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Na­vi­ga­ti­on

Feu­er- und Ret­tungs­wa­che 3: Der Roh­bau kann be­gin­nen

Mel­dung vom 02.11.2020 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Grund­stein­le­gung als Start­schuss: Fer­tig­stel­lung des Neu­baus En­de 2023 ge­plant

Acht Mi­nu­ten – wenn die Feu­er­wehr zu ei­nem Ein­satz ge­ru­fen wird, ha­ben die Be­am­ten der Be­rufs­feu­er­wehr höchs­tens 480 Se­kun­den Zeit, um am Ort des Ge­sche­hens ein­zu­tref­fen. Sie ha­ben acht Mi­nu­ten, um ih­re Uni­for­men an­zu­zie­hen, im Lösch­fahr­zeug zu sit­zen und schlie­ß­lich dort an­zu­kom­men, wo ih­re Hil­fe so drin­gend her­bei­ge­sehnt wird. Ei­ne Zeit, die der­zeit bei Pro­blem­la­gen im Ros­to­cker Nord­os­ten kaum ein­zu­hal­ten ist. „In ei­ner men­schen­freund­li­chen Stadt steht der Mensch an ers­ter Stel­le. Hier­zu zählt auch der Fak­tor Si­cher­heit. Nur wer sich si­cher fühlt, kann sich auch wohl­füh­len. Ent­spre­chend hat die Bür­ger­schaft der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt im No­vem­ber 2016 ganz rich­tig ent­schie­den, dass in dem Stadt­teil Dier­kow ei­ne drit­te Feu­er- und Ret­tungs­wa­che ent­ste­hen soll“, sagt Ros­tocks Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen. Mit der Rea­li­sie­rung wur­de der „Ei­gen­be­trieb Kom­mu­na­le Ob­jekt­be­wirt­schaf­tung und Ent­wick­lung“ (KOE) be­auf­tragt und die­ser steckt mit­ten in der Um­set­zung des Pro­jek­tes – und zwar so weit, dass am 2. No­vem­ber die­ses Jah­res der Grund­stein für den Roh­bau des Ge­bäu­de­kom­ple­xes ge­legt wer­den kann.

„In ei­ner Not­si­tua­ti­on kommt es auf je­de Se­kun­de an. Des­halb wer­den an dem Stand­ort in der Dier­kower Al­lee, mit dem auch ei­ne idea­le Ver­bin­dung zum Über­see­ha­fen ge­whr­leis­tet wird, ver­schie­de­ne Nut­zun­gen be­rück­sich­tigt. Ne­ben der Feu­er­wa­che der Be­rufs­feu­er­wehr wird vor Ort ei­ne zen­tra­le Ret­tungs­wa­che so­wie ei­ne neue Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr in­te­griert“, be­tont Dr. Chris Mül­ler-von Wry­cz Re­kow­ski, zu­stän­di­ger Se­na­tor für Fi­nan­zen, Di­gi­ta­li­sie­rung und Ord­nung. Der drei­ge­schos­si­ge Ge­bäu­de­kom­plex mit ei­ner Ge­samt­nutz­flä­che von rund 6500 Qua­drat­me­tern ist für mehr als 200 Nut­ze­rin­nen und Nut­zer aus­ge­legt, die teil­wei­se im Schicht­be­trieb ar­bei­ten.

28,2 Mil­lio­nen für mehr Si­cher­heit in Ros­tock

Die Feu­er­wa­chen der Stadt be­fin­den sich seit 2012 im An­la­ge­ver­mö­gen des zen­tra­len Im­mo­bi­li­en­dienst­leis­ters KOE. Seit­dem wird kon­ti­nu­ier­lich an ih­rer Sa­nie­rung und Mo­der­ni­sie­rung ge­ar­bei­tet. So konn­te der Um­bau der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Gehls­dorf in 2018 ab­ge­schlos­sen und die Er­öff­nung des Aus­bil­dungs­zen­trums für die Be­rufs­feu­er­weh­ren des Lan­des in 2019 ge­fei­ert wer­den. Par­al­lel da­zu wur­den und wer­den die Pla­nun­gen für die Sa­nie­rung und Er­wei­te­rung der Feu­er­wa­che 1 in der Erich-Schle­sin­ger-Stra­ße ver­tieft. Auch hier wur­den be­reits bau­vor­be­rei­ten­de Maß­nah­men ge­trof­fen. „Der Neu­bau der Feu­er- und Ret­tungs­wa­che 3 ist ein Mei­len­stein auf dem Weg zu ei­nem si­che­re­ren Ros­tock. Der­zeit ist es nicht mög­lich, un­se­re selbst­ge­steck­ten Schutz­zie­le im­mer zu er­rei­chen. Dies be­trifft vor al­lem den Nord­os­ten. Bei ei­ner Stadt mit weit mehr als 200.000 Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern, von de­nen et­wa 13 Pro­zent in den Stadt­tei­len Dier­kow und Toi­ten­win­kel Zu­hau­se sind, ist es zwin­gend not­wen­dig, im Be­reich der Feu­er­wehr und des Ret­tungs­diens­tes die Ge­fah­ren­ab­wehr im Brand­schutz und der Tech­ni­schen Hil­fe­leis­tung zu ge­währ­leis­ten“, er­klärt Jo­hann Edel­mann, Lei­ter des städ­ti­schen Brand­schutz- und Ret­tungs­am­tes.

2017 wur­de für das Pro­jekt „Feu­er- und Ret­tungs­wa­che 3“ ei­ne Mach­bar­keits­stu­die er­ar­bei­tet, die mit der be­stä­tig­ten Ent­wurfs­un­ter­la­ge Bau wei­ter­ent­wi­ckelt wur­de. 2018 hat die Ros­to­cker Bür­ger­schaft über die Auf­stel­lung ei­nes Be­bau­ungs­pla­nes für das Vor­ha­ben in der Dier­kower Al­lee ent­schie­den und da­mit die pla­nungs­recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für den Neu­bau ge­schaf­fen. Mit der Ge­bäu­de­pla­nung ist die Pla­nungs­grup­pe Ges­te­ring Knip­ping aus Bre­men An­fang 2019 be­auf­tragt wor­den, die seit 1957 Er­fah­rung im Bau von Be­triebs­hö­fen, Feu­er- und Ret­tungs­wa­chen auf­weist.

Das 28,2 Mil­lio­nen Eu­ro um­fas­sen­de Pro­jekt wird mit ei­ner Son­der­be­darfs­zu­wei­sung des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern in Hö­he von 2,5 Mil­lio­nen Eu­ro un­ter­stützt. Dank ei­nes vor­zei­ti­gen ge­neh­mig­ten Maß­nah­me­be­ginns konn­te mit den bau­vor­be­rei­ten­den Pro­zes­sen be­reits im Früh­jahr die­ses Jah­res be­gon­nen wer­den. Ne­ben der Bau­feld­frei­ma­chung wur­den in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten Am­phi­bi­en auf ih­rer Wan­der­schaft be­ob­ach­tet und in be­nach­bar­te Laich­ge­wäs­ser um­ge­sie­delt. „Die an­schlie­ßen­den Tief­bau­ar­bei­ten sind in­zwi­schen wei­test­ge­hend ab­ge­schlos­sen. In den nächs­ten Mo­na­ten kon­zen­trie­ren wir uns auf die Roh­bau­ar­bei­ten“, sagt Bau­her­rin und KOE-Be­triebs­lei­te­rin Sig­rid Hecht. „Bis En­de 2023 pla­nen wir die Fer­tig­stel­lung. Der Neu­bau der Feu­er- und Ret­tungs­wa­che 3 ist ein tech­nisch an­spruchs­vol­les Pro­jekt. Die In­be­trieb­nah­me der in­te­grier­ten Not­leit­stel­le wird da­her auch 2024 noch ein The­ma sein“, er­gänzt sie.