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Na­vi­ga­ti­on

Be­richt von Ober­bür­ger­meis­te­rin Eva-Ma­ria Krö­ger an­läss­lich der Sit­zung der Bür­ger­schaft am 7. Ju­ni 2023

Pres­se­mit­tei­lung vom 07.06.2023 - Bür­ger­schaft

Sehr ge­ehr­te Frau Prä­si­den­tin,
lie­be Mit­glie­der der Bür­ger­schaft,
mei­ne Da­men und Her­ren,
ver­ehr­te Gäs­te,

über 3.200 Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker ha­ben sich an der im Herbst 2022 durch­ge­führ­ten Bür­ge­rin­nen- und Bür­ger­um­fra­ge be­tei­ligt. Und wie­der wur­de be­stä­tigt: Die Han­se­städ­te­rin­nen und Han­se­städ­ter füh­len sich wohl in un­se­rer Stadt. Rund neun von zehn Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern an der Be­fra­gung le­ben gern in Ros­tock und möch­ten hier woh­nen blei­ben.

Die be­frag­ten Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker le­ben im Durch­schnitt seit 29 Jah­ren in ih­rer Hei­mat­stadt, seit zwölf Jah­ren in ih­rem Wohn­ge­biet und seit neun Jah­ren in ih­ren der­zei­ti­gen Woh­nun­gen. Mehr als drei Vier­tel der be­frag­ten Haus­hal­te ha­ben die Woh­nung oder das Haus ge­mie­tet. Aber: 2022 be­las­te­ten die Wohn­kos­ten ei­nen Mie­ter­haus­halt in Ros­tock mit durch­schnitt­lich 26,9 Pro­zent.

Mehr als die Hälf­te al­ler Be­frag­ten (60 Pro­zent) se­hen das Ver­hält­nis der Men­schen in ih­rer un­mit­tel­ba­ren Nach­bar­schaft po­si­tiv - man ist mit den Nach­barn be­freun­det oder man kennt die Nach­barn, un­ter­hält sich und hilft ein­an­der.

Die Um­fra­ge er­gab noch vie­le wei­te­re Zah­len, die für uns als Kom­mu­nal­po­li­tik und Kom­mu­nal­ver­wal­tung ein gu­ter Kom­pass für die Sor­gen und Nö­te der Men­schen in un­se­rer Stadt sind, aber auch für den Er­folg der von uns ge­mein­sam ge­trof­fe­nen Ent­schei­dun­gen und auf den Weg ge­brach­ten Ent­wick­lun­gen. Die jetzt ge­star­te­te 2023er Um­fra­ge steht ganz im Zei­chen des Sports und der Sport­stät­ten­pla­nung.

Ein Pro­blem wird uns in Zu­kunft im­mer mehr be­schäf­ti­gen: Der zur Ver­fü­gung ste­hen­de Platz. Ros­tock wächst von in­nen her­aus und vie­le Be­dürf­nis­se drän­geln sich auf Flä­chen, die nicht mit­wach­sen kön­nen. Das ist auch der Kern der De­bat­te rund um ei­ne Stra­ßen­bahn­netz­er­wei­te­rung. Da­bei ste­hen sich zwei wich­ti­ge ge­sell­schaft­li­che In­ter­es­sen ge­gen­über: Der Aus­bau des Nah­ver­kehrs zur Stär­kung der Mo­bi­li­tät und des Kli­ma­schut­zes auf der ei­nen Sei­te und der Schutz der öko­lo­gisch und so­zi­al wich­ti­gen Klein­gär­ten auf der an­de­ren Sei­te.

Wir ha­ben die Be­schluss­vor­la­ge zur Stra­ßen­bahn­netz­er­wei­te­rung zu­nächst zu­rück­ge­stellt. Die Wirt­schaft­lich­keits­un­ter­su­chung wird in den kom­men­den Wo­chen ge­schärft und qua­li­fi­ziert und da­bei wer­den die Hin­wei­se und Kri­tik­punk­te aus der bis­he­ri­gen Be­tei­li­gung be­rück­sich­tigt. Der über­ar­bei­te­te Pla­nungs­be­schluss soll Ih­nen dann im vier­ten Quar­tal zur Be­schluss­fas­sung vor­ge­legt wer­den, da­bei ist es wich­tig, die Ein­woh­ne­rIn­nen und Ein­woh­ner zu be­tei­li­gen.
Wenn wir den Nah­ver­kehr aus­bau­en, wol­len wir dar­über dis­ku­tie­ren wel­che Stre­cke am sinn­volls­ten ist und die meis­ten Men­schen er­reicht. Na­tür­lich muss sie dann auch noch för­der­fä­hig sein, denn al­lei­ne kön­nen wir ei­ne neue Stra­ßen­bahn­stre­cke nicht fi­nan­zie­ren.

Sor­gen macht mir, wie die­se De­bat­te mit­un­ter ge­führt wur­de. Wenn Ängs­te ge­schürt und Be­haup­tun­gen auf­ge­stellt wer­den, die nicht den Tat­sa­chen ent­spre­chen, kön­nen wir kei­ne klu­gen Ent­schei­dun­gen tref­fen, de­ren Wir­kun­gen weit über un­se­re ak­tu­el­len Le­gis­la­tu­ren hin­aus­ge­hen. Un­se­re Auf­ga­be da­bei muss es sein, of­fen und ehr­lich und auf der Ba­sis von Zah­len und Fak­ten mit­ein­an­der zu dis­ku­tie­ren. Denn es ist liegt in un­se­rer Ver­ant­wor­tung, al­le Be­dar­fe in der Stadt im Blick zu ha­ben, al­le Ge­ne­ra­tio­nen zu ver­tre­ten, Ar­gu­men­te aus­zu­tau­schen und dann ab­zu­wä­gen.

Denn die sehr kon­kre­te De­bat­te zum Aus­bau des Stra­ßen­bahn­net­zes ist nur Teil der viel grö­ße­ren Dis­kus­si­on, wie wir als Stadt künf­tig mit un­se­ren Flä­chen um­ge­hen. Der Flä­chen­nut­zungs­plan wird die Fra­gen be­ant­wor­ten müs­sen, wo und wie neue Bau- und Frei­flä­chen für un­ter­schied­li­che Be­dar­fe er­for­der­lich wer­den. Die­ser Dis­kus­si­on müs­sen wir uns stel­len und ich kann nur an al­le ap­pel­lie­ren, die­se De­bat­te mit­ein­an­der und mit Ver­ant­wor­tung für un­ser Ros­tock heu­te und in Zu­kunft zu füh­ren. Wir als Ver­wal­tung wer­den da­für un­se­re Bei­trä­ge leis­ten, be­last­ba­re Zah­len vor­le­gen und – wenn nö­tig – auch nach­ar­bei­ten.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

ein an­ders wich­ti­ges In­fra­struk­tur­pro­jekt steht kurz vor sei­ner Fer­tig­stel­lung: Am 30. Ju­ni soll un­se­re neue Feu­er- und Ret­tungs­wa­che 3 in Dier­kow durch den KOE of­fi­zi­ell über­ge­ben wer­den. Um den Schutz der Be­woh­ne­rIn­nen und Be­woh­ner in den Stadt­tei­len Dier­kow und Toi­ten­win­kel bei Brän­den und Tech­ni­schen Hil­fe­leis­tun­gen zu ver­bes­sern, wur­de sie im Ros­to­cker Nord­os­ten er­rich­tet.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

Früh­ling hei­ßt im­mer auch Früh­jahrs­putz: An Auf­räum­ak­tio­nen der Stadt­ver­wal­tung in zwölf Stadt­tei­len be­tei­li­gen sich auch in die­sem Jahr wie­der mehr als 200 en­ga­gier­te Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker. Herz­li­chen Dank an al­le Hel­fe­rin­nen und Hel­fer, denn die­se Ak­tio­nen sind wert­vol­le Bei­trä­ge, um wich­ti­ge Zei­chen für mehr Sau­ber­keit in un­se­rer Stadt und da­mit mehr Le­bens­qua­li­tät zu set­zen. Das Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men Veo­lia Um­welt­ser­vice Nord GmbH und die Stadt­ent­sor­gung Ros­tock GmbH un­ter­stütz­ten die Ak­tio­nen durch Gro­ß­con­tai­ner so­wie zu­sätz­li­che Rei­ni­gungs­leis­tun­gen mit Kehr­ma­schi­nen und Ab­fall­sau­gern. Ins­ge­samt wur­den meh­re­re Ton­nen il­le­gal ab­ge­la­ger­te Ab­fäl­le er­fasst und über Gro­ß­con­tai­ner ent­sorgt. Di­ver­se Men­gen Elek­tro- und Elek­tro­nik­schrott so­wie Pro­blem­ab­fäl­le wur­den ein­ge­sam­melt und auf den Re­cy­cling­hö­fen ent­sorgt. Vie­len Dank da­für!

Und auch bei der 14. Auf­la­ge der Kam­pa­gne des Kli­ma­bünd­nis STADT­RA­DELN in Ros­tock war Mit­ma­chen ge­fragt. Erst­mals prä­sen­tier­ten sich in die­sem Jahr mit Dr. Fe­lix Win­ter und Fran­zis­ka Oh­land Ver­tre­ter*in­nen aus der Bür­ger­schaft als STADT­RA­DELN-Stars. Al­lein in den ver­gan­ge­nen drei Wo­chen von über 3.000 Ra­deln­den über 500.000 Ki­lo­me­ter ge­fah­ren und über 80 Ton­nen CO2 ein­ge­spart. Auch wenn das End­ergeb­nis noch nicht vor­liegt, so möch­te ich mich doch an die­ser Stel­le schon bei al­len herz­lich be­dan­ken, die die­ses tol­le Er­geb­nis er­mög­licht ha­ben!

Mei­ne Da­men und Her­ren,

ich hö­re ge­ra­de von al­len Sei­ten von un­se­ren Kul­tur­schaf­fen­den, dass tol­le Ver­an­stal­tun­gen an­ge­bo­ten wer­den, aber im­mer we­ni­ger Men­schen Ti­ckets kau­fen. Bit­te schau­en Sie sich um in der Stadt: Was wird an­ge­bo­ten? Wo ist der ei­ne oder an­de­re Eu­ro üb­rig? Wie kön­nen wir al­le auch mit klei­nen Bei­trä­gen Kunst und Kul­tur un­ter­stüt­zen? Letzt­lich geht es dar­um, dass un­ser brei­tes Kul­tur­ange­bot auch im Be­reich der frei­en Kul­tur­schaf­fen­den er­hal­ten bleibt! Da­für brau­chen wir auch Ih­re Un­ter­stüt­zung!

Vie­len Dank für Ih­re Auf­merk­sam­keit!