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Jugendhilfe und Schule müssen und wollen besser kooperieren

Pressemitteilung vom 16.10.2003

Der Kooperation von Jugendhilfe und Schule widmete sich eine Fachtagung am 9. Oktober 2003 im Rostocker Freizeitzentrum, an der etwa 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der freien und öffentlichen Jugendhilfe, von Schulen und Behörden teilnahmen.

Seit Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse ist offensichtlich, dass sich Bildungspolitik und Schulen in einer Krise befinden. Das Zusammenwirken mit der Jugendhilfe wird immer häufiger als Rettungsanker, als Ergänzung oder gar als Ersatz für schulintern nicht mehr lösbare Probleme und Nöte gefordert. In der Diskussion über die Gestaltung der Ganztagsschule vor Ort werden Jugendhilfe sowie Kinder- und Jugendarbeit eher als Kooperationspartner für die nachmittäglichen Freizeit- und Betreuungsangebote betrachtet. Dabei wird aber übersehen, dass die Jugendhilfe einen eigenen Bildungsanspruch hat, der sich zwar nicht im Ziel, aber in den Formen und Methoden von der Schule unterscheidet.

Die Jugendhilfe versteht sich nicht als Nothelfer der Schulen und die Schule darf sich dem Bildungsanspruch der Jugendhilfe nicht verschließen. Nur als gleichberechtigte Partner und gemeinsam können in enger Verzahnung und Zusammenarbeit Schule und Jugendhilfe ihrem Bildungsauftrag gerecht werden. Deshalb darf auch der notwendige Ausbau der Ganztagsschulen nicht zu Lasten von Jugendförderung und Jugendarbeit gehen.

Schule neu als Erfahrungs- und Lebensraum für Kinder und Jugendliche zu begreifen ist notwendig. In diesem Punkt kann Schule von der Jugendhilfe lernen. Der Fachtag für Lehrer und Sozialpädagogen hat diesen Prozess der Annäherung, des gegenseitigen Verstehens und der Entwicklung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses voran gebracht. Gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer und Sozialpädagogen sollen diesen Prozess fortsetzen.