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Na­vi­ga­ti­on

Han­se­stadt Ros­tock wür­digt Op­fer des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus

Pres­se­mit­tei­lung vom 24.01.2013

Die Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock hat am 4. April 2012 be­schlos­sen, künf­tig all­jähr­lich am 27. Ja­nu­ar Ge­denk­ver­an­stal­tun­gen zum Tag der Op­fer des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus durch­zu­füh­ren. Durch wech­seln­de Ge­denk­or­te und Ver­an­stal­tun­gen in un­ter­schied­li­chen For­men soll auf die­se Wei­se den ver­schie­de­nen Op­fer­grup­pen ge­dacht wer­den.

Mit ei­ner ge­mein­sa­men Ver­an­stal­tung der Stadt und der Kli­nik für Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock soll in die­sem Jahr an dem Mahn­mal für Op­fer der Zwangs­ste­ri­li­sa­tio­nen und der „Eu­tha­na­sie-Ak­ti­on“ in Ros­tock-Gehls­dorf der Op­fer des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus ge­dacht wer­den.

„Mit die­ser Ver­an­stal­tung wol­len wir künf­tig all­jähr­lich al­ler Op­fer des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus - der er­mor­de­ten Ju­den Eu­ro­pas, der po­li­tisch Ver­folg­ten, der Sin­ti und Ro­ma, der Ho­mo­se­xu­el­len, der Eu­tha­na­sie­op­fer und al­ler an­de­ren Op­fer ge­den­ken und an die schreck­li­chen Gräu­el­ta­ten er­in­nern, die da­mals un­zäh­li­gen Men­schen auch in un­se­rer Stadt an­ge­tan wur­den“, un­ter­streicht Ka­ri­na Jens, Prä­si­den­tin der Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock. „Die Ge­denk­stät­te am Zen­trum für Ner­ven­heil­kun­de mahnt uns an ei­nes der grau­sams­ten Ver­bre­chen, die in der Zeit des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus ver­übt wur­den.“

Ros­tock-Gehls­heim war wäh­rend der Na­zi-Dik­ta­tur ne­ben Schwe­rin-Sach­sen­berg und Dom­jüch ei­ne der drei psych­ia­tri­schen An­stal­ten im Land. Al­lein aus Meck­len­burg wur­den min­des­tens 449 Men­schen durch die Eu­tha­na­sie-„Ak­ti­on T 4“ sys­te­ma­tisch er­mor­det. Schät­zungs­wei­se 2.000 Men­schen wur­den im Rah­men der „wil­den (de­zen­tra­len) Eu­tha­na­sie“ in Meck­len­burg ge­tö­tet. Grund für den sys­te­ma­ti­schen Mas­sen­mord, dem mehr als 300.000 Men­schen zum Op­fer fie­len, war ein­zig und al­lein ih­re psy­chi­sche Er­kran­kung oder Be­hin­de­rung. Es zeigt wie­der­um, dass der Na­tio­nal­so­zia­lis­mus mit sei­ner Ras­sen­hy­gie­ne und sei­nem Ras­sen­wahn kei­ne Gna­de kann­te und vor nichts halt­mach­te.

Die Ge­denk­ver­an­stal­tung:

am Ein­gang des Zen­trums für Ner­ven­heil­kun­de der Uni­ver­si­tät Ros­tock,
Gehls­hei­mer Stra­ße 20, 18147 Ros­tock,

be­ginnt am

Sonn­tag, 27. Ja­nu­ar 2013, um 14 Uhr.

Die Ge­denk­wor­te hal­ten Ka­ri­na Jens, Prä­si­den­tin der Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock, so­wie Prof. Dr. med. Dr. phil. Jo­han­nes Thome, Di­rek­tor der Kli­nik für Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie, Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock, und PD Dr. med. ha­bil. Ek­ke­hardt Kum­bi­er, Kli­nik für Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock.

Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker sind herz­lich will­kom­men.