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Na­vi­ga­ti­on

Kul­tur­preis der Han­se­stadt Ros­tock wur­de an Karl Scharn­we­ber ver­lie­hen

Pres­se­mit­tei­lung vom 21.06.2013

Der Kul­tur­preis der Han­se­stadt Ros­tock wur­de am Frei­tag, dem 21. Ju­ni 2013 im Fest­saal des Rat­hau­ses an den Kom­po­nis­ten und Mu­si­ker Karl Scharn­we­ber ver­lie­hen. Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling, der die Ur­kun­de so­wie ei­ne Klein­plas­tik ge­mein­sam mit der Se­na­to­rin für Ju­gend und So­zia­les, Ge­sund­heit, Schu­le und Sport, Kul­tur Dr. Lia­ne Mel­zer über­gab, wür­dig­te die le­ben­di­ge Kul­tur- und Mu­sik­sze­ne der Han­se­stadt. „Wir brau­chen die­se Fül­le und Viel­falt des An­ge­bots für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und für un­se­re Gäs­te aus al­ler Welt“, so der OB.

Dr. Lia­ne Mel­zer hob in ih­rer Lau­da­tio das künst­le­ri­sche Spek­trum des krea­ti­ven Kom­po­nis­ten Mu­si­kers her­vor. „Der in Ros­tock ge­bo­re­ne Karl Scharn­we­ber ver­bin­det in sei­nen Kom­po­si­tio­nen Tra­di­ti­on und Mo­der­ne, dass es für sein Pu­bli­kum ei­ne Freu­de ist“, so Dr. Lia­ne Mel­zer.

Nach dem Stu­di­um der Kir­chen­mu­sik in Hal­le an der Saa­le war Karl Scharn­we­ber nach Ros­tock zu­rück­ge­kehrt und ar­bei­tet seit­dem als Kir­chen­mu­si­ker in Meck­len­burg. Be­reits Mit­te der sieb­zi­ger Jah­re ab­sol­vier­te er ers­te Jazz-Auf­trit­te mit sei­nem We­ber-Trio und kom­po­nier­te für Chor und So­lo­ge­sang. Sei­ne mu­si­ka­li­schen Ide­en setz­te er ab 1987 im Trio Cho­ral Con­cert um. In den fol­gen­den Jah­ren wur­den zahl­rei­che Wer­ke von Karl Scharn­we­ber auf­ge­führt. In Zu­sam­men­ar­beit mit Eckart Rein­muth, heu­te Pro­fes­sor für das neue Tes­ta­ment an der Uni­ver­si­tät Ros­tock, ent­stan­den zahl­rei­che an­spruchs­vol­le zeit­ge­nös­si­sche Kom­po­si­tio­nen, die über die Kir­chen­mu­sik hin­aus ge­sell­schafts­po­li­ti­sche Di­men­sio­nen er­rei­chen. The­men sei­ner „Cho­ral Con­cer­te“ wa­ren der Volks­auf­stand am 17. Ju­ni 1953, ein Psal­men­kon­zert zum Ge­den­ken an den 9. No­vem­ber 1938 oder die Bom­bar­die­rung Ros­tocks im April 1942.

Kon­zert­rei­sen führ­ten die ver­schie­de­nen Bands und En­sem­bles des Karl Scharn­we­ber durch Eu­ro­pa und in die USA. Sei­ne Ver­bin­dung in die Hei­mat blieb da­bei im­mer be­son­ders aus­ge­prägt. Karl Scharn­we­ber gilt als ein in sei­ner Ge­mein­de fest ver­wur­zel­ter, be­schei­de­ner Kom­po­nist und Mu­si­ker mit so­zia­lem En­ga­ge­ment. So spiel­te er Kon­zer­te in Pfle­ge­hei­men für äl­te­re Men­schen, führ­te ei­ge­ne Wer­ke bei Aids-Got­tes­diens­ten auf oder spiel­te für die Ge­fan­ge­nen in der JVA Bützow-Drei­ber­gen.

Im Herbst wird die Auf­füh­rung sei­ner Auf­trags­kom­po­si­ti­on „in princi­pio“ er­war­tet. Sie ent­steht in Ko­ope­ra­ti­on mit dem In­sti­tut für Text und Kul­tur an der Theo­lo­gi­schen Fa­kul­tät der Ros­to­cker Uni­ver­si­tät und der Ge­mein­de St. Jo­han­nis. Das Werk wid­met sich dem Ver­ständ­nis der Welt und Mög­lich­kei­ten des Neu­be­ginns.

Der 1958 ein­ge­führ­te Kul­tur­preis der Han­se­stadt Ros­tock kann an Per­sön­lich­kei­ten und Kör­per­schaf­ten/Ver­ei­ni­gun­gen aus Kul­tur, Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Po­li­tik, die für das Geis­tes- und Kul­tur­le­ben der Han­se­stadt Ros­tock Her­vor­ra­gen­des ge­leis­tet ha­ben, auf Vor­schlag der Frak­tio­nen und Aus­schüs­se der Bür­ger­schaft, wei­te­rer Kör­per­schaf­ten, Ein­rich­tun­gen und Ein­zel­per­so­nen des öf­fent­li­chen Le­bens ver­lie­hen wer­den. Er kann ei­ne Ein­zel­leis­tung oder ein Ge­samt­werk, kul­tu­rel­les En­ga­ge­ment und Leis­tun­gen, die das Geis­tes- und Kul­tur­le­ben der Han­se­stadt we­sent­lich be­rei­chern, wür­di­gen. Aus den Vor­schlä­gen er­ar­bei­tet der Kul­tur­aus­schuss ein Vo­tum. Der Ober­bür­ger­meis­ter ent­schei­det letzt­lich über die Ver­ga­be des Prei­ses.

Seit 2005 wird der Kul­tur­preis al­le zwei Jah­re im Amts- und Mit­tei­lungs­blatt STÄD­TI­SCHER AN­ZEI­GER aus­ge­schrie­ben. Der Kul­tur­preis der Han­se­stadt Ros­tock ist mit 3.500 Eu­ro do­tiert. Über die Ver­lei­hung des Kul­tur­prei­ses der Han­se­stadt Ros­tock wird ei­ne Ur­kun­de aus­ge­stellt. Die­se wird zu­sam­men mit ei­ner Klein­plas­tik über­ge­ben.