Feuer- und Rettungswache 3: Der Rohbau kann beginnen
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Grundsteinlegung als Startschuss: Fertigstellung des Neubaus Ende 2023 geplant
Acht Minuten – wenn die Feuerwehr zu einem Einsatz gerufen wird, haben die Beamten der Berufsfeuerwehr höchstens 480 Sekunden Zeit, um am Ort des Geschehens einzutreffen. Sie haben acht Minuten, um ihre Uniformen anzuziehen, im Löschfahrzeug zu sitzen und schließlich dort anzukommen, wo ihre Hilfe so dringend herbeigesehnt wird. Eine Zeit, die derzeit bei Problemlagen im Rostocker Nordosten kaum einzuhalten ist. „In einer menschenfreundlichen Stadt steht der Mensch an erster Stelle. Hierzu zählt auch der Faktor Sicherheit. Nur wer sich sicher fühlt, kann sich auch wohlfühlen. Entsprechend hat die Bürgerschaft der Hanse- und Universitätsstadt im November 2016 ganz richtig entschieden, dass in dem Stadtteil Dierkow eine dritte Feuer- und Rettungswache entstehen soll“, sagt Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. Mit der Realisierung wurde der „Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung und Entwicklung“ (KOE) beauftragt und dieser steckt mitten in der Umsetzung des Projektes – und zwar so weit, dass am 2. November dieses Jahres der Grundstein für den Rohbau des Gebäudekomplexes gelegt werden kann.
„In einer Notsituation kommt es auf jede Sekunde an. Deshalb werden an dem Standort in der Dierkower Allee, mit dem auch eine ideale Verbindung zum Überseehafen gewhrleistet wird, verschiedene Nutzungen berücksichtigt. Neben der Feuerwache der Berufsfeuerwehr wird vor Ort eine zentrale Rettungswache sowie eine neue Freiwillige Feuerwehr integriert“, betont Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski, zuständiger Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung. Der dreigeschossige Gebäudekomplex mit einer Gesamtnutzfläche von rund 6500 Quadratmetern ist für mehr als 200 Nutzerinnen und Nutzer ausgelegt, die teilweise im Schichtbetrieb arbeiten.
28,2 Millionen für mehr Sicherheit in Rostock
Die Feuerwachen der Stadt befinden sich seit 2012 im Anlagevermögen des zentralen Immobiliendienstleisters KOE. Seitdem wird kontinuierlich an ihrer Sanierung und Modernisierung gearbeitet. So konnte der Umbau der Freiwilligen Feuerwehr Gehlsdorf in 2018 abgeschlossen und die Eröffnung des Ausbildungszentrums für die Berufsfeuerwehren des Landes in 2019 gefeiert werden. Parallel dazu wurden und werden die Planungen für die Sanierung und Erweiterung der Feuerwache 1 in der Erich-Schlesinger-Straße vertieft. Auch hier wurden bereits bauvorbereitende Maßnahmen getroffen. „Der Neubau der Feuer- und Rettungswache 3 ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem sichereren Rostock. Derzeit ist es nicht möglich, unsere selbstgesteckten Schutzziele immer zu erreichen. Dies betrifft vor allem den Nordosten. Bei einer Stadt mit weit mehr als 200.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, von denen etwa 13 Prozent in den Stadtteilen Dierkow und Toitenwinkel Zuhause sind, ist es zwingend notwendig, im Bereich der Feuerwehr und des Rettungsdienstes die Gefahrenabwehr im Brandschutz und der Technischen Hilfeleistung zu gewährleisten“, erklärt Johann Edelmann, Leiter des städtischen Brandschutz- und Rettungsamtes.
2017 wurde für das Projekt „Feuer- und Rettungswache 3“ eine Machbarkeitsstudie erarbeitet, die mit der bestätigten Entwurfsunterlage Bau weiterentwickelt wurde. 2018 hat die Rostocker Bürgerschaft über die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Vorhaben in der Dierkower Allee entschieden und damit die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Neubau geschaffen. Mit der Gebäudeplanung ist die Planungsgruppe Gestering Knipping aus Bremen Anfang 2019 beauftragt worden, die seit 1957 Erfahrung im Bau von Betriebshöfen, Feuer- und Rettungswachen aufweist.
Das 28,2 Millionen Euro umfassende Projekt wird mit einer Sonderbedarfszuweisung des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Höhe von 2,5 Millionen Euro unterstützt. Dank eines vorzeitigen genehmigten Maßnahmebeginns konnte mit den bauvorbereitenden Prozessen bereits im Frühjahr dieses Jahres begonnen werden. Neben der Baufeldfreimachung wurden in den vergangenen Monaten Amphibien auf ihrer Wanderschaft beobachtet und in benachbarte Laichgewässer umgesiedelt. „Die anschließenden Tiefbauarbeiten sind inzwischen weitestgehend abgeschlossen. In den nächsten Monaten konzentrieren wir uns auf die Rohbauarbeiten“, sagt Bauherrin und KOE-Betriebsleiterin Sigrid Hecht. „Bis Ende 2023 planen wir die Fertigstellung. Der Neubau der Feuer- und Rettungswache 3 ist ein technisch anspruchsvolles Projekt. Die Inbetriebnahme der integrierten Notleitstelle wird daher auch 2024 noch ein Thema sein“, ergänzt sie.