Home
Na­vi­ga­ti­on

Ge­denk­ver­an­stal­tung zum 70. Jah­res­tag der Reichs­po­grom­nacht

Pres­se­mit­tei­lung vom 10.11.2008

Mit ei­ner Ge­denk­ver­an­stal­tung im Fest­saal des Rat­hau­ses er­in­nert die Han­se­stadt Ros­tock heu­te an den 70. Jah­res­tag der Reichs­po­grom­nacht. Ein­ge­bet­tet in ein Pro­gramm aus Film­se­quenz, Re­zi­ta­ti­on und Mu­sik er­in­nern Ros­tocks Eh­ren­bür­ger Dr. Dr. h. c. Yaa­kov Zur, der Ge­ne­ral­se­kre­tär des Zen­tral­ra­tes der Ju­den in Deutsch­land, Ste­phan Kra­mer, und Lan­des­rab­bi­ner Wil­liam Wolff ge­mein­sam mit Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling an die Po­gro­me im No­vem­ber 1938.

Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling: "Die Reichs­po­grom­nacht war 1938 der Auf­takt zu ei­ner im­mer grö­ßer wer­den­den Men­schen­ver­ach­tung, die zu ei­ner un­fass­ba­ren Bar­ba­rei ge­führt hat. Heu­te vor 70 Jah­ren be­gann ei­ne grau­sa­me Ver­fol­gung der jü­di­schen Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger im Na­zi­deutsch­land. Am 10. No­vem­ber brann­ten über­all in Deutsch­land, und so auch in Ros­tock, die Syn­ago­gen, Ge­schäf­te wur­den zer­stört und ge­plün­dert, Men­schen wur­den er­nied­rigt, ge­prü­gelt und ver­haf­tet, sie wur­den ver­schleppt, ent­rech­tet und er­mor­det. Auch in Ros­tock fie­len 80 jü­di­sche Frau­en und Män­ner der Bar­ba­rei zum Op­fer. Aber sehr viel mehr Men­schen wa­ren Be­trof­fe­ne und Leid­tra­gen­de die­ser men­schen­ver­ach­ten­den Po­li­tik."

Der Ober­bür­ger­meis­ter un­ter­streicht: "Mit un­se­rer Ge­denk­ver­an­stal­tun­gen er­in­nern wir an die Tra­gö­die des Jah­res 1938 und ver­schaf­fen un­se­rer ein­dring­li­chen Mah­nung Ge­hör, das die Op­fer des Na­zi­re­gimes nie­mals ver­ges­sen oder gar ver­leug­net wer­den dür­fen. Wir dür­fen nicht zu­las­sen, dass die Er­in­ne­rung an die Gräu­el der Na­zi­zeit ver­blasst, dass wir un­auf­merk­sam und gleich­gül­tig wer­den."

Zeit­gleich wird in der Rat­haus­hal­le ei­ne Aus­stel­lung der Stif­tung Max-Sa­mu­el-Haus er­öff­net, die das Le­ben der Fa­mi­lie Zur, des ent­las­se­nen Rich­ters Franz Jo­se­phie, des Vor­sit­zen­den der Ros­to­cker Jü­di­schen Ge­mein­de Ar­nold Bern­hard und des Zahn­me­di­zi­ners Hans Mo­ral skiz­ziert. Die Aus­stel­lung ist noch bis 25. No­vem­ber 2008 im Rat­haus zu se­hen und kann mon­tags bis frei­tags zwi­schen 7 und 18 Uhr be­sich­tigt wer­den, der Ein­tritt ist frei.