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Buch einer Nobelpreis-Trägerin am Volkstheater

Meldung vom 28.12.2023 - Bildung und Wissenschaft / Kultur, Freizeit, Sport

Das Buch einer Nobelpreisträgerin als Uraufführung am Rostocker Volkstheater: „Eine Frau“ der französischen Schriftstellerin Annie Ernaux wird am 20. Januar Premiere haben. Regisseurin Sarah Kurze hofft, dass das Stück „das Publikum im besten Fall berührt“.


Eine emotionale Geschichte erwartet die Besucher, voller Konflikte und Verbindungen zwischen Generationen. Ernaux hat „Eine Frau“ wenige Wochen nach dem Tod ihrer Mutter geschrieben. Das Porträt einer lebensfrohen Frau, die 1906 geboren wurde, ländlich geprägt aufwuchs, erst in einer Weberei, dann einer Seilerei arbeitete, bevor sie sich den Traum eines eigenen Ladens erfüllen konnte. Einer einfachen Frau, die für ihre Tochter ein besseres Leben wollte, auch Bildung betreffend.

Annie Ernaux hat ihrer Mutter nach dem Tod ein Denkmal gesetzt, mit deutlicher Sprache, präzise, offenbarend. Die Presse feierte den Text. „Kein Wort zu viel, keine überschwänglichen Details, das literarische Extrakt einer Mutter-Tochter-Beziehung“, schrieb „Der Spiegel“. Von der schweren Kindheit der Mutter bis zu Alzheimer-Erkrankung und Tod. 2022 erhielt Ernaux für den Literatur-Nobelpreis.

Den Stoff wollte Sarah Kurze ins Theater bringen, schrieb einen Brief an Ernaux. Der Verlag habe mitgeteilt, dass der Brief die Autorin „sehr berührt“ habe, so Kurze. Nun kommt die Geschichte in der deutschen Übersetzung von Sonja Finck (Suhrkamp, 2021) auf die Rostocker Bühne. Mit drei Darstellerinnen – Katrin Heller, Katharina Paul, Malin Steitz -, die die Protagonistin in verschiedenen Lebensabschnitten zeigen. „Sie sind alle drei die ganze Zeit da“, verrät die Regisseurin, die eine Theater-Fassung des Textes selbst erstellte.

Sarah Kurze (30) stammt von der Insel Usedom, arbeitet auch in Berlin oder Bon. In Rostock ist sie keine Unbekannte. 2022 inszenierte sie „Der Untergang der Titanic“ am Volkstheater. „Eine Frau“ sei ein Stück, das für sie hierher gehöre – wegen der Bindung zur Familie und anderen Menschen, „mit denen ich groß geworden bin“.

Termin: „Eine Frau“ - Premiere am 20. Januar 2024, 20 Uhr, im Ateliertheater.