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Na­vi­ga­ti­on

Al­te Hü­te, Flug­zeu­ge und ro­man­ti­sche Land­schaf­ten

Pres­se­mit­tei­lung vom 20.04.2001

20. April 2001

Al­te Hü­te, Flug­zeu­ge und ro­man­ti­sche Land­schaf­ten

Die mu­ti­ge Mo­de des 20. Jahr­hun­derts, nie­der­län­di­sche Land­schaf­ten und die An­fän­ge von Luft­fahrt und Flug­zeug­bau sind die The­men in­ter­es­san­ter Aus­stel­lun­gen im Ros­to­cker Som­mer, die al­le­samt schon jetzt zu se­hen sind. Un­ter dem Mot­to „Drun­ter & Drü­ber“ prä­sen­tiert das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um der Han­se­stadt im Klos­ter zum Hei­li­gen Kreuz al­te Hü­te und Mo­de der letz­ten hun­dert Jah­re. Vom Hoch­zeits­kleid bis zum Pet­ti­coat, vom Kor­sett bis zum Mi­ni­rock sind be­kann­te und längst ver­ges­se­ne Klei­dungs­stü­cke und pas­sen­des Bei­werk zu se­hen. Das tra­di­tio­nel­le schwar­ze Hoch­zeits­kleid, lang und zwei­tei­lig, im­mer wie­der ge­än­dert und um­ge­näht, trug frau zu fest­li­chen und kirch­li­chen An­läs­sen bis ins be­gin­nen­de 20. Jahr­hun­dert. Da­ne­ben der neu­es­te Schrei in woll­wei­ßer Sei­de, den sich nur die rei­che Han­se­städ­te­rin für den fest­li­chen Hö­he­punkt leis­ten konn­te. Re­vo­lu­tio­när än­der­te sich 15 Jah­re spä­ter für die Da­men nicht nur die Klei­der­län­ge, in den fre­chen 20er Jah­ren ver­lo­ren die kurz und ge­ra­de ge­schnit­te­nen Hül­len gar je­de weib­li­che Kon­tur. Der Mi­ni­rock, in Ros­tock ein Mo­dell mit ro­sa Ka­ros, brauch­te noch 50 Jah­re län­ger. Die kurz­wei­li­ge Mo­den­schau der letz­ten Jahr­zehn­te er­in­nert an Ros­to­cker Mo­de­tra­di­tio­nen a la Shan­ty eben­so, wie an die ein­falls­rei­chen Ma­te­ria­li­en der Nach­kriegs­zeit, da aus Bett­wä­sche, Fli­cken und Fall­schirm­sei­de Klei­der und Pull­over ge­zau­bert wur­den. Mit Jeans und Kord schlie­ß­lich hat­te sich vor 20 Jah­ren je­ne sa­lop­pe Klei­dung durch­ge­setzt, die auch heu­te noch ak­tu­ell ist. (Bis 2. Sep­tem­ber im Klos­ter zum Hei­li­gen Kreuz)

Im glei­chen Haus wer­den auch nie­der­län­di­sche Land­schaf­ten aus drei Jahr­hun­der­ten ge­zeigt, die mit der über­kom­me­nen ba­ro­cken Kunst­auf­fas­sung bre­chen. Mo­der­ne hol­län­di­sche Künst­ler hat­ten im 17. Jahr­hun­dert die heim­sche Tier- und Pflan­zen­welt für die Ma­le­rei ent­deckt. An­stel­le hö­fi­scher Sze­nen, My­then und Phan­ta­sie­wel­ten wur­de die na­tür­li­che Um­ge­bung auf Holz oder Lein­wand ge­bannt. Fluss­läu­fe und Wäl­der sind zu se­hen, bäu­er­li­che Sze­nen, aber auch Nord­see­hä­fen mit Se­gel­schif­fen und ro­man­ti­sche Rei­se­ein­drü­cke aus Ita­li­en. Rund 30 Ge­mäl­de aus der Ros­to­cker Nie­der­län­der­samm­lung wer­den im Klos­ter ge­zeigt, die grö­ß­ten­teils von Ros­to­cker Samm­lern zu­sam­men­ge­tra­gen wur­den. Zu den Glanz­stü­cken der klei­nen Schau zählt u.a. ei­ne Fluss­land­schaft des Ant­wer­pe­ner Ma­lers Jan Brue­gel dem Jün­ge­ren. Die Aus­stel­lung wird kom­plet­tiert von nie­der­län­di­schen Tier­dar­stel­lun­gen des 17. Jahr­hun­derts aus dem rei­chen Gra­fik­fun­dus. (Bis 19. Au­gust, Gra­fik 24. April bis 15. Ju­li, im Klos­ter zum Hei­li­gen Kreuz)

Nur we­ni­ge wis­sen, dass die Wie­ge der mo­der­nen Luft­fahrt in Ros­tock stand. Das ers­te strahl­ge­trie­be­ne Flug­zeug der Welt star­te­te hier im Au­gust 1939. Für die­se in Ros­tock ge­glück­te Er­fin­dung, die al­ler­dings im Rah­men der fa­schis­ti­schen Kriegs­vor­be­rei­tun­gen ge­lang, stan­den die Na­men des er­folg­rei­chen Un­ter­neh­mers Ernst Hein­kel und sei­nes Chef­kon­struk­teurs Hans-Joa­chim Pabst von Ohain. Als das Flug­we­sen welt­weit noch in den Kin­der­schu­hen steck­te, wur­de schon 1914 ein Ros­to­cker Flug­platz er­öff­net, der zeit­wei­se als der be­deu­tends­te deut­sche See- und Land­flug­platz galt. Das See­bad War­ne­mün­de hat­te nicht nur bei Tou­ris­ten und Ba­de­gäs­ten ei­nen klang­vol­len Na­men, es war auch ein Zen­trum für Flug­wett­be­wer­be, die See- und Sport­flie­ger­aus­bil­dung, die Luft­fahrt und den Flug­zeug­bau. Durch die Nä­he zum Meer er­gab sich mit dem Was­ser­flug ei­ne wich­ti­ge Par­al­le­le zwi­schen Flug­we­sen und Schiff­fahrt. „Vom Breit­ling in die Lüf­te“ hei­ßt des­halb ei­ne Aus­stel­lung im Schiff­fahrts­mu­se­um auf dem Tra­di­ti­ons­schiff, die mit dem deut­schen See­flug­we­sen und ei­nem wich­ti­gen Ka­pi­tel Ros­to­cker Wirt­schafts­ge­schich­te be­kannt macht. Sie soll auch in der stän­di­gen Aus­stel­lung des künf­ti­gen Ros­to­cker Schiff­fahrts­mu­se­um, das 2003 auf dem Tra­di­ti­ons­schiff sei­ne Pfor­ten öff­net, ei­nen an­ge­mes­se­nen Platz fin­den. (Bis En­de Ju­li, auf dem Schiff­fahrts­mu­se­um, Tra­di­ti­ons­schiff in Ros­tock-Schmarl)

Die Tou­ris­mus­zen­tra­le Ros­tock & War­ne­mün­de emp­fiehlt die­se und wei­te­re in­ter­es­san­te Aus­stel­lun­gen der Städ­ti­schen Mu­se­en mit den güns­ti­gen Kon­di­tio­nen der Ros­tock­Card. Das Ros­to­cker Ti­cket kos­tet 15 Mark, gilt als Fahr­kar­te in al­len öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln und of­fe­riert zahl­rei­che Frei­zeit- und Kul­tur­ange­bo­te un­ent­gelt­lich oder zu er­mä­ßig­ten Prei­sen.

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