che Sym­po­si­um zum The­ma Neue Ent­wick­lun­gen in der Sucht­be­hand­lung für ei­ne Fort­bil­dung nut­zen. Da­zu sind An­mel­dung er­be­ten im In­ter­net un­ter der Adres­se http://​www.​psy​chia​trie.​med.​uni-ros­tock.de oder per Te­le­fax un­ter Fax 0381 494-4902.

Wäh­rend des Sucht­ak­ti­ons­ta­ges am 10. Sep­tem­ber im Rat­haus gibt es ver­schie­de­ne An­ge­bo­te. So fin­det für päd­ago­gi­sche Fach­kräf­te ab 10 Uhr ei­ne Vor­le­sung mit Herrn Dr. Rücker zum The­ma „Was man über mo­der­ne Dro­gen wis­sen muss!“ mit an­schlie­ßen­den the­men­spe­zi­fi­schen Work­shops statt. Da­zu sind eben­falls An­mel­dun­gen un­ter der E-Mail-Adres­se ant­je.​wro​cisz​ewsk​i@​rostock.​de oder per Te­le­fax un­ter Fax 0381 381-5399 er­be­ten.

Rund um die­se Ver­an­stal­tung be­steht die Mög­lich­keit, den Markt der Mög­lich­kei­ten im Rat­haus­foy­er zu be­su­chen. Hier ste­hen die Ros­to­cker Ein­rich­tun­gen und die Ros­to­cker Selbst­hil­fe für In­for­ma­tio­nen und Dis­kus­sio­nen zu Sucht und Dro­gen zur Ver­fü­gung. Be­glei­tet wird der Markt der Mög­lich­kei­ten von der Pla­kat­aus­stel­lung aus der Prä­ven­ti­ons-Kam­pa­gne „bunt statt blau“ der DAK-Ge­sund­heit. Ziel die­ser Kam­pa­gne ist die Auf­klä­rung über die Ge­fah­ren von Al­ko­hol mit künst­le­ri­schen Mit­teln. Seit dem Start der Kam­pa­gne 2010 be­tei­lig­ten sich be­reits 62.000 Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Al­ter von zwölf bis 17 Jah­ren.

Der Ak­ti­ons­tag en­det mit ei­ner Po­di­ums­dis­kus­si­on zum The­ma Ge­walt im Kon­text mit Sucht- ein ge­sell­schaft­li­ches Pro­blem. Auch hier spre­chen die Zah­len für sich: Ins­ge­samt ha­ben 277.894 Tat­ver­däch­ti­ge ih­re Tat un­ter Al­ko­hol­ein­fluss be­gan­gen. Das sind 13,2 Pro­zent al­ler Tat­ver­däch­ti­gen. 2011 wur­den ins­ge­samt 47.165 Ge­walt­ta­ten un­ter Al­ko­hol­ein­fluss ver­übt. Das ist ein Drit­tel al­ler auf­ge­klär­ten Fäl­le im Be­reich der Ge­walt­kri­mi­na­li­tät. (Quel­le: Bun­des­kri­mi­nal­amt, www.​bka.​de). Ins­be­son­de­re bei schwe­rer und ge­fähr­li­cher Kör­per­ver­let­zung prägt Al­ko­hol­ein­fluss wei­ter­hin die Tat­be­ge­hung in er­heb­li­chem Um­fang.
Ge­mein­sam mit Jus­tiz­mi­nis­te­rin Uta-Ma­ria Ku­der dis­ku­tie­ren nam­haf­te Fach­leu­te aus Me­di­zin und Jus­tiz zu die­sem The­ma.

Das de­tail­lier­te Pro­gramm mit al­len Ver­an­stal­tun­gen wird in der heu­ti­gen Aus­ga­be des Städ­ti­schen An­zei­gers ver­öf­fent­licht und ist auch un­ter www.​sta​edti​sche​r-​anz​eige​r.​de on­line.

Aus dem Pro­gramm

Diens­tag, 9. Sep­tem­ber

14 Uhr
8. Wis­sen­schaft­li­ches Sym­po­si­um
Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ros­tock, Hör­saal des Zen­trums für Ner­ven-heil­kun­de, Gehls­hei­mer Str. 20
www.​psy​chia​trie.​med.​uni-ros­tock.de
An­mel­dung: Fax 0381 494-9682

Mitt­woch, 10. Sep­tem­ber

Sucht­ak­ti­ons­tag im Rat­haus
10.15 - 11.45 Uhr Fest­saal
An­er­kann­te Fort­bil­dung für Lehr­kräf­te, Schul­so­zi­al­ar­bei­ter, Aus­bil­der
- Was man über mo­der­ne Dro­gen wis­sen muss!
- Dro­gen in der Ge­sell­schaft
- Ri­si­ko­stra­ti­fi­zie­rung
- Über­blick über gän­gi­ge Rausch­mit­tel
Re­fe­rent: OA Dr. med. Ger­not Rücker, Kli­nik und Po­li­kli­nik für An­äs­the­sio­lo­gie und In­ten­siv- the­ra­pie, Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ros­tock
12 - 13 Uhr
Dis­kus­si­on bei ge­sun­den Snacks
und Ge­trän­ken

12 - 16 Uhr Rat­haus­foy­er
Markt der Mög­lich­kei­ten
Mo­dera­ti­on: Dr. Ant­je Wro­ci szew­ski, Sucht- und Psych­ia­trie- ko­or­di­na­to­rin
In­for­ma­ti­ons­stän­de der Ros­to­cker Sucht­kran­ken­hil­fe:
- Evan­ge­li­sche Sucht­be­ra­tung Ros­tock gGmbH
- Fach­dienst Sucht­kran­ken­hil­fe
- Ca­ri­tas Meck­len­burg e.V. Kreis­ver­band Ros­tock
- Sucht­be­ra­tungs- und Be­hand-lungs­stel­le Volks­so­li­da­ri­tät e.V.
- Evan­ge­li­sche Sucht­kran­ken-hil­fe Meck­len­burg-Vor­pom- mern gGmbH „Fried­rich-Pe­ter­sen-Kli­nik“
- Ge­sell­schaft für Ge­sund­heit und Päd­ago­gik mbH
- So­zi­al­psych­ia­tri­sche Sucht- kran­ken­hil­fe
- Ab­sti­nenz­ver­ein Tro­cken­dock e.V.
- Dia­ko­nie­ver­ein des Kir­chen-krei­ses Ros­tock - Ros­to­cker Stadt­mis­si­on e.V.
- Ar­bei­ter-Sa­ma­ri­ter-Bund Kreis­ver­band Bad Do­be­r­an e.V. „Gus­tav-Diet­rich-Haus“ Neu­en­dorf
- Selbst­hil­fe­kon­takt­stel­le
- Selbst­hil­fe­grup­pen

Aus­stel­lung im Rat­haus­foy­er
Schü­ler­pla­ka­te aus dem bun­des­wei­ten Wett­be­werb Bunt statt Blau der DAK-Ge­sund­heit
In­for­ma­ti­ons­stand der DAK-Ge­sund­heit

13.30 - 15.30 Uhr
Teil­nah­me nach ro­tie­ren­dem Prin­zip
Par­al­lel­ver­an­stal­tung, je 30 min.
Work­shop 1 - Be­ra­tungs­raum 2
Al­ko­hol und Ta­bak – Me­tho­den zur Prä­ven­ti­on
Mo­dera­ti­on: Do­re­en Man­del, Ge­sund­heits­amt, Ro­my Scholz, Evan­ge­li­sche Sucht­be­ra­tung Ros­tock
Work­shop 2 - Be­ra­tungs­raum 1a
Recht­li­che Kon­se­quen­zen bei il­le­ga­len Dro­gen
Mo­dera­ti­on: Jörg Mat­thies, Po­li­zei­in­spek­ti­on Ros­tock
Work­shop 3 - Be­ra­tungs­raum 1b
El­tern von sucht­mit­tel­ab­hän­gi­gen Kin­dern be­rich­ten über ih­re Er­fah­run­gen
Mo­dera­ti­on: Hel­mut Gür­t­ler, Ca­ri­tas Sucht­kran­ken­hil­fe Ros­tock

16 - 17.30 Uhr Fest­saal
Ge­walt im Kon­text mit Sucht -
ein ge­sell­schaft­li­ches Pro­blem
Mo­dera­ti­on: An­dre­as Roh­de, So­zia­le Diens­te der Jus­tiz, Lei­ter des Ge­schäfts­be­rei­ches Im­puls-re­fe­rat
Al­ko­hol und Dro­gen
aus rechts­me­di­zi­ni­scher Sicht
Univ.-Prof. Dr. med. An­dre­as Bütt­ner, Di­rek­tor des In­sti­tuts für Rechts­me­di­zin
Po­di­ums­dis­kus­si­on mit Uta-Ma­ria Ku­der, Jus­tiz­mi­nis­te­rin Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Prof. Dr. med. ha­bil. Det­lef Schläf­ke, Lei­ter der Kli­nik für Fo­ren­si­sche Psych­ia­trie Uni­ver­si­tät Ros­tock, Staats­an­walt Gun­ter Sach­sen-rö­der, Lei­ter der Füh­rungs­auf- sicht, Rich­te­rin An­drea Rit­ter, Rich­te­rin am Amts­ge­richt Ros- tock, Staats­an­wäl­tin Bea­trix Pup­pe-Lü­ders, Ober­staats­an­wäl- tin bei der Staats­an­walt­schaft Ros­tock, Nils Hoff­mann-Rit­ter-busch, Lei­ter des Füh­rungs­sta­bes des Po­li­zei­prä­si­di­ums Ros­tock

Don­ners­tag, 11. Sep­tem­ber

16 - 18 Uhr
Bow­ling­tur­nier für Be­trof­fe­ne
Ost­see-Bow­ling War­ne­mün­de
Al­te Bahn­hofs­stra­ße 10 in War­ne­mün­de