BIWAQ bringt Fördergelder für Bildung, Wirtschaft und Arbeit
Pressemitteilung vom
Rostock gehört bundesweit zu den erfolgreichsten Projektentwicklern
Seit mehreren Jahren profitieren die Rostocker Stadtteile Groß Klein (1999), Schmarl (2001), Dierkow (2006) und Toitenwinkel (2006) vom Bundesförderprogramm „Die Soziale Stadt“. Hintergrund sind Defizite in den strukturellen Entwicklungen der Stadtteile, denen im Rahmen des Programms u. a. durch bauliche Maßnahmen und durch das Einrichten von Stadtteilbüros erfolgreich begegnet wird.
Mit dem neu aufgelegten und „Die Soziale Stadt“ ergänzenden Bundesprogramm BIWAQ sind nun auch Förderungen in den Bereichen Wirtschaft und Arbeit möglich; BIWAQ steht für „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“. Bis 2015 stellt der Bund insgesamt 156 Mio. Euro zur Verfügung, davon 100 Mio. Euro aus dem Europäischen Sozialfonds. Gefördert werden sozialintegrative Projekte in einem Zeitraum von bis zu vier Jahren, die sich vor allem an Langzeitarbeitslose und Jugendliche wenden. „Damit haben wir einen weiteren Weg gefunden, in diesen Stadtteilen Sozialarbeit zu leisten“, freut sich Oberbürgermeister Roland Methling.
In Groß Klein und Dierkow ist das AFW Arbeitsförderungs- und Fortbildungswerk Träger der BIWAQ-Projekte „MikroPointJobimpuls“. In beiden Stadtteilen sollen Langzeitarbeitslose durch den Aufbau eines sozialen Netzwerks, durch Beratungs- und Integrationsangebote, durch Kompetenzerfassung und jährlich sechs Workshops in kleinen und mittleren Betrieben an den Arbeitsmarkt herangeführt werden.
Das Schmarler BIWAQ-Projekt „Grenzen sprengen“ wird vom ASB getragen. Ziel ist es, Schülern durch Praktika einen Einblick in den Berufsalltag Rostocker Unternehmen zu geben und sie als künftige Facharbeiter frühzeitig an die lokale Wirtschaft zu binden. Die Praktika werden dabei nicht nur in der Hansestadt Rostock durchgeführt, sondern auch in Filialen oder bei Partnern im Bundesgebiet und im Ausland.
„Standfest“ heißt das BIWAQ-Projekt des „Ohne Barrieren“ e.V. in Toitenwinkel. Es ist ein Projekt auf dem „Mühlenhof“ zwischen Toitenwinkel und Dierkow zur sozialen Integration von benachteiligten Jugendlichen durch die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen wie z. B. Pünktlichkeit und Konfliktfähigkeit, die auf dem Arbeitsmarkt unabdingbar sind. Die Vermittlung der dringend notwendigen Schlüsselkompetenzen geht einher mit der Förderung von beruflicher Orientierung und Qualifizierung. Den Mittelpunkt des Projektes bildet der Prozess des praktischen Arbeitens im und für den Stadtteil.
Die Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (RGS) hat sich im Auftrag der Hansestadt Rostock mit verschiedenen Partnern dem zweistufigen BIWAQ-Auswahlverfahren gestellt. Von den sechs eingereichten Projekten wurden vier bestätigt - Rostock ist damit neben München und Berlin eine der wenigen Städte, die mehr als drei Projekte förderfähig konzipieren konnten. Bundesweit wurden insgesamt 500 Projekte eingereicht, 93 wurden bestätigt. In Mecklenburg-Vorpommern sind dies neben den Rostockern je zwei Neubrandenburger und ein Greifswalder Vorhaben.
Die RGS koordiniert im Auftrag der Hansestadt Rostock die BIWAQ-Projekte. Ziel ist es dabei, die Durchführung aller Einzelmaßnahmen in die Umsetzung des Förderprogrammes „Die Soziale Stadt“ zu integrieren.