Aktionstag gegen Depression am 4. November
Pressemitteilung vom
Fast jeder Dritte leidet einmal im Leben an einer behandlungsbedürftigen, psychischen Erkrankung, informiert das Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock. Immer häufiger sind sie die Ursache von Arbeitsunfähigkeit. So hat sich die Zahl der Krankentage durch psychische Störungen in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. Weltweit leiden nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 450 Millionen Menschen an einer psychischen Störung, davon rund 120 Millionen an einer Depression.
Niedergeschlagenheit, Antriebs- und Lustlosigkeit, Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Magenprobleme, das sind nur einige der häufigsten Anzeichen für eine Depression - eine Erkrankung, die noch immer allzu häufig verschwiegen oder übersehen wird und nicht selten zu Selbstmordgedanken führt. Das ist besonders tragisch, wenn man weiß, dass eine Depression behandelbar ist, wenn sie rechtzeitig erkannt wird und der Betroffene entsprechende Hilfsangebote aufsucht. Eine Depression ist nicht Ausdruck persönlichen Versagens, sondern eine Erkrankung, die jeden treffen kann - unabhängig von Beruf, Alter und sozialem Stand.
Obwohl die Auslöser für eine Depression bei jedem Menschen sehr unterschiedlich sein können, spielen nach heutigem Stand der Wissenschaft immer äußere Lebensumstände, so genannte psychosoziale Belastungssituationen, und innere biologisch-körperliche Faktoren wie zum Beispiel hormonelle Veränderungen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Erkrankung. Deshalb ist eine rechtzeitige professionelle Unterstützung durch einen Arzt oder Psychotherapeuten außerordentlich wichtig.
In Rostock gibt es seit 2004 ein Verbundsystem, mit dem sich Ärzte, und Gesundheitsberater der Region einer bundesweiten Aktion „Bündnis gegen Depression“ angeschlossen haben. Ziel dieses Bündnisses ist es, das Wissen der Öffentlichkeit um die Erkrankung Depression und ihrer Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.
Das Rostocker Bündnis führte bereits mehrere Öffentlichkeitsveranstaltungen zu dieser Thematik durch. Zum diesjährigen Aktionstag am Donnerstag, dem 4. November 2010 wurde das Thema „Burn-out“ ausgewählt. Es handelt sich dabei um einen Zustand ausgesprochener körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung, oft einhergehend mit einer depressiven Symptomatik. Aufgrund sich verändernder Lebens- und Arbeitsbedingungen wird in Zukunft eher eine allgemeine Steigerung des Burn-out-Risikos erwartet.
Alle Interessierten sind am 4. November zu dem öffentlichen Rostocker Aktionstag von 19 bis 21 Uhr in den Tagungsbereich des OSPA-Zentrums (Eingang Helenenweg) herzlich eingeladen. Rostocks Senatorin für Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport, Kultur Dr. Liane Melzer wird die Veranstaltung eröffnen. Eine Oberärztin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie informiert in einem Vortrag „Burn-out - Wann macht Belastung krank?“ über die Erkrankung. Betroffene werden über ihre Erfahrungen sprechen. Für die musikalische Begleitung der Veranstaltung sorgt das Duo Scharnweber (Klavier)/Pistor (Gitarre). Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.