Home
Navigation

Hausbaumhaus: Verschönerung im Klosterformat

Meldung vom 12.09.2019 - Bildung und Wissenschaft / Umwelt und Gesellschaft

1490 errichtet, gehört das Hausbaumhaus im Herzen der Stadt zu den ältesten Kaufmannshäusern aus der Hansezeit in Rostock. Um dieses wertvolle Baudenkmal zu erhalten, sind regelmäßig Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich. Nun muss die Fassade des Hauses inklusive anschließender Kemlade überarbeitet werden. „Das Hausbaumhaus wird hierfür eingerüstet und das Ziegelmauerwerk auf Schäden untersucht. Nach der Bestandsaufnahme werden die entsprechenden Fassadenelemente ausgetauscht und das Mauerwerk in Teilen neu verfugt. Der äußere Treppenzugang zum Keller wird vollständig saniert. Zusätzlich werden die äußeren Sprossenfenster überarbeitet", verdeutlicht Sigrid Hecht vom „Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock" (KOE).

In den vergangenen Jahrzehnten hat es immer mal wieder kleinere Ausbesserungsarbeiten an der Fassade gegeben. „Hierbei wurden nicht immer die geeignetsten Materialien verwendet. Indem zum Beispiel falsche Fugenmasse benutzt wurde, konnte Feuchtigkeit in das Mauerwerk eindringen, die letztlich die Steine platzen lässt", erklärt die durch den KOE mit der Baumaßnahme beauftragte Architektin Renate Schacht. „Wir freuen uns, eine Firma gefunden zu haben, die noch ausreichend Klosterformatsteine vorliegen hat, sodass keine Steine nachgebrannt werden müssen", ergänzt Sigrid Hecht.

Die Umsetzung des Vorhabens erfolgt in zwei Bauabschnitten. „Der zweite Bauabschnitt betrifft die Kemlade. Efeu hat auf der Putzfassade seine Spuren hinterlassen. Mit Entfernen der Berankung können die Fassade und die Fenster neu gestrichen werden", sagt Renate Schacht. Bis Ende November soll die Baumaßnahme, die unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte erfolgt, in Gänze abgeschlossen sein. Dann kann das Hausbaumhaus wieder in seiner vollen Pracht von außen bewundert werden.

Das Gebäude verdankt seinen Namen übrigens einem mächtigen Eichenstamm, der im Kellergeschoss auf Granitfindlingen ruht und in seiner Funktion als tragende Säule die Holzbalkendecke im Erdgeschoss stützt. Das Gebäude wurde in der Zeit der Hanse als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Umfangreiche Umbauten um 17. und 18. Jahrhundert ließen es letztlich zum reinen Wohnhaus werden – bis 1979. Anschließend folgte die Rekonstruktion des ehemaligen Kaufmannshauses. 1983 wurde es als „Haus der Architekten" wiederöffnet. 2002 übernahm die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das Hausbaumhaus, das von dort an für Besichtigungen und Veranstaltungen geöffnet wurde. Seit 2013 ist die Hanse- und Universitätsstadt Rostock, vertreten durch den KOE, für das Gebäude verantwortlich.