Home
Navigation

Architekturwettbewerbe für Projekte im Modellvorhabengebiet„WarnowQuartier“ in Rostock entschieden

Meldung vom 21.06.2024

Das Berliner Architektenbüro Staab Architekten GmbH hat den Planungswettbewerb für den Neubau der Theaterwerkstätten des Volkstheaters Rostockgewonnen. Den Planungswettbewerb für den Neubau des Mehrgenerationenhauses hat das BüroOrtner & Ortner Baukunst Gesellschaft von Architekten mbH aus Berlin gemeinsam mit dem Büro Freiraumplanung Wolf, ebenfalls aus Berlin, für sich entschieden.

Die neuen Theaterwerkstätten und das Mehrgenerationenhaus „Buten un binnen“ sind die beidenGebäude im Rostocker WarnowQuartier, die von der Stadt selbst in dem neuen Quartier errichtetwerden sollen. Beide Vorhaben sind Teile eines Modellvorhabengebiets, welches als eines vonbundesweit sieben Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Städtebauförderung durch dasBundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert wird. Im Rahmen dieserFörderung sollen unter dem Dach der Nationalen Stadtentwicklungspolitik beispielhaft ModernisierungsundAnpassungsstrategien für den klimagerechten Umbau, Infrastruktur für neue Mobilitätsformen, fürNachverdichtung und das Nebeneinander von Sport, Wohnen, Freizeit und Gewerbe und den sozialen Zusammenhalt entwickelt werden.

Mit dem WarnowQuartier soll auf über 80.000 qm Bauland ein urbanes Stadtquartier mit kleinteiligerund vielfältiger Nutzungsmischung entstehen, das durch innovative Konzepte in den BereichenWohnen, Mobilität, Energieversorgung, Wassermanagement und sozialer Infrastruktur beispielhafteLösungen für drängende Problemlagen unserer heutigen Zeit aufzeigt. In dem zukünftigen Quartier sollfür mehr als 2.000 Einwohnerinnen und Einwohner ein neues Zuhause entstehen, zudem sollen dortca. 1.000 Arbeitsplätze verortet werden.

Die Rahmenplanung für das WarnowQuartier sieht einen Quartiersplatz am nördlichen Zugang desQuartiers nahe des Dierkower Damms vor. Die Theaterwerkstatt und das Mehrgenerationenhaus sindals erste Gebäude und somit als „Pionierbebauung“ vorgesehen, die exemplarisch die geplanteEntwicklung des neuen Stadtquartiers darstellen und den Rahmen des zukünftigen Quartiersplatzesbilden sollen.

Um diesem hohen Anspruch gerecht werden zu können, wurde für jedes der Vorhaben einArchitekturwettbewerb ausgelobt. Am 19. und 20. Juni 2024 fanden nun die Preisgerichtssitzungendieser Wettbewerbe in der Rotunde der Hansemesse statt. Insgesamt nahmen 14 Architekturbüros andem Planungswettbewerb für die Theaterwerkstätten sowie 15 Teams aus Architekten undLandschaftsarchitekten an dem Planungswettbewerb für das Mehrgenerationenhaus teil. BeideWettbewerbe wurden von der Hanse- und Universitätsstadt Rostock vertreten durch den „EigenbetriebKommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock“ (KOE)ausgelobt und gemeinsam mit dem Berliner Büro [phase eins]. Projektberater + Wettbewerbsmanagerfür Architektur und Städtebau vorbereitet und durchgeführt.

Wettbewerb Theaterwerkstatt:

Das Preisgericht unter Vorsitz der Architektin Prof. Dr.-Ing. Verena Brehm zeichnete insgesamt dreiEntwürfe aus.

Der Entwurf des erstplatzierten Büros Staab Architekten GmbH überzeugte das Preisgericht vor allemdurch eine klare Kubatur, die Anordnung öffentlicher Bereiche zum Quartiersplatz und die Organisationder Werkstattbereiche. In ihrer Begründung hob die Jury die deutliche Bündelung deröffentlichkeitsrelevanten Funktionen zum Quartiersplatz und die Erfahrbarkeit der Werkstätten durchgroße Öffnungen und ein geräumiges Foyer hervor.

„Herz der Anlage sind die im Erdgeschoss kompakt angelegten Werkstattbereiche. Hier befinden sichder Montage- und der Werkraum sowie der Malsaal. Als besonderer räumlicher Vorzug wurde diedoppelwandige Mantelbebauung bewertet, die Büro- und Nebenräume an der Schnittstelle nach außenunterbringt. So können Schallemissionen zu den umliegenden Wohnbereichen gemindert werden. DieFassade zum Platz zeigt eine lebendige Platzkante.

Das Gebäude vermittelt auf zeitgemäße und sinnfällige Weise den Werkstattcharakter und bildetgleichzeitig eine einladende und offene Adresse.

Die Erfahrbarkeit des Werkstattbetriebs wird als sehr positiv wahrgenommen: große Öffnungen und eingeräumiges Foyer über zwei Etagen ermöglichen den Blick zum Platz und Einblicke in den Werkhofüber im 1. Obergeschoss platzierte Emporen. Im Mantelbereich des Erdgeschosses liegen offeneKommunikationszonen und formen gezielte Öffnungen nach außen. Sie erlauben Ein- und Ausblicke indie dahinterliegenden Werkstattbereiche.“

Mit u.a. diesen Formulierungen brachte das Preisgericht, dem auch der Intendant des VolkstheatersRostock Ralph Reichel und der Technische Leiter Peter Martins angehörten, seine überaus positiveEinschätzung des prämierten Entwurfs des Büros Staab Architekten GmbH zum Ausdruck.

Weitere Preisträger

Das Preisgericht zeichnete darüber hinaus die folgenden Entwürfe aus:

Der 2. Preis des Wettbewerbs ging an das Berliner Architekturbüro NAK Architekten GmbH. Mit dem 3.Preis wurde das Architekturbüro blrm architekt*innen GmbH, Hamburg ausgezeichnet.

Wettbewerb Mehrgenerationenhaus

Das Preisgericht unter Vorsitz des Architekten und Stadtplaners Prof. Joachim Schulz-Granbergzeichnete insgesamt drei Entwürfe aus. Der Entwurf des Büros Ortner & Ortner Baukunst überzeugtedas Preisgericht zunächst mit einer überzeugenden funktionalen Gliederung und Zuordnung derTeilbereiche sowie einem den Nutzungen angemessenen Erscheinungsbild zum Quartiersplatz.

In seiner Begründung hob das Preisgericht insbesondere die im Folgenden beschriebene Besonderheitdes Entwurfs hervor:

„Die Besonderheit des Entwurfes liegt auf der Hofseite des Gebäudes in Form einer gestaffeltenTerrassierung. Die hier angeordneten Außenräume sind den Zimmern des Pflegebereichs zugeordnetund Teil eines differenzierten Angebots an Außenräumen. So werden Ausblicke und variantenreicheBezüge ermöglicht, die eine attraktive Aufenthaltsqualität für und in einer lebendigen Nachbarschaftbilden. Zudem wird ein vielfältiger Blick in die angrenzende Landschaft über die verschiedenenTerrassenebenen möglich.“

Das Preisgericht äußerte die Auffassung, dass der prämierte Entwurf ein echtes Modellprojekt zeigt, indem Generationen zusammenfinden können - ein Mehrgenerationenhaus im wahrsten Sinne desWortes.

Weitere Preisträger

Der 2. Preis des Wettbewerbs ging an das Hamburger Architekturbüro Schaltraum gemeinsam mit BHF Bendfeldt, Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH aus Schwerin. Mit dem 3. Preis wurde dasArchitekturbüro Gutiérrez-delaFuente Arquitectos SLP aus Madrid, gemeinsam mit A-S-A ApelStieglmeir Architektur, Hamburg ausgezeichnet.

Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen zu den beiden Wettbewerbsverfahren und den Ergebnissen finden Sieauf den Projektwebsites unter:

Mehrgenerationenhaus: 
Theaterwerkstätten: 

Abbildungen der prämierten Entwürfe zum Download finden Sie unter:

Mehrgenerationenhaus:
Theaterwerkstätten:

Öffentliche Ausstellung der Entwürfe

Die Entwürfe werden in der Rotunde der HanseMesse ausgestellt. Die Ausstellung ist der Öffentlichkeitvom 21. Juni bis 23. Juni 2024 zugängig.

Öffnungszeiten:

Freitag, 21. Juni 2024, 14.00 bis 16.00 Uhr
Samstag, 22. Juni 2024, 11.00 bis 17.00 Uhr
Sonntag, 23. Juni 2024, 11.00 bis 17.00