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Na­vi­ga­ti­on

Gut für Ros­tock - zwei Qua­li­täts­zen­tren mit höchs­ten Stan­dards für Pa­ti­en­ten

Mel­dung vom 05.02.2021 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Süd­stadt­kli­ni­kum als drit­tes En­do­pro­the­tik­zen­trum der Ma­xi­mal­ver­sor­gung in Meck­len­burg-Vor­pom­mern zer­ti­fi­ziert

Seit En­de des Jah­res gibt es in Meck­len­burg-Vor­pom­mern drei En­do­pro­the­tik­zen­tren der Ma­xi­mal­ver­sor­gung (EPZ­max) für Pa­ti­en­ten, die auf ein künst­li­ches Ge­lenk an­ge­wie­sen sind; zwei da­von in der Uni­ver­si­täts- und Han­se­stadt Ros­tock. Da­zu gibt es seit fünf Jah­ren ei­ne ein­zig­ar­ti­ge Ko­ope­ra­ti­on zwi­schen der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock und dem Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock zur Zu­sam­men­ar­beit der bei­den En­do­pro­the­tik­zen­tren.

„Seit 2014 trägt das Kli­ni­kum Süd­stadt be­reits das Gü­te­sie­gel als En­do­pro­the­tik­zen­trum. Jetzt wur­den wir als ers­te nicht uni­ver­si­tä­re Ein­rich­tung in MV auch als Zen­trum der Ma­xi­mal­ver­sor­gung aus­ge­wie­sen“, in­for­mier­te der Lei­ter des En­do­pro­the­tik­zen­trum der Ma­xi­mal­ver­sor­gung am Süd­stadt­kli­ni­kum, Prof. Dr. Phil­ipp Berg­schmidt. „Die­se po­si­ti­ve Ent­wick­lung ver­dan­ken wir auch der en­gen Zu­sam­men­ar­beit mit der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock un­ter der Lei­tung des Di­rek­tors der Or­tho­pä­di­schen Kli­nik der Uni­me­di­zin Ros­tock, Prof. Dr. Wolf­ram Mit­tel­mei­er.“
Ein drit­tes Zen­trum die­ser Art ist in MV an der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Greifs­wald an­ge­sie­delt. Die Ex­per­ten am En­do­pro­the­tik­zen­trum ver­fol­gen das Ziel, Pa­ti­en­ten mit Ar­thro­se am Hüft- und Knie­ge­lenk op­ti­mal zu be­han­deln, die Le­bens­qua­li­tät zu ver­bes­sern so­wie Kom­pli­ka­tio­nen nach der Im­plan­ta­ti­on ei­nes künst­li­chen Ge­len­kes zu ver­mei­den. Jähr­lich wer­den in Deutsch­land über 400.000 Kunst­ge­len­ke im­plan­tiert. Das be­trifft et­wa 230.000 Hüft­ge­len­ke, 180.000 Knie­ge­len­ke so­wie 24.000 Schul­ter­ge­len­ke. Über vier Mil­lio­nen Men­schen ha­ben al­lein in Deutsch­land be­reits ein künst­li­ches Ge­lenk.

Ver­schleiß als Haupt­ur­sa­che für Ge­lenk­er­satz

„Wir se­hen uns nicht als Kon­kur­ren­ten, son­dern als Part­ner im In­ter­es­se der Pa­ti­en­ten“, be­ton­te der er­fah­re­ne Uni­ver­si­täts­pro­fes­sor Wolf­ram Mit­tel­mei­er. „Un­se­re Haupt­ope­ra­teu­re ste­hen im in­ten­si­ven Aus­tausch und un­ter­stüt­zen sich ge­gen­sei­tig in me­di­zi­ni­schen Fra­ge­stel­lun­gen oder bei lo­gis­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen, wenn bei­spiels­wei­se ei­ne be­stimm­te Pro­the­se nicht vor­han­den oder lie­fer­bar ist“, so der Kli­nik­di­rek­tor. Wei­te­re Schwer­punk­te der Ko­ope­ra­ti­on sind ge­mein­sa­me For­schungs­pro­jek­te und die Aus­bil­dung des Ärz­te­nach­wuch­ses. „Die Kon­zen­tra­ti­on von zwei Kom­pe­tenz­zen­tren in der grö­ß­ten Stadt des Lan­des ist gut für Ros­tock, für MV und al­le Pa­ti­en­ten, die bei ge­sund­heit­li­chen Pro­ble­men zu­ver­läs­si­ge Hil­fe und ge­si­cher­te Qua­li­tät in un­se­ren Kli­ni­ken su­chen. In­so­fern trägt un­se­re in­zwi­schen fünf Jah­re wäh­ren­de Zu­sam­men­ar­beit vie­le Früch­te und hat ab­so­lu­ten Vor­bild­cha­rak­ter“, so Mit­tel­mei­er.

Im Jahr 2015 hat Prof. Dr. Phil­ipp Berg­schmidt von der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock kom­mend als Lei­ten­der Ober­arzt für die Be­cken-, Hüft- und Knie­chir­ur­gie das En­do­pro­the­tik­zen­trum am Süd­stadt­kli­ni­kum über­nom­men und kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckelt. In die­sem Zeit­raum ha­ben sich die jähr­li­chen Fall­zah­len auf rund 500 en­do­pro­the­ti­sche Pa­ti­en­ten ver­dop­pelt. Im ver­gan­ge­nen Jahr er­hiel­ten am Kli­ni­kum Süd­stadt 296 Frau­en und Män­ner ei­ne neue Hüf­te und 127 ein künst­li­ches Knie­ge­lenk. Da­zu ka­men 77 Wech­sel-Ope­ra­tio­nen, bei de­nen be­reits im­plan­tier­te Ge­len­ke aus­ge­tauscht wor­den sind so­wie 50 Schul­ter­en­do­pro­the­sen und Ar­thro­sko­pi­en, Band­plas­ti­ken und Ein­grif­fe nach ei­ner Frak­tur. Ma­xi­mal 15 bis 20 Pro­zent der Ope­ra­tio­nen jähr­lich er­fol­gen nach ei­nem Un­fall, al­le an­de­ren ge­hen haupt­säch­lich auf Ver­schlei­ß­er­schei­nun­gen (Ar­thro­se) zu­rück. Ar­thro­se ist die welt­weit häu­figs­te Ge­lenk­er­kran­kung, die durch die Ab­nut­zung des schüt­zen­den Knor­pels ver­ur­sacht wird. Meis­tens tritt ei­ne Ar­thro­se an Knie, Hüf­te, Schul­ter­ge­len­ken, Hän­den und Fin­gern so­wie an den Fü­ßen auf. Sie be­rei­tet Be­trof­fe­nen oft gro­ße Schmer­zen und macht das Ge­lenk stei­fer und da­mit auch we­ni­ger be­weg­lich. Über 90 Pro­zent der Ge­lenk­be­schwer­den und Ge­lenk­schwel­lun­gen kön­nen je­doch oh­ne Ope­ra­ti­on er­folg­reich be­han­delt wer­den.

„Aus­schlag­ge­bend für die Ent­schei­dung ei­nes Ge­lenk­er­sat­zes sind das Aus­maß der Funk­ti­ons­ein­schrän­kun­gen durch den Ge­lenk­ver­schleiß und der Lei­dens­druck durch die Schmer­zen“, er­läu­ter­te Berg­schmidt. „Beim Al­ter sind kaum noch Gren­zen ge­setzt, da spielt der all­ge­mei­ne Ge­sund­heits­zu­stand, die Er­folgs­aus­sich­ten und die men­ta­le Ver­fas­sung des Be­trof­fe­nen ei­ne gro­ße Rol­le. Ge­ra­de vor kur­zem ha­ben wir ei­ner sehr agi­len 92-jäh­ri­gen Frau ei­ne neue Hüf­te ein­ge­setzt. Un­se­re Zie­le lie­gen haupt­säch­lich in der Ver­bes­se­rung der Le­bens­qua­li­tät und der Mo­bi­li­tät.“
Da­bei pro­fi­tie­ren die Pa­ti­en­ten von den Fort­schrit­ten in der me­di­zi­ni­schen Im­plan­tatt­ech­no­lo­gie. „Als kom­mu­na­les Kran­ken­haus kön­nen wir selbst ent­schei­den, mit wel­chen An­bie­tern wir zu­sam­men­ar­bei­ten möch­ten“, hob der Chir­urg her­vor. Das ist ein enor­mer Vor­teil.“ Hüft­ge­len­ke hal­ten in­zwi­schen durch­schnitt­lich 18 bis 20 Jah­re und Knie­pro­the­sen ca. 15 Jah­re.

Hin­ter­grund Prof. Dr. Phil­ipp Berg­schmidt

Zum 25. Ja­nu­ar 2021 wur­de Dr. Phil­ipp Berg­schmidt zum Pro­fes­sor er­nannt. Der ge­bür­ti­ge Ber­li­ner hat an der Uni­ver­si­tät Ros­tock Me­di­zin stu­diert und dort 2008 pro­mo­viert und 2013 ha­bi­li­tiert. Nach be­ruf­li­chen Sta­tio­nen an der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock, der Chir­ur­gi­schen Kli­nik Ah­rens­burg und dem Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock wech­sel­te der Va­ter ei­nes Soh­nes 2015 fest an das Süd­stadt­kli­ni­kum und über­nahm dort die Lei­tung des En­do­pro­the­tik­zen­trums so­wie der Be­cken-, Hüft- und Knie­chir­ur­gie. Seit 2005 en­ga­giert sich der 43-Jäh­ri­ge als For­schungs­as­sis­tent und seit 2015 als Gast­wis­sen­schaft­ler im For­schungs­la­bor für Bio­me­cha­nik und Im­plan­tatt­ech­no­lo­gie Ros­tock (FOR­BIO­MIT) und ist an meh­re­ren For­schungs­pro­jek­ten be­tei­ligt. Je­weils 30 Se­mes­ter­stun­den wid­met der Or­tho­pä­de und Un­fall­chir­urg dar­über hin­aus der Aus­bil­dung des me­di­zi­ni­schen Nach­wuch­ses an der Uni­ver­si­tät Ros­tock.

Hin­ter­grund Zer­ti­fi­zie­rung als En­do­pro­the­tik­zen­trum

Seit En­de 2012 kön­nen sich deutsch­land­weit Kli­ni­ken von der Deut­schen Ge­sell­schaft für Or­tho­pä­die und Or­tho­pä­di­sche Chir­ur­gie (DGOOC) zer­ti­fi­zie­ren las­sen – ent­we­der als En­do­pro­the­tik­zen­trum oder als En­do­pro­the­tik­zen­trum der Ma­xi­mal­ver­sor­gung. Als EPZ­max ge­währ­leis­tet das Kli­ni­kum, dass an je­der Ge­lenk­er­satz­ope­ra­ti­on ein so­ge­nann­ter Haupt­ope­ra­teur be­tei­ligt ist. Haupt­ope­ra­teu­re müs­sen ei­ne Min­dest­an­zahl an En­do­pro­the­tik-Ope­ra­tio­nen pro Jahr vor­wei­sen und so ih­re her­aus­ra­gen­de Ex­per­ti­se auf die­sem Ge­biet be­le­gen. Die Pa­ti­en­ten kön­nen sich so­mit dar­auf ver­las­sen, dass sie von er­fah­re­nen Pro­fis be­han­delt wer­den. Das für drei Jah­re gül­ti­ge Zer­ti­fi­kat be­legt au­ßer­dem, dass das Zen­trum die durch die Fach­ge­sell­schaft auf­ge­stell­ten ho­hen Qua­li­täts­an­for­de­run­gen er­füllt. Auch hat sich die Kli­nik ver­pflich­tet, die Be­hand­lungs­er­geb­nis­se ih­rer En­do­pro­the­tik-Ope­ra­tio­nen kon­se­quent zu über­prü­fen, Kom­pli­ka­ti­on zu er­fas­sen und sich am En­do­pro­the­sen­re­gis­ter Deutsch­land (www.​eprd.​de) zu be­tei­li­gen.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen un­ter: