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Na­vi­ga­ti­on

Geh­we­g­er­neue­rung im Groß Klei­ner See­lot­sen­ring Nr. 4 bis 8 wur­de ab­ge­schlos­sen

Mel­dung vom 12.04.2019 - Wirt­schaft und Ver­kehr

Mit der jetzt ab­ge­schlos­se­nen Fer­tig­stel­lung ei­nes Geh­we­ges im See­lot­sen­ring Nr. 4 bis 8 – der letz­ten Maß­nah­me im Stadt­teil – ist der För­der­zeit­raum der Städ­te­bau­för­de­rung in Groß Klein auf­grund des er­reich­ten Ent­wick­lungs­stan­des aus­ge­lau­fen.

Im Auf­trag der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock wur­de durch die Ros­to­cker Ge­sell­schaft für Stadt­er­neue­rung, Stadt­ent­wick­lung und Woh­nungs­bau mbH (RGS) als de­ren Be­auf­trag­te ein sei­ner­zeit im Rah­men der Bür­ger­pro­jek­te ge­äu­ßer­ter Ein­woh­ner-Wunsch um­ge­setzt – die Er­neue­rung des sich in ei­nem schlech­ten bau­li­chen Zu­stand be­find­li­chen Geh­we­ges im Be­reich der Häu­ser See­lot­sen­ring Nr. 4 bis 8.

Dr. Chris Mül­ler-von Wry­cz Re­kow­ski, der für die Städ­te­bau­för­de­rung zu­stän­di­ge Se­na­tor der Stadt, er­klärt da­zu: „Wir freu­en uns sehr, dass uns die letz­ten in Groß Klein zur Ver­fü­gung ste­hen­den För­der­mit­tel die Mög­lich­keit ge­ge­ben ha­ben, noch ein wei­te­res Bür­ger­pro­jekt zu rea­li­sie­ren. Die­ser neu her­ge­rich­te­te Geh­weg ist für zahl­rei­che Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner, dar­un­ter vie­le Kin­der und Se­nio­ren, ei­ne Er­leich­te­rung auf ih­ren täg­li­chen We­gen durch den Stadt­teil. Das ist ein gu­tes Bei­spiel da­für, wie durch Be­tei­li­gung der Men­schen auch im Klei­nen Ver­bes­se­run­gen in un­se­rer Stadt an­ge­sto­ßen wer­den kön­nen.“.

Der Geh­weg im Be­reich des See­lot­sen­rin­ges Nr. 4 bis 8 wur­de grund­haft er­neu­ert und in Pflas­ter­bau­wei­se neu ver­legt. Durch ei­ne Re­du­zie­rung der Geh­weg­brei­te im Be­reich der be­reits vor­han­de­nen Bäu­me ha­ben die­se mehr Raum für ihr Wur­zel­wachs­tum er­hal­ten. Der Ein­mün­dungs­be­reich Si­gnal­gast­weg/See­lot­sen­ring wur­de neu ge­stal­tet und er­hielt ei­ne Auf­pflas­te­rung zur Ver­bes­se­rung der Ver­kehrs­si­cher­heit. Er­gänzt wer­den die Ar­bei­ten im See­lot­sen­ring durch ei­nem Teil­rück­bau des an­gren­zen­den Ver­bin­dungs­we­ges zur Her­mann-Flach-Stra­ße.

Auch wenn es auf­grund von Lie­fer­eng­päs­sen beim Leuch­ten-Her­stel­ler mit der In­stal­la­ti­on der neu­en, kos­ten­spa­ren­den LED-Be­leuch­tung erst im April ge­klappt hat, so war die Nut­zung der Ver­kehrs­flä­chen be­reits seit En­de De­zem­ber 2018 für al­le Ver­kehrs­teil­neh­mer mög­lich. Für die not­wen­di­ge Si­cher­heit und räum­li­che Ori­en­tie­rung auf dem fer­tig ge­stell­ten bar­rie­re­frei­en Geh­weg sorg­te bis da­hin ei­ne pro­vi­so­ri­sche Be­leuch­tung.  

Die Kos­ten die­ser Bau­maß­nah­me be­trra­gen ins­ge­samt ca. 220 TEUR. Da­von wer­den 111 TEUR aus den Städ­te­bau­för­der­mit­teln des Bun­des und des Lan­des M-V fi­nan­ziert; 109 TEUR stam­men aus Ei­gen­mit­teln der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock.

Schau­en wir noch ein­mal kurz auf die Ent­wick­lung in den letz­ten Jah­ren zu­rück:

Groß Klein, als letz­tes der fünf Neu­bau­ge­bie­te des Ros­to­cker Nord­wes­tens zwi­schen 1979 und 1983 ent­stan­den, hat­te im Ge­gen­satz zu den be­nach­bar­ten Vier­teln we­der öf­fent­li­che Ein­rich­tun­gen wie Bi­blio­thek oder Ki­no, noch so et­was wie ei­ne Fla­nier­mei­le. Die so­zio­kul­tu­rel­le In­fra­struk­tur für da­mals na­he­zu 22.000 Men­schen war sehr spär­lich. Zu­dem gab es in den zu­letzt ent­stan­de­nen Stra­ßen­zü­gen kei­ne Bür­ger­stei­ge, Pas­san­ten und Pkw teil­ten sich die ehe­ma­li­gen Bau­stra­ßen. Die zwi­schen den Wohn­schlan­gen vor­han­de­nen frei­en Flä­chen wa­ren je nach Wit­te­rung ent­we­der staub­tro­cken oder mo­ras­tig.

In der Fol­ge ver­lie­ßen al­lein zwi­schen 1990 und 2005 na­he­zu 10.000 Ein­woh­ner den Stadt­teil, so­dass hier drin­gen­der Hand­lungs­be­darf ge­bo­ten war, um die­se Ent­wick­lung auf­zu­hal­ten und um­zu­keh­ren. Die­ses ist ge­lun­gen, zwi­schen­zeit­lich woh­nen mit Stand 31. De­zem­ber 2018 wie­der knapp 13.600 Men­schen in Groß Klein.

In­so­fern wur­de Groß Klein 1997 in das Bund-Län­der-Pro­gramm „För­de­rung der Städ­te­bau­li­chen Wei­ter­ent­wick­lung gro­ßer Neu­bau­ge­bie­te“ und als ers­ter Ros­to­cker Stadt­teil 1999 in das Pro­gramm „Die So­zia­le Stadt“ auf­ge­nom­men und pro­fi­tier­te fort­an sicht­bar von den För­der­pro­gram­men.

In Lau­fe der ver­gan­ge­nen Jah­re konn­ten mit­hil­fe die­ser Städ­te­bau­för­der­mit­tel ne­ben der Ver­bes­se­rung der In­fra­struk­tur, der Sa­nie­rung und Schaf­fung von so­zio­kul­tu­rel­len Ein­rich­tun­gen auch um­fang­rei­che Ge­bäu­de­sa­nie­run­gen bei Ge­mein­be­darfs- und Fol­ge­ein­rich­tun­gen, wie z. B. Sport­hal­len und Schu­len rea­li­siert wer­den. Ins­ge­samt stan­den hier­für Städ­te­bau­för­der­mit­tel in Hö­he von 18 Mio. EUR zur Ver­fü­gung, die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock be­tei­lig­te sich mit ei­nem Ei­gen­an­teil von 6 Mio. EUR.

Bei­spiel­haft sei­en hier ge­nannt:

  • Mo­der­ni­sie­rung Sport­hal­le Klei­ner War­nowdamm (2009 bis 2010, Ge­samt­kos­ten 1.375 TEUR EUR, da­von 994 TEUR Städ­te­bau­för­der­mit­tel und 380 TEUR Ei­gen­mit­tel der Stadt )
  • Be­geg­nungs­zen­trum Ge­rüst­bau­erring (2005, Ge­samt­kos­ten 1.393 TEUR, da­von 1.373 TEUR Städ­te­bau­för­der­mit­tel und 20 TEUR Ei­gen­mit­tel der Stadt)
  • Um­ge­stal­tung Klei­ner War­nowdamm (2006 bis 2007, 784 TEUR, da­von 651 TEUR Städ­te­bau­för­der­mit­tel und 8 TEUR Ei­gen­mit­tel der Stadt)
  • Frei­flä­chen­ge­stal­tung Grü­n­ach­se Quar­tier 6 (2014 bis 2015, Ge­samt­kos­ten 1.056 TEUR, da­von 857 TEUR Städ­te­bau­för­der­mit­tel und 199 TEUR Ei­gen­mit­tel der Stadt)

Die Bür­ger in die Ent­wick­lung und Ge­stal­tung ih­res Stadt­teils Groß Klein ak­tiv ein­zu­be­zie­hen, ist ein we­sent­li­ches An­lie­gen des oben er­wähn­ten Pro­gramms „Die So­zia­le Stadt“. Die Auf­ga­ben des im Rah­men die­ses Pro­gram­mes wir­ken­den Quar­tier­ma­na­gers sind da­bei viel­fäl­tig. Sie sind die lo­ka­le Dreh­schei­be und An­sprech­part­ner der Bür­ger*in­nen, hal­ten Kon­takt zu al­len re­le­van­ten In­sti­tu­tio­nen und Trä­gern, ge­ben Im­pul­se für Bür­ger­en­ga­ge­ment und ko­or­di­nie­ren und bün­deln pro­jekt­be­zo­ge­ne Ak­ti­vi­tä­ten.

Da­mit sich al­le im Stadt­teil wohl­füh­len, wur­den auch in Groß Klein vie­le Wün­sche der Ein­woh­ner*in­nen an das Quar­tier­ma­nage­ment her­an­ge­tra­gen. So ent­stan­den vie­le klei­ne­re Pro­jek­te im Rah­men der so­ge­nann­ten 50-TEUR-Bür­ger­pro­jek­te. Hier stan­den jähr­lich für Ver­schö­ne­run­gen und für klei­ne­re bau­li­che Maß­nah­men Mit­tel zur Ver­fü­gung für Maß­nah­men, die sich die Bür­ger wünsch­ten und die jähr­lich im Rah­men ei­ner Ab­stim­mung aus­ge­wählt wur­den: z. B. Bau ei­ner Ska­ter­an­la­ge, (Wie­der-)Her­stel­lung von Geh­we­gen im Block­ma­cher­ring, Schiff­bau­er­ring, Tak­ler­ring, Vor­platz S-Bahn­hof, Auf­pflas­te­rung Si­gnal­gast­weg, Vor­platz Ju­gend­club 224.

Ein le­ben­di­ger Stadt­teil pro­fi­tiert vom so­zio­kul­tu­rel­len En­ga­ge­ment vie­ler Ver­ei­ne, In­sti­tu­tio­nen und ein­zel­ner Bür­ger*in­nen. Häu­fig ist es je­doch selbst für Klei­nig­kei­ten nicht mög­lich, al­le Vor­ha­ben auch ent­spre­chend zu fi­nan­zie­ren. Da­her hat­te das Land 2002 die Mög­lich­keit ge­schaf­fen, hier­für pro För­der­ge­biet ei­nen Fonds von jähr­lich 20 TEUR zur Ver­fü­gung zu stel­len. Mit die­sen Mit­teln kön­nen klei­ne­re, in sich ab­ge­schlos­se­ne Maß­nah­men oh­ne Fol­ge­kos­ten so­wohl im in­ves­ti­ven als auch nicht in­ves­ti­ven Be­reich um­ge­setzt wer­den. Haupt­säch­lich sind dies Pro­jek­te, die das Ak­tiv­wer­den in der Nach­bar­schaft und im Quar­tier för­dern. Vor al­lem Ver­ei­ne stell­ten An­trä­ge zum Ver­fü­gungs­fonds.

Sig­rid Hecht, Ge­schäfts­füh­re­rin der RGS, ist über­zeugt, „dass auch nach dem En­de des För­der­zeit­rau­mes im In­ter­es­se ei­ner nach­hal­ti­gen Stadt­teil­ent­wick­lung ein Bruch des an­ge­scho­be­nen po­si­ti­ven Pro­zes­ses ver­hin­dert wer­den kann. Die Fort­füh­rung der Struk­tu­ren und Netz­wer­ke, die durch das Pro­gramm „Die So­zia­le Stadt“ mit­hil­fe des Quar­tier­ma­na­gers ent­stan­den sind, wird auch nach dem En­de des För­der­zeit­rau­mes ge­währ­leis­tet sein“. An­fang des Jah­res 2019 hat die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock ei­ne Stadt­teil­ma­na­ge­rin in­stal­liert, die die Auf­ga­ben des bis­he­ri­gen Quar­tier­ma­na­gers wahr­neh­men wird. 

Uwe Mi­chae­lis, Vor­sit­zen­der des Orts­bei­ra­tes Groß Klein er­gänzt: „Die Geh­weg­sa­nie­rung im Be­reich des See­lot­sen­rings Nr. 4 bis 8 ist ein wür­di­ger Ab­schluss der Städ­te­bau­för­de­rung in Groß Klein.“ Er schätzt ein, „dass sich Groß Klein ins­ge­samt zu ei­nem le­bens- und lie­bens­wer­ten Stadt­teil ent­wi­ckelt hat. Wir als Orts­bei­rat ha­ben, ge­mein­sam mit den Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern, die Ge­stal­tung der ein­zel­nen Quar­tie­re mit be­glei­tet. Eben­so wich­tig war die Auf­nah­me von Groß Klein in das Pro­gramm „ Die so­zia­le Stadt“. Auch nach dem Aus­lau­fen die­ses Pro­gramms, ist es wich­tig, das Er­reich­te zu ver­ste­ti­gen. Und dass es in Groß Klein wei­ter­hin ein Stadt­teil­ma­nage­ment gibt, ist ein gro­ßer Er­folg für den Orts­bei­rat und für die Ein­woh­ner und Ein­woh­ne­rin­nen des Stadt­tei­les.“