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Na­vi­ga­ti­on

Ein Schutz­schirm ge­gen Ge­walt - Kom­mu­na­ler Prä­ven­ti­ons­rat si­chert seit 30 Jah­ren Le­bens­qua­li­tät in Ros­tock

Pres­se­mit­tei­lung vom 22.02.2024 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Je­de Men­ge Power braucht es, ein il­le­ga­les Graf­fi­ti von der Haus­wand zu lö­sen. Ge­nau die­se schwei­ß­trei­ben­de Er­fah­rung soll ad­re­na­lin­ver­ses­se­ne Spray­er künf­tig von un­er­laub­ten Farb­ak­tio­nen an frem­den Fas­sa­den ab­hal­ten. „Un­ser lang­jäh­ri­ges An­ti-Graf­fi­ti-Pro­jekt bringt die Tä­ter wie­der an den Tat­ort. In den vom Amts­ge­richt auf­er­leg­ten So­zi­al­stun­den put­zen die Kids die Schmie­re­rei­en selbst von der Wand. Sie er­le­ben die sinn­lo­se Zer­stö­rung und die an­stren­gen­de Wie­der­gut­ma­chung“, be­schreibt Mar­len Schmidt vom Kom­mu­na­len Prä­ven­ti­ons­rat die all­jähr­li­chen Ros­to­cker „An­ti-Graf­fi­ti-Ak­ti­ons­ta­ge“. Im bes­ten Fall las­sen sie da­nach die Fin­ger von der il­le­ga­len Farb­ver­schwen­dung. Das hilft auch dem Stadt­bild. „Wer als Haus­be­sit­zer*in den­noch ver­schmier­te Fas­sa­den be­kla­gen muss, kann die­se auf An­trag in­ner­halb un­se­res An­ti-Graf­fi­ti-Pro­jek­tes ge­gen ei­ne Kos­ten­be­tei­li­gung säu­bern las­sen“, er­läu­tert Mar­len Schmidt die In­itia­ti­ve.
Die Graf­fi­ti-Ver­mei­dung ist ei­nes von zahl­rei­chen An­ti-Ge­walt-Pro­jek­ten, de­nen sich der vor 30 Jah­ren ge­grün­de­te Kom­mu­na­le Prä­ven­ti­ons­rat wid­met. Als frei­wil­li­ger Zu­sam­men­schluss staat­li­cher und nicht­staat­li­cher Be­hör­den en­ga­giert sich das Gre­mi­um bei­spiels­wei­se ge­gen Cy­ber­mob­bing so­wie für die In­te­gra­ti­on zu­ge­wan­der­ter und die Si­cher­heit äl­te­rer Men­schen.

„Als Stadt se­hen wir uns in der Pflicht, un­se­re Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner vor­beu­gend vor Kri­mi­na­li­tät zu schüt­zen, ihr per­sön­li­ches Si­cher­heits­ge­fühl zu stär­ken und die Men­schen für Ge­fah­ren ver­schie­de­ner Art zu sen­si­bi­li­sie­ren“, un­ter­streicht der 1. Stell­ver­tre­ter der Ober­bür­ger­meis­te­rin und neue Vor­sit­zen­de des Prä­ven­ti­ons­ra­tes, Se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski.

Um die Pro­ble­me und Ängs­te der Men­schen di­rekt vor Ort zu er­fas­sen, hat­te der Prä­ven­ti­ons­rat En­de 2023 ge­mein­sam mit der Fach­hoch­schu­le für öf­fent­li­che Ver­wal­tung, Po­li­zei und Rechts­pfle­ge Güs­trow erst­mals ei­ne an­ony­me Um­fra­ge un­ter jun­gen Leu­ten al­ler 9. Klas­sen in Ros­tock ge­star­tet. Rund 500 Mäd­chen und Jun­gen ga­ben ih­re Er­fah­run­gen zu Dro­gen, Mob­bing und Ge­walt­er­leb­nis­sen preis. Fast 27 Pro­zent hat­ten Kör­per­ver­let­zun­gen be­reits per­sön­lich er­lebt, rund die Hälf­te war schon von Mob­ber*in­nen hin­ter­rücks ver­bal an­ge­grif­fen wor­den und fast 17 Pro­zent kann­ten se­xu­el­le Be­läs­ti­gun­gen. „Das Ge­samt­er­geb­nis der Be­fra­gung liegt in den kom­men­den Mo­na­ten vor und wird in vol­lem Um­fang erst­mals im Ju­gend­hil­fe­aus­schuss vor­ge­stellt. Wir wer­den un­se­re künf­ti­ge Ar­beit dar­an aus­rich­ten“, er­läu­tert Mar­len Schmidt.

Mit dem Pro­jekt „Cle­an im Stra­ßen­ver­kehr“ steu­ert der Prä­ven­ti­ons­rat jun­ge Leu­te be­reits er­folg­reich auf den rich­ti­gen Weg. Al­ko­hol und Dro­gen hin­term Lenk­rad wer­den bei­spiels­wei­se an ei­nem Fahr­si­mu­la­tor täu­schend echt vor­ge­gau­kelt. Die­ser Aha-Ef­fekt führt oft zu nach­hal­ti­ger Ab­sti­nenz auf Be­rau­schen­des am Steu­er.

Auch den äl­te­ren Ros­to­cker*in­nen macht der Prä­ven­ti­ons­rat An­ge­bo­te. Sie kön­nen un­ter dem Schutz­schirm von rund 70 Ros­to­cker Se­ni­or*in­nen­grup­pen Hil­fe und Un­ter­stüt­zung fin­den. „Wir ver­net­zen und bie­ten bei­spiels­wei­se kos­ten­lo­se Si­cher­heits­be­ra­tun­gen in den Stadt­teil- und Be­geg­nungs­zen­tren an“, so Mar­len Schmidt. Im letz­tem Jahr konn­ten mit 46 Vor­trä­gen über 1.000 Se­ni­or*in­nen in der Stadt er­reicht wer­den. Dar­in wur­den un­ter an­de­rem Ein­bruch­schutz, Haus­tür­ge­schäf­te, In­ter­net­si­cher­heit und rich­ti­ges Ver­hal­ten im Stra­ßen­ver­kehr the­ma­ti­siert. „Für An­re­gun­gen zu neu­en As­pek­ten sind wir im­mer dank­bar“, so Mar­len Schmidt. „Un­ser Schutz­schirm soll Jung und Alt in un­se­rer Stadt Un­ter­stüt­zung ge­ben.“

Kers­tin Ka­naa