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Na­vi­ga­ti­on

Hit­ze­plan für Ros­tock ge­plant

Pres­se­mit­tei­lung vom 08.08.2018 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Die Se­na­to­ren Dr. Chris Mül­ler-von Wry­cz Re­kow­ski und Hol­ger Mat­thä­us wer­den die Er­ar­bei­tung ei­nes Hit­ze­plans in Auf­trag ge­ben, um die Stadt auf wahr­schein­lich wie­der­keh­ren­den Dür­re­e­r­eig­nis­se und Pe­ri­oden mit Höchst­tem­pe­ra­tu­ren vor­zu­be­rei­ten.

Auch im Ros­to­cker Raum herrscht der­zeit die längs­te Dür­re­pe­ri­ode seit Be­ginn der Auf­zeich­nun­gen, ver­bun­den mit ei­ner An­häu­fung ex­tre­mer Hit­ze­ta­ge und tro­pi­scher Näch­te. Ei­ne grund­sätz­li­che Nor­ma­li­sie­rung bei Tem­pe­ra­tur und Nie­der­schlag ist auch in den nächs­ten Ta­gen nicht ab­seh­bar. Die Wet­ter- und Kli­ma­da­ten der letz­ten Jah­re deu­ten dar­auf hin, dass wir in Zu­kunft deut­lich häu­fi­ger mit sol­chen Si­tua­tio­nen kon­fron­tiert sein wer­den. Für ge­sun­de Men­schen gibt es bei aus­rei­chen­der Flüs­sig­keits- und Nah­rungs­auf­nah­me und an­ge­pass­ter Le­bens­füh­rung auch bei Hit­ze­wel­len kei­ne er­höh­ten Ge­sund­heits­ri­si­ken. Da­ge­gen sind emp­find­lich re­agie­ren­de Be­völ­ke­rungs­grup­pen be­son­ders be­trof­fen, hier­zu zäh­len Säug­lin­ge und Klein­kin­der, äl­te­re, pfle­ge­be­dürf­ti­ge Men­schen und Per­so­nen mit ein­ge­schränk­ter An­pas­sungs­fä­hig­keit. Die Ge­sund­heits­re­le­vanz von Hit­ze­wel­len wird mit dem wach­sen­den An­teil äl­te­rer Be­völ­ke­rung in un­se­rer Ge­sell­schaft zu­neh­men. Ei­ne sol­che Re­le­vanz be­steht bei Tem­pe­ra­tu­ren von über 30 Grad Cel­si­us.

„Wir wer­den da­her die be­reits be­stehen­de Ar­beits­grup­pe Kli­ma­wan­del­an­pas­sung ein­be­ru­fen und ei­nen Hit­ze­plan er­stel­len las­sen, der städ­te­bau­li­che, in­fra­struk­tu­rel­le, ge­stal­te­ri­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Teil­be­rei­che ent­hält“, so die bei­den Se­na­to­ren. Die­ser wird nach ei­ner tief­grün­di­gen Ana­ly­se der In­fra­struk­tur hin­sicht­lich ih­rer An­fäl­lig­keit bei Hit­ze und Dür­re ne­ben di­ver­sen mit­tel­fris­ti­gen Maß­nah­men auch kurz­fris­ti­ge Ak­tio­nen be­inhal­ten. So sind in der Stadt­pla­nung zum Bei­spiel die Frisch­luft­bah­nen zu ak­tua­li­sie­ren, Grün­flä­chen vor­zu­se­hen und Bäu­me zu pflan­zen. Be­son­ders von Hit­ze be­trof­fe­ne Ein­rich­tun­gen wie Pfle­ge- und Al­ten­hei­me, Schu­len und Kin­der­gär­ten oder Kran­ken­häu­ser müs­sen be­züg­lich aus­rei­chen­der Küh­lungs­mög­lich­kei­ten über­prüft und even­tu­ell nach­ge­rüs­tet wer­den. Öf­fent­li­che un­be­schat­te­te Flä­chen, an de­nen sich be­son­ders vie­le Men­schen auf­hal­ten, sind auf ge­eig­ne­te Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung des Mi­kro­kli­mas zu prü­fen. „Er­for­der­lich wird in je­dem Fall ei­ne Über­ar­bei­tung des Be­wäs­se­rungs­kon­zepts un­se­rer 23.000 Stra­ßen­bäu­me so­wie un­se­rer et­wa 50.000 Park­bäu­me sein. Not­wen­di­ge Brun­nen­stand­or­te müs­sen ge­fun­den wer­den, eben­so wie fest in­stal­lier­te Was­ser­spen­der. Denk­bar sind Ein­sät­ze der Stadt­ent­sor­gung zur Be­feuch­tung von Ver­kehrs­flä­chen oder die In­stal­la­ti­on öf­fent­li­cher Sprink­ler­an­la­gen.“

Die Bür­ger­schaft hat­te im Jahr 2012 - nach dem Ex­trem­re­gen 2011 - ein Rah­men­kon­zept zur An­pas­sung an den Kli­ma­wan­del be­schlos­sen, des­sen Um­set­zung die Ver­wal­tungs­ar­beits­grup­pe Kli­ma­wan­del­an­pas­sung ko­or­di­niert. In den ers­ten Jah­ren stan­den da­bei der Schutz der Au­ßen­küs­te und die Vor­be­rei­tung auf Stark­re­ge­n­er­eig­nis­se im Vor­der­grund. Seit­dem wur­de ein In­te­grier­tes Ent­wäs­se­rungs­kon­zept er­ar­bei­tet und um­ge­setzt, Ent­wäs­se­rungs­leit­bah­nen zur Ab­füh­rung von Stark­re­gen wer­den bei je­der Bau­maß­nah­me im Frei­flä­chen- oder Stra­ßen­be­reich mit um­ge­setzt. Nun ist es an der Zeit, sich wei­te­ren Fol­gen des Kli­ma­wan­dels zu wid­men. Im Jahr 2019 soll der Plan vor­lie­gen.