Landesstipendiaten arbeiten in den Gastateliers
Pressemitteilung vom
Im städtischen Gastatelier im Schleswig-Holstein-Haus Amberg 13 arbeiten derzeit die Künstlerin Renate Schürmeyer aus Jeese und der Maler Heyko Dobbertin aus Hoppenrade. Beide absolvieren einen Arbeitsaufenthalt im Gastatelier Amberg 13 auf Einladung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Renate Schürmeyer, geb. 1957, studierte an der Fachhochschule Ottersberg. Ihre Arbeitsfelder findet sie in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. In Rostock stellte sie sich 2010 in der Ausstellung „Sacra – die heiligen Dinge“ in der Universitätskirche vor. Ihre Arbeiten befinden sich bereits in verschiedenen Sammlungen des Landes Schleswig-Holstein. Ihre Begabung wurde mit zahlreichen Stipendien gefördert und ausgezeichnet.
Renate Schürmeyer hat sich für die Zeit des Stipendiums von September bis November 2012 den Versuch einer Annäherung an die ehemalige Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit in Rostock zum Thema gewählt. Sie geht wie die Häftlinge von damals die gleichen Wege: in die Zelle, den Flur entlang, das Treppenhaus hinab, in den Freihof. Ihr Versuch ist es, fotografisch nach zu empfinden - Opfer und Täter, Inhaftierte, Vernehmer und Wachpersonal. Die Fotos werden bewusst unscharf, es fehlt Grün. In dieser Welt gelebt zu haben, was hat das mit den Menschen gemacht und was macht es noch heute mit uns und denen, die hier arbeiten und die Akten lesen. Künstlerische Reflektion ist das Ziel von Renate Schürmeyer.
Heyko Dobertin, geb. 1958, arbeitete in verschiedenen Berufen, seit 2001 ist er Mitglied im Künstlerbund MV im Bundesverband Bildender Künstler e.V. (BKK). In zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen stellte er seine Werke aus. 2001 ermöglichte ihm ein Stipendium des Künstlerhauses Plüschow einen Arbeitsaufenthalt in Finnland. Er nutzt den Aufenthalt in dem Gastatelier zur Arbeit an großformatig gemalten Bildern. Für diese Arbeitsweise bietet ihm die Räumlichkeit des großräumigen Ateliers ideale Möglichkeiten. Die technisch anmutenden Motive seiner stark farbigen, kraftvoll gemalten Bilder setzen in besonderer Weise den Menschen scheinbar dem Technischen gegenüber. In der Aufzählung menschlicher Befindlichkeiten beschreibt Heyko Dobbertin die Assoziationen, die sich in seinen Bildern wieder finden, wie Angst, Endlichkeit, Illusion, Krieg und Schönheit.
Das Amt für Kultur und Denkmalpflege veranstaltet regelmäßig Gruppenausstellungen der Gaststipendiaten, in denen auch die in diesen Wochen entstandenen Kunstwerke der Öffentlichkeit vorgestellt werden.