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Gesundheitsstandort Rostock - Mit dem Riesenspaten in die Zukunft

Meldung vom 13.09.2021

Startschuss für größtes Modernisierungs- und Erweiterungsbauvorhaben am Südstadtklinikum

Nach jahrelangen Planungen und Vorarbeiten wird es nun ernst. Mit einem symbolischen Riesenspatenstich haben Gesundheitsminister Harry Glawe, Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen und Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski gemeinsam mit Vertretern des Klinikums, der Stadt und der Baufirmen den offiziellen Startschuss für eine Reihe von Neubauprojekten am städtischen Südstadtklinikum gegeben. Dabei geht es um ein Investitionsvolumen von rund 90 Millionen Euro.

„Das Südstadtklinikum Rostock ist ein starker Partner für die Gesundheitsversorgung in der Region Rostock und im gesamten Land. Bei den jetzt beginnenden baulichen Investitionen geht es um eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Patientinnen und Patienten. Zugleich sollen Arbeitsabläufe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vereinfacht werden. Wir unterstützten den Neubau der Küche und die Erweiterung der Zentralen Notaufnahme in Höhe von acht Millionen Euro“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Harry Glawe, vor Ort.

Das Klinikum wächst mit Rostock

„Unser Klinikum weist seit Jahren eine kontinuierlich steigende Anzahl der hier behandelten Patienten auf. Daher benötigen wir dringend eine Erweiterung von Funktionsbereichen und zusätzliche Bettenkapazitäten sowie neue Stationen, um den Versorgungsauftrag auch zukünftig optimal erfüllen zu können“, betonte der Ärztliche Direktor Prof. Jan P. Roesner. „Vor diesem Hintergrund sind wir mehr als froh, dass es nun losgeht.“

Trotz der pandemiebedingten, erstmals leicht gesunkenen Fallzahlen ist mittel- und langfristig mit einem weiter steigenden Bedarf an ambulanter, voll- und teilstationärer Versorgung für das Klinikum Südstadt Rostock zu rechnen, da einerseits die Bevölkerung in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und Umgebung weiter wächst, andererseits aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung auch ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht.

„Gemeinsam haben wir mit der Landesregierung in Schwerin unsere Vorhaben diskutiert. Und uns war klar, wenn das klappt, ist das wie Weihnachten und Ostern an einem Tag! Wir freuen uns daher umso mehr, dieses Konzept jetzt kraftvoll realisieren zu können und danken dem Land für die Unterstützung", so Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. „Damit können wir unser Klinikum weiter fit für die Herausforderungen der Zukunft machen."

„Um den derzeitigen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, hatte das Klinikum Südstadt Rostock 2018 gemeinsam mit der Stadt ein umfassendes Konzept der medizinischen und baulichen Entwicklung bis 2030 erarbeitet“, erläutert der verantwortliche Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski. „Wir sind sehr stolz auf unser städtisches Klinikum, das in der Bevölkerung ein hohes Ansehen genießt. Zusammen werden wir dafür Sorge tragen, dass sich unser Klinikum auch künftig exzellent entwickeln kann und für alle Familien, Patientinnen und Patienten ein sicherer Anlaufpunkt bleibt.“

Start mit Anbau im Innenhof

Mit einem zweistöckigen Modulanbau im Innenhof des südwestlichen Bereiches des Haupthauses beginnen die Bauarbeiten, die sich insgesamt über mehrere Jahre hinziehen werden. Im Erdgeschoss wird ein neues Herzkatheterlabor mit zwei Messplätzen installiert. Bislang betreibt das Klinikum Südstadt nur einen Herzkathetermessplatz. Aufgrund der Zunahme von kardiologischen Erkrankungen können künftig diese Eingriffe auch zeitgleich erfolgen. Im Obergeschoss des neuen Modulanbaus wird ein Hybrid-OP untergebracht. Der Hybrid-OP erhält die Zusatzausstattung mit einem radiologischen Großgerät und einer High-Tech-Angiographieanlage zur Gefäßdarstellung. Hierdurch werden Operationen parallel mit detaillierter Röntgenbilddiagnostik ermöglicht.
„Die Investitionskosten für den Anbau in Höhe von 10 Millionen Euro trägt allein das Klinikum aus Eigenmitteln“, hob Verwaltungsdirektor Steffen Vollrath hervor. „Schon im Frühsommer 2022 soll dieser mit einem Tag der offenen Tür eingeweiht werden. Wir legen sehr viel Wert darauf, die Öffentlichkeit in unser Baugeschehen mit einzubeziehen, denn schließlich geht es ja um eine verbesserte Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten.“

Nächster Schritt – Notaufnahme, Großküche und Parkhausaufstockung

Gebaut wird demnächst auch im nordöstlichen Bereich des Haupthauses. Hier steht die Erweiterung der Notfallambulanz in Verbindung mit dem Neubau der Großküche auf dem jetzigen „Rettungsberg“ an. Den fahren die Rettungswagen aktuell noch hoch, um Notfallpatienten zu bringen oder abzuholen. Die Rettungswege für die Notfallfahrzeuge wurden bereits verlegt. Diese führen jetzt am Hangar des Intensivverlegungshubschraubers Christoph Rostock vorbei.

Die Räumlichkeiten und Flächen der Notfallambulanz werden deutlich erweitert, um zusätzliche Behandlungskapazitäten zu schaffen und die Diagnostik direkt in der Notfallambulanz zu beschleunigen. Im Untergeschoss des Neubaus wird die neue Küche für die Essensversorgung von Patienten und Mitarbeitern angesiedelt. Das Gebäude mit der alten Küche wird abgerissen.

„Diese beiden Neubauvorhaben mit Gesamtkosten in Höhe von 16 Millionen Euro werden jeweils zu Hälfte vom Gesundheitsministerium und vom Klinikum aus Eigenmitteln getragen“, informierte Vollrath. „Mit der Fertigstellung rechnen wir Anfang 2024.“
Ebenfalls in diesem Jahr soll die Aufstockung des Parkhauses um zwei Halbebenen und um 102 Pkw-Stellplätze in Angriff genommen werden. Die Kosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro übernimmt das Klinikum vollständig aus Eigenmitteln.

Der Baubeginn des Ärztehauses mit 4.000 Quadratmetern Nutzfläche in externer Bauträgerschaft auf dem Gelände des Klinikums hinter dem Parkhaus ist für 2022 und die Eröffnung für 2024 geplant. In dem viergeschossigen Neubau werden sich ein Sanitätshaus, eine Apotheke und Arztpraxen ansiedeln und die direkte Nähe zum Klinikum nutzen.

Ausblick

Darüber hinaus befindet sich das Klinikum Südstadt in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium über den Neubau eines Bettenhauses mit drei Stationen und Gesamtkosten von 35 Millionen Euro. Der Eigenanteil würde nach endgültiger Genehmigung rund fünf Millionen Euro betragen. Dann soll auch der Funktionsbereich der Endoskopie neue und größere Räumlichkeiten erhalten.