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Na­vi­ga­ti­on

80 Jah­re Kriegs­en­de, 80 Jah­re Be­frei­ung

Pres­se­mit­tei­lung vom 03.01.2025 - Bil­dung und Wis­sen­schaft / Kul­tur, Frei­zeit, Sport / Um­welt und Ge­sell­schaft

2025 ist ein be­son­de­res Jahr in der deut­schen Er­in­ne­rungs­kul­tur. Denn vor 80 Jah­ren wur­de Deutsch­land vom Na­tio­nal­so­zia­lis­mus be­freit. Zwei Da­ten sind hier­bei von be­son­de­rer Be­deu­tung: der 27. Ja­nu­ar 1945 als Tag der Be­frei­ung des Ver­nich­tungs­la­gers Ausch­witz so­wie der 8. Mai 1945 als Tag der Be­frei­ung vom Na­tio­nal­so­zia­lis­mus. Bei­de Ta­ge ge­hö­ren zum of­fi­zi­el­len Ge­denk­ka­len­der der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock.

Den Auf­takt für das Ge­denk­jahr bil­det der 27. Ja­nu­ar 2025, an wel­chem an die Be­frei­ung des Ver­nich­tungs­la­gers Ausch­witz er­in­nert wird. Mit der Be­frei­ung von Ausch­witz wur­de der Welt end­gül­tig das Aus­maß der deut­schen Ver­bre­chen vor Au­gen ge­führt. War der Ho­lo­caust in den Jah­ren zu­vor ein of­fe­nes Ge­heim­nis, wel­ches auch in der in­ter­na­tio­na­len Ge­mein­schaft we­nig Re­so­nanz fand, konn­ten die Mensch­heits­ver­bre­chen nun nicht mehr ge­leug­net wer­den. Ausch­witz ent­wi­ckel­te sich auch des­halb in der Fol­ge­zeit zum Syn­onym für die Ver­nich­tung der eu­ro­päi­schen Ju­den und Jü­din­nen im Na­tio­nal­so­zia­lis­mus. Auch ein gro­ßer Teil der Ros­to­cker Ju­den und Jü­din­nen fand in den Gas­kam­mern von Ausch­witz ih­ren Tod. Al­lein am 11. Ju­li 1942 wur­den 24 jü­di­sche Ros­to­cker und Ros­to­cke­rin­nen nach Ausch­witz de­por­tiert, un­ter ih­nen sechs Kin­der und Ju­gend­li­che. Ins­ge­samt fie­len der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­fol­gung 120 jü­di­sche Ros­to­cker und Ros­to­cke­rin­nen zum Op­fer. Heu­te er­in­nern stadt­weit Stol­per­stei­ne an ihr Schick­sal.

Ob­wohl Ros­tock be­reits am 1. Mai 1945 von der Ro­ten Ar­mee be­freit wur­de, be­geht die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock of­fi­zi­ell den 8. Mai als Tag der Be­frei­ung von Na­tio­nal­so­zia­lis­mus. Nach zwölf Jah­ren Ge­walt­herr­schaft und mehr als sechs Jah­ren Krieg en­de­te mit der be­din­gungs­lo­sen Ka­pi­tu­la­ti­on an die­sem Tag das dun­kels­te Ka­pi­tel der deut­schen Ge­schich­te. Der 8. Mai stell­te nicht nur ei­ne Be­frei­ung für die Mil­lio­nen Op­fer und Ver­folg­ten des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus dar, son­dern für al­le fried­lie­ben­den und hu­ma­nis­tisch-ge­sinn­ten Men­schen. Der Fa­schis­mus ist seit­her vor al­ler Welt als Irr­weg ent­blö­ßt. Die Auf­ga­be der nach­fol­gen­den Ge­ne­ra­tio­nen ist es, die Leh­ren der Ver­gan­gen­heit und der deut­schen Ver­bre­chen wach­zu­hal­ten und das „Nie wie­der!“ als mo­ra­li­schen Kom­pass im ei­ge­nen Den­ken und Han­deln zu ver­an­kern.

An­läss­lich des 80. Jah­res­ta­ges der Be­frei­ung vom Na­tio­nal­so­zia­lis­mus wird die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock zu die­sem Zweck ei­nen neu­en Er­in­ne­rungs­ort für die Ver­folg­ten des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus auf dem Neu­en Fried­hof ein­wei­hen. Au­ßer­dem wird das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um Ros­tock ab dem 13. April 2025 ei­ne Aus­stel­lung mit dem Ti­tel „Ros­tock 1945“ zei­gen.