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Na­vi­ga­ti­on

Deut­sches Zen­trum für Kin­der- und Ju­gend­ge­sund­heit star­tet als neu­es Deut­sches Zen­trum der Ge­sund­heits­for­schung in die Auf­bau­pha­se

Mel­dung vom 29.05.2024 - Bil­dung und Wis­sen­schaft / Um­welt und Ge­sell­schaft

Deut­sches Zen­trum für Kin­der- und Ju­gend­ge­sund­heit (DZKJ) wird ab 1. Ju­ni 2024 neu­er Part­ner der Deut­schen Zen­tren der Ge­sund­heits­for­schung (DZG). Das bun­des­weit or­ga­ni­sier­te und ver­netz­te For­schungs­zen­trum wird wäh­rend der zwei­jäh­ri­gen Auf­bau­pha­se mit 30 Mil­lio­nen Eu­ro vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung ge­för­dert. Die DZKJ-Ge­schäfts­stel­le wird an der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Göt­tin­gen ein­ge­rich­tet. Am DZKJ-Stand­ort Greifs­wald/Ros­tock sind die Uni­ver­si­täts­me­di­zi­nen Greifs­wald und Ros­tock so­wie die Uni­ver­si­tät Greifs­wald be­tei­ligt. For­schungs­schwer­punk­te stel­len hier die Com­mu­ni­ty Me­di­ci­ne, Men­tal Health und Epi­de­mio­lo­gie dar.

 

Kind­heit und Ju­gend sind zen­tra­le Ent­wick­lungs­pha­sen, in de­nen die grund­le­gen­den Wei­chen für ei­ne le­bens­lan­ge Ge­sund­heit ge­stellt wer­den. Um in die­ser Zeit die best­mög­li­che Krank­heits­er­ken­nung und Be­hand­lung so­wie ei­ne um­fas­sen­de Ver­sor­gung nach dem neu­es­ten Stand der For­schung zu ge­währ­leis­ten, ist ein wei­te­res Deut­sches Zen­trum der Ge­sund­heits­for­schung ins Le­ben ge­ru­fen wor­den.

 

Das künf­ti­ge Deut­sche Zen­trum für Kin­der- und Ju­gend­ge­sund­heit (DZKJ) bün­delt die fach­li­che Kom­pe­tenz von Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken und Uni­ver­si­tä­ten an sie­ben Part­ner­stand­or­ten: Ber­lin, Göt­tin­gen, Greifs­wald/Ros­tock, Ham­burg, Leip­zig/Dres­den, Mün­chen und Ulm. Ex­pert*in­nen aus ver­schie­de­nen For­schungs­ge­bie­ten ar­bei­ten hier the­men­über­grei­fend zu­sam­men. Ne­ben den Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken und Uni­ver­si­tä­ten sind eben­so au­ßer­uni­ver­si­tä­re For­schungs­ein­rich­tun­gen wie Max-Planck-In­sti­tu­te, Fraun­ho­fer-In­sti­tut, Helm­holtz- und Leib­niz-Zen­tren be­tei­ligt. Die zwei­jäh­ri­ge Auf­bau­pha­se wird mit ins­ge­samt 30 Mil­lio­nen Eu­ro vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung ge­för­dert. Dar­an soll sich ei­ne lang­fris­ti­ge in­sti­tu­tio­nel­le För­de­rung an­schlie­ßen.

 

Prof. Dr. Jut­ta Gärt­ner, Göt­tin­gen, Spre­che­rin des DZKJ er­klärt die Mis­si­on des neu­en Zen­trums: „Die Kin­der- und Ju­gend­me­di­zin um­fasst das ge­sam­te kom­ple­xe Spek­trum von Er­kran­kun­gen des sich ent­wi­ckeln­den Or­ga­nis­mus. Or­gan­über­grei­fen­de Krank­heits­me­cha­nis­men und Be­hand­lungs­an­sät­ze spie­len da­bei ei­ne ganz zen­tra­le Rol­le. Durch die en­ge Zu­sam­men­ar­beit der Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten im DZKJ kom­men die neu­es­ten For­schungs­er­geb­nis­se di­rekt und zeit­nah den jun­gen Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten zu Gu­te.“

 

Die in­ter­dis­zi­pli­nä­re For­schung um­fasst ein brei­tes Spek­trum von sel­te­nen ge­ne­ti­schen Er­kran­kun­gen, Im­mu­ni­tät, Ent­zün­dung, In­fek­ti­on, Ent­wick­lung des Zen­tra­len Ner­ven­sys­tems und neu­ro­lo­gi­sche Er­kran­kun­gen, Adi­po­si­tas, frü­he De­ter­mi­nan­ten von Ge­sund­heit und Krank­heit, psy­cho­so­zia­le und men­ta­le Ge­sund­heit bis zur Com­mu­ni­ty Me­di­ci­ne. Stand­ort­über­grei­fend wer­den Platt­for­men zu Kli­ni­schen Stu­di­en, For­schungs­da­ten­ma­nage­ment und neu­en bio­tech­no­lo­gi­schen Me­tho­den, zum Bei­spiel Omics-Tech­no­lo­gi­en, Gen- und Zell­the­ra­pi­en, eta­bliert. Ei­ne ge­mein­sa­me Platt­form wird die Zu­sam­men­ar­beit mit dem sich eben­falls im Auf­bau be­find­li­chen Deut­schen Zen­trum für Psy­chi­sche Ge­sund­heit (DZPG) för­dern. Der Auf­bau ei­ner DZKJ-wei­ten Pa­ti­ent*in­nen- und Pro­ban­den­ko­hor­te so­wie die Vor­be­rei­tung ge­mein­sa­mer kli­ni­scher Stu­di­en und Bio­ban­ken sind wich­ti­ge Quer­schnitts­ak­ti­vi­tä­ten. Von be­son­de­rer Be­deu­tung ist die För­de­rung des wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuch­ses. Im Rah­men ei­ner über­grei­fen­den DZKJ-Aka­de­mie wer­den spe­zi­el­le Wei­ter­bil­dungs- und Men­to­ring-Pro­gram­me ent­wi­ckelt wer­den.

 

Kin­der und Ju­gend­li­che so­wie ih­re El­tern wer­den von An­fang an in die For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten und in die Or­ga­ni­sa­ti­on des Zen­trums ein­be­zo­gen. Ein be­son­de­rer Schwer­punkt ist da­bei, Pa­ti­ent*in­nen zu be­fä­hi­gen, sich di­rekt in die Pla­nung und Durch­füh­rung von For­schungs­pro­jek­ten ein­zu­brin­gen. El­tern­ver­tre­te­rin An­ja Brat­ke und Pa­ti­ent*in­nen­ver­tre­ter Ste­phan Kruip sa­gen da­zu: „Wir se­hen die Chan­ce, dass so­wohl die For­schungs­pro­jek­te, als auch die be­trof­fe­nen Kin­der und ih­re El­tern von die­ser neu­en Art der Pa­ti­ent*in­nen­be­tei­li­gung pro­fi­tie­ren. Kin­der und Ju­gend­li­che sind oft schon klei­ne Ex­pert*in­nen, was ih­re ei­ge­ne Er­kran­kung an­geht. Sie und ih­re El­tern im neu­ge­grün­de­ten DZKJ auf so in­no­va­ti­ve Wei­se ein­zu­be­zie­hen, ist ein gro­ßer Schritt zur Stär­kung der Pa­ti­ent*in­nen­rech­te“.

 

Das DZKJ wird durch in­ter­dis­zi­pli­nä­re und in­no­va­ti­ve For­schung ei­nen wich­ti­gen Bei­trag zur in­ter­na­tio­na­len Spit­zen­for­schung im Be­reich der Kin­der- und Ju­gend­me­di­zin leis­ten. Ziel ist es, Kin­dern und Ju­gend­li­chen in Deutsch­land in al­len Pha­sen ih­rer Ent­wick­lung ei­ne op­ti­ma­le, dem ak­tu­el­len Stand der For­schung ent­spre­chen­de Krank­heits­er­ken­nung und -be­hand­lung zu ge­währ­leis­ten.

 

Der Stand­ort Greifs­wald/Ros­tock wird zu­sätz­lich vom Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern ge­för­dert. Die For­schung fo­kus­siert ins­be­son­de­re die Com­mu­ni­ty Me­di­ci­ne, Men­tal Health und Epi­de­mio­lo­gie. Die­se The­men bil­den ei­ne her­vor­ra­gen­de Ba­sis für ge­mein­sa­me Pro­jek­te mit ei­nem ho­hen Grad an An­schluss­fä­hig­keit an an­de­re For­schungs­be­rei­che in­ner­halb des DZKJ. Prof. Neelt­je van den Berg vom In­sti­tut für Com­mu­ni­ty Me­di­ci­ne der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Greifs­wald und Spre­che­rin des Dop­pel­stand­or­tes freut sich über die viel­fäl­ti­gen neu­en Ko­ope­ra­ti­ons­mög­lich­kei­ten und be­tont: „Als Stand­ort des Deut­schen Zen­trums für Kin­der- und Ju­gend­ge­sund­heit kön­nen wir un­se­re Schwer­punk­te und Kom­pe­ten­zen im Be­reich Com­mu­ni­ty Me­di­ci­ne kon­struk­tiv ein­brin­gen und mit den an­de­ren Stand­or­ten For­schungs­ko­ope­ra­tio­nen eta­blie­ren. Da­durch kann die Ver­sor­gung und Prä­ven­ti­on im Be­reich der Kin­der- und Ju­gend­ge­sund­heit ma­ß­geb­lich wei­ter­ent­wi­ckelt und vor­an­ge­bracht wer­den.“