OB Roland Methling nimmt an Geschichts-Kolloquium in Dünkirchen teil
Pressemitteilung vom
Gemeinsame Geschichte mit ihren Kriegen und Konflikten und ein Rückblick auf 70 Jahre Frieden in Zentraleuropa stehen im Mittelpunkt des dreitägigen Kolloquiums „Cities of Memory“ in Rostocks französischer Partnerstadt Dünkirchen, das heute beginnt. Vertreterinnen und Vertreter der Partnerstädte aus aller Welt wollen Perspektiven für eine gemeinsame Erinnerungskultur entwickeln. Die Hansestadt Rostock, mit Dünkirchen seit 1960 partnerschaftlich verbunden, ist dabei durch Oberbürgermeister Roland Methling vertreten. Aber auch aus Hiroshima, Bizerte, St. Petersburg, Wolgograd, Gdansk, Ypern, Guernica, Ouradour-sur-glane sowie der Städtegemeinschaft von Caen werden Gäste erwartet.
Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen Gespräche zur Entwicklung und zum Wiederaufbau der Städte, zum kulturellen Erbe und damit verbundenen Gedenk-Tourismus sowie zum Umgang mit Nationalismus und der Förderung von Toleranz und Völkerverständigung. Das Rahmenprogramm bilden ein Empfang im Rathaus von Dunkerque, eine Gedenkveranstaltung am Mémorial du Souvenir, das der Schlacht von Dünkirchen und der Operation Dynamo gewidmet ist, und ein Besuch im Hafenmuseum der Stadt.
Die Hafenstadt Dünkirchen (französisch: Dunkerque, niederländisch: Duinkerke) liegt an der südlichen Nordseeküste im Département Nord im historischen westflämischen Sprachgebiet Französisch-Flanderns. Die nur etwa zehn Kilometer westlich der Grenze zu Belgien liegende und zugleich nördlichste Stadt Frankreichs hat derzeit über 90.000 Einwohnerinnen und Einwohner. In der 1968 gebildeten gleichnamigen Städtegemeinschaft sind 17 Kommunen mit insgesamt über 200.000 Einwohnerinnen und Einwohnern verbunden.
Dünkirchen ist mit einer der wichtigsten Episoden des Zweiten Weltkrieges verbunden. Im Jahr 1940 wurden die British Expeditionary Force und Teile der geschlagenen französischen Armee während der Schlacht von Dünkirchen von den Deutschen eingekesselt. Im Rahmen der so genannten Operation Dynamo wurden vom 26. Mai bis 4. Juni 1940 per Schiff über 330.000 alliierte Soldaten, darunter etwa 110.000 Franzosen, nach Großbritannien evakuiert. Nach der so genannten Operation Overlord wurde Dünkirchen 1944 von der Wehrmacht zur Atlantikfestung erklärt, bis zum Kriegsende verteidigt und erst am 9. Mai 1945, am Tag nach der Kapitulation, von den Alliierten besetzt.