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Na­vi­ga­ti­on

150 Me­ter in die Tie­fe: KOE prüft den Ein­satz von Geo­ther­mie für den Volks­thea­ter­neu­bau

Mel­dung vom 09.03.2023 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport / Um­welt und Ge­sell­schaft

Et­wa ein Drit­tel des ge­sam­ten End­en­er­gie­ver­brauchs in Deutsch­land wird der­zeit für Ge­bäu­de auf­ge­wen­det – für Warm­was­ser, Hei­zung und Küh­lung, Lüf­tung und Be­leuch­tung. Die Bau­wirt­schaft steht vor der Her­aus­for­de­rung, CO2-Emis­sio­nen mas­siv zu sen­ken. Ge­bäu­de en­er­gie­ef­fi­zi­ent zu ge­stal­ten, ih­ren En­er­gie­ver­brauch zu op­ti­mie­ren, ist ein we­sent­li­cher Bau­stein in die­sem Zu­sam­men­hang. Der Ein­satz er­neu­er­ba­rer En­er­gi­en spielt hier­bei ei­ne Schlüs­sel­rol­le. Für den Neu­bau des Volks­thea­ters wird des­halb be­reits jetzt – im Zu­ge der Pla­nungs­fi­na­li­sie­rung – ge­prüft, wel­che En­er­gie­trä­ger ein­ge­setzt wer­den kön­nen.


In Be­tracht ge­zo­gen, wird hier­für Geo­ther­mie. Für ei­ne Be­trach­tung der Ef­fi­zi­enz zur Ver­wen­dung von Geo­ther­mie ist es not­wen­dig, auf dem künf­ti­gen Bau­feld Vor­er­kun­dungs­maß­nah­men durch­zu­füh­ren. „Mit die­ser Er­kun­dungs­boh­rung und dem Ein­bau ei­ner Erd­wär­me­son­de als Test­son­de wird soft­ware­ba­siert das Erd­wär­me-Po­ten­ti­al er­mit­telt“, sagt KOE-Be­triebs­lei­te­rin Sig­rid Hecht. Die Test-Erd­wär­me­son­de ist im Nach­gang als Pro­duk­ti­ons­son­de nutz­bar. Für die Un­ter­su­chung wird das Are­al weit­rei­chend ab­ge­sperrt. Das Bohr­ge­rät geht bis auf 150 Me­ter in die Tie­fe. Die Geo­ther­mie-Son­die­rungs­boh­rung be­ginnt am 17. April. Im Vor­feld wird die Er­pro­bungs­flä­che ab dem 13. März durch den Mu­ni­ti­ons­ber­gungs­dienst un­ter­sucht und an­schlie­ßend durch das zu­stän­di­ge Lan­des­amt für die Geo­ther­mie­son­die­rung frei­ge­ge­ben.


Mit dem so­ge­nann­ten „Geo­ther­mal Re­spon­se Test“ wer­den die ther­mo­dy­na­mi­schen Un­ter­grund­pa­ra­me­ter wie die Tem­pe­ra­tur, die Wär­me­ka­pa­zi­tät oder auch die Wär­me­strom­dich­te in der ober­flä­chen­na­hen Geo­ther­mie be­stimmt. Die ober­flä­chen­na­he Geo­ther­mie nutzt den Un­ter­grund bis zu ei­ner Tie­fe von 400 Me­tern und Tem­pe­ra­tu­ren von bis zu 25 °C un­ter an­de­rem für das Be­hei­zen und Küh­len von Ge­bäu­den oder tech­ni­schen An­la­gen. Die hier­für be­nö­tig­te En­er­gie wird aus den obe­ren Erd- und Ge­steins­schich­ten oder aus dem Grund­was­ser ge­won­nen.


„Im Er­geb­nis des Tests so­wie auf Grund­la­ge der durch un­se­re TGA-Pla­ner zur Ver­fü­gung ge­stell­ten ak­tua­li­sier­ten En­er­gie­be­darfs­da­ten für den Volks­thea­ter­neu­bau, er­folgt ei­ne kon­kre­te Be­mes­sung des er­for­der­li­chen Erd­wär­me­son­den­fel­des“, ver­deut­licht Sig­rid Hecht und er­gänzt: „Wir wol­len prü­fen, in­wie­weit der Un­ter­grund im Be­reich der Erd­wär­me­son­den als Wär­me­sen­ker für ei­ne pas­si­ve Ge­bäu­de­küh­lung ge­nutzt wer­den kann.“ Auf die­sem Weg kön­nen die Be­triebs­zei­ten der Käl­te­ma­schi­nen im Ge­bäu­de re­du­ziert wer­den, was zu En­er­gie­ein­spa­run­gen und dar­aus re­sul­tie­rend zu ei­ner Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen führt.