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Notruf und Herzdruckmassage – Jeder kann Leben retten!

Pressemitteilung vom 09.09.2013

Mit der bundesweiten Woche der Wiederbelebung vom 16. bis 22. September 2013 unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr soll das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in ihre Fähigkeiten als Ersthelferinnen und Ersthelfer bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand gestärkt werden.

Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland mit ca. 100.000 Todesfällen pro Jahr. Hierbei ist nur der frühestmögliche Beginn von Wiederbelebungsmaßnahmen wie der Herzdruckmassage lebensrettend. Aktuell helfen jedoch lediglich 15 % der Bundesbürger im Ernstfall. Im europäischen Vergleich steht Deutschland bei der Wiederbelebungsrate durch Laien weit hinter Länder wie Frankreich, Niederlande oder den skandinavischen Ländern zurück.

Der Rostocker Rettungsdienst wertet seit 2009 durch die Teilnahme am Deutschen Reanimationsregister alle Wiederbelebungen statistisch aus. Hiernach werden bei den ca. 100 Reanimationen im Jahr bei immerhin 19 % Ersthelfermaßnahmen durchgeführt. Diese im Bundesvergleich relativ hohe Rate resultiert auch durch die Strukturierte Notrufabfrage (SMAP) in der Leitstelle zum Erkennen von Herzkreislaufstillständen sowie der telefonischen Anleitung von Ersthelfermaßnahmen im Rahmen der sogenannten „Telefonreanimation“. Auch wurden frühzeitig die Leitlinien zur Wiederbelebung von 2010 durch Einführung von Larynxtubus und Intraossärem Zugang sowie durch die Anpassung der Handlungsabläufe umgesetzt. Die primäre Überlebensrate bei Wiederbelebung (heißt: Patient lebt bei Eintreffen in der Klinik) liegt im Rettungsdienstbereich Rostock bei ca. 45%. Auch die Rostocker Kliniken haben jüngst ihre Konzepte für eine innerklinische Wiederbelebung durch die Einführung von Automatischen Defibrillatoren (AED) und einheitlichen Notfallrucksäcken optimiert. Bundesweit erstmalig werden im Klinikum Südstadt die AED durch Datenübertragung fernüberwacht.

Die Kampagne „Ein-Leben-Retten“ des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) will nun bundesweit Laien ermutigen, durch einfache Maßnahmen wie Absetzen eines Notrufes über Tel. 112 und Durchführung der Herzdruckmassage das Überleben bei plötzlichem Herztod zu verbessern. Mit einfachen Slogans wie „Prüfen. Rufen. Drücken!“ und „Man kann nichts falsch machen.“ soll die Angst vor der Durchführung von Ersthelfermaßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes genommen werden.

Das Klinikum Südstadt wird gemeinsam mit der Universitätsmedizin Rostock und dem Rettungsdienst für die Hansestadt Rostock an dieser Kampagne teilnehmen. Junge Ärztinnen und Ärzte werden an einem Informationsstand im KTC vom 16. bis 21. September 2013 einfache Maßnahmen der Wiederbelebung erklären und anleiten. Laien bekommen die Möglichkeit, die Herzdruckmassage an Puppen intensiv zu beüben. Rettungsassistenten und Rettungssanitäter des Rostocker Rettungsdienstes aus Berufsfeuerwehr, DRK, JUH und ASB unterstützen die Anleitungen in ihrer Freizeit.