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Kunsthalle zeigt Erich Wegner: Zeichnungen aus der Sammlung Robert Simon

Pressemitteilung vom 12.08.2005

Mit ihrer neuen Ausstellung im Obergeschoss des Hauses würdigt die Kunsthalle Rostock das so umfangreiche wie bedeutende Frühwerk des deutschen Zeichners Erich Wegner. Sie wird am 26. August 2005 um 18 Uhr durch den Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock Roland Methling eröffnet. Es werden annähernd 200 Blätter, vorrangig aus den Skizzenblöcken des jungen Wegner, gezeigt.

Der 1899 in Gnoien (Mecklenburg) geborene Erich Wegner ist bekannt als maßgeblicher Vertreter der Neuen Sachlichkeit in Hannover und für die späteren Jahre seines Schaffens als Hannoveraner Maler von einigem Rang. Der Öffentlichkeit bisher verborgen blieb sein erstaunliches zeichnerisches Frühwerk. Es nahm seinen Anfang in Rostock, wo Wegner seit 1904 lebte, zur Schule ging und 1917/18 in der Malerwerkstatt des Rostocker Stadttheaters arbeitete. Zwar ging der junge Zeichner schon 1919 zum Studium nach Hannover. Dort gehörte er zum Freundeskreis um Grethe Jürgens. Auf der Suche nach einem Verdienst bereiste er in den 20er Jahren ganz Deutschland. Doch kehrte er physisch wie gedanklich immer wieder auch nach Rostock zurück um zu zeichnen, was ihn als ganz jungen Mann in der Stadt seiner Jugend bewegt hatte. Neben dem Stadthafen sind auch andere Orte im damaligen Rostock, wie zum Beispiel das alte Café Conti, in den Zeichnungen dokumentiert.

Vor Jahren entdeckte der Hannoveraner Kunstsammler Robert Simon einige der frühen Zeichnungen Erich Wegners auf dem Kunstmarkt - heute ist das gesamte Konvolut dieser Arbeiten Teil der Sammlung Robert Simon; es wird im Kunstmuseum Celle bewahrt und wissenschaftlich aufgearbeitet. Mit der Ausstellung in Rostock werden die frühen Zeichnungen Erich Wegners erstmals öffentlich zugänglich. Die gezeigten Blätter sind von vorzüglicher Qualität. Sie vermitteln aufs lebendigste das raue Flair des städtischen Arbeitermilieus der 20er Jahre in Rostock, Hannover und anderen Städten. Stilistisch sind die Blätter nicht einheitlich * expressiv Figürliches steht neben Abstraktem, Lyrisches neben kantig Sarkastischem im Stile eines George Grosz. Indessen bestechen alle Zeichnungen durch die Verve des Strichs, die Frische der Beobachtung und die enorme Erfindungskraft ihres Autors.

Die Ausstellung wird bis zum 28. September 2005 in der Kunsthalle zu sehen sein.