Internationales Speed Dating der Kultur- und Kreativwirtschaft
Pressemitteilung vom
Rostock lernt von Erfahrungen in San Sebastian
Am Donnerstag, 17. Juni 2021, in der Zeit von 10 bis 12 Uhr veranstaltet das Interreg-Netzwerk „creative cluster“ ein internationales virtuelles Speed Dating-Format mit internationalen Akteuren der Kultur- und Kreativwirtschaft. Darüber informiert das Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Wirtschaft. Das Netzwerk will regionale Akteure mit Partnern und Partnerinnen und Partnern aus dem Ostseeraum vernetzen. Das Rostocker Kultur- und Kreativquartier Warnow Valley kooperiert deshalb mit dem polnischen Inkubator für Kultur- und Kreativwirtschaft in Szczecin. „Interessenten aus der Kultur- und Kreativwirtschaft sind herzlich eingeladen, sich für das Speed Dating Event zu registrieren“, lädt Veronika Busch aus dem Warnow Valley ein.
Schon seit 2017 findet in Rostock jährlich die Kreatopia als Branchenkonferenz der Kultur- und Kreativwirtschaft statt. Sie soll die Vernetzung der Branche auf Landesebene erleichtern und aktuelle Branchentrends diskutieren. Auch wenn Rostock und die Regiopolregion der stärkste Wirtschaftsraum in Mecklenburg-Vorpommern sind, so mangelt es auch hier an der notwendigen „kritischen Masse“, um über eine eigene Entwicklungsdynamik verfügen zu können. „Wir müssen dazu ermutigen, neues Denken zu fördern, und dafür als Kommune auch die Rahmenbedingungen zu verbessern“, unterstreicht Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. „Unsere Zukunft gestalten wir nicht mit dem Blick allein nach hinten. Als `Smile City´ wollen wir Rostock gemeinsam als menschenfreundliche Stadt gestalten.“
Bei vielen anderen Aspekten muss Rostock den internationalen Vergleich nicht scheuen. Dennoch lohnt auch ein genauerer Blick in die spanische Stadt San Sebastian. Kern der Transformationsstrategie der baskischen Regiopole mit etwa 190.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist eine breit angelegte und integrative Talentförderstrategie; sektorale und städtebauliche Entwicklungsplanung sind verzahnt; Innovationsverständnis der Wirtschaftsförderung ist nicht nur auf Technologie beschränkt. Hier setzt die Rostocker Aufgabenstellung des Interreg-Projektes an. San Sebastian hat schon erfolgreich hybride Allianzen geschmiedet und multifunktionell-integrierte Orte und Räume geschaffen, damit bewusst ein innovationsaffines Stadtmilieu geschaffen. Dieses gelingt nur durch Überwindung von Denk- und Zuständigkeitsblockaden. Die regiopole Kultur- und Kreativwirtschaft sollte stärker als bisher in den Fokus gerückt werden, so der Rostocker Projektleiter und Stadtentwicklungsexperte Dr. Andreas Schubert.
In San Sebastian werden z.B. Fachleute international geworben und bei der Ansiedlung zur Stärkung von Entwicklungsbranchen umfangreich begleitet und materiell unterstützt. Andererseits wird alles getan, dass Fachleute aus San Sebastian am Ort bleiben. „Ich bin gespannt auf die Erfahrungen, die die Vertreterinnen und Vertreter aus San Sebastian präsentieren werden; schon beim Speed Dating Event wollen wir uns besser kennen lernen“, so Veronika Busch. Die Europäische Union hat dem Interreg-Projektteam für den Herbst 2021 auch ein Budget für eine Fachexkursion nach San Sebastian bewilligt. Die Rostocker Delegation will das dortige Strategieamt besuchen, die Wirtschaftsförderung und kommunale Boardinghäuser, welche ausländischen Leistungsträgern ihren Umzug nach San Sebastian erleichtern.