Home
Navigation

Lesung zum Antisemitismus in Badeorten im 19. und 20. Jahrhundert

Pressemitteilung vom 09.11.2004

Die Regionale Arbeitsstelle für Jugendhilfe, Schule und interkulturelle Arbeit Rostock (RAA Rostock e.V.) und die Stadtbibliothek laden am 15. November 2004 um 19.30 Uhr zu einer Lesung mit dem Historiker Dr. Frank Bajohr in die Stadtbibliothek, Kröpeliner Straße 82, ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht sein Buch "Unser Hotel ist judenfrei", in dem er sich anschaulich und auf Basis intensiver Quellenrecherche dem Bäder-Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert widmet.

Das Thema eröffnet einen grundsätzlichen Blick auf die christlich- jüdischen Beziehungen zwischen Reichsgründung und Holocaust. Der Autor wird eine Entwicklung nachzeichnen, nach der sich, seit dem Aufschwung des Tourismus im ausgehenden 19. Jahrhundert, Seebäder und Kurorte gern als "judenfrei" deklarierten, um antisemitisch gesonnene Feriengäste aus der Mitte der deutschen Gesellschaft anzusprechen. Juden mussten mit Schmähungen, Beleidigungen und tätlichen Übergriffen rechnen. Nach 1933 kulminierte der Bäder-Antisemitismus, der ein internationales Phänomen war, in der systematischen Vertreibung von Juden aus sämtlichen Kur- und Badeorten.

Die Stadtbibliothek und die RAA Rostock e.V. laden alle Interessierten zur Lesung herzlich ein. Der Eintritt ist frei.