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Na­vi­ga­ti­on

Im­mer auf Ab­ruf

Pres­se­mit­tei­lung vom 22.12.2023

Chris­ti­an Fust ist Grup­pen­füh­rer der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Groß Klein

Als Chris­ti­an Fust das ers­te Mal die Räu­me ei­ner Feu­er­wa­che be­trat, war er noch ein Kind. In­zwi­schen ist das The­ma Feu­er­wehr aus sei­nem Le­ben nicht mehr weg­zu­den­ken. Wa­ren es die gro­ßen ro­ten Au­tos, die ihn als klei­ner Jun­ge be­geis­ter­ten, ist es heu­te der Ge­dan­ke dar­an, an­de­ren Men­schen hel­fen zu kön­nen, der ihn mo­ti­viert, sich eh­ren­amt­lich in der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Groß Klein zu en­ga­gie­ren.

Chris­ti­an Fust ist 1996 in die Ju­gend­feu­er­wehr sei­ner Hei­mat­stadt Wa­rin ein­ge­tre­ten, ei­ni­ge Jah­re spä­ter durf­te er die ers­ten Ein­sät­ze im ak­ti­ven Dienst fah­ren. „Wa­rin liegt di­rekt an der B192 und ist ei­ne Stadt, die von Was­ser um­ge­ben ist. Wir wur­den al­so haupt­säch­lich zu Ver­kehrs- und Un­fäl­len auf dem Was­ser ge­ru­fen. In Wa­rin gibt es kei­ne Be­rufs­feu­er­wehr. Als Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr wa­ren wir al­so für die Stadt und die um­lie­gen­den Dör­fer ver­ant­wort­lich“, er­in­nert sich Chris­ti­an Fust. „Die Bil­der von den Un­fäl­len wer­de ich nie ver­ges­sen. Auf so et­was kann ei­nen nie­mand vor­be­rei­ten. Ich muss­te mir da­mals pro­fes­sio­nel­le Hil­fe ho­len, um die Er­leb­nis­se auf­ar­bei­ten zu kön­nen.“

Nach ei­nem Um­zug nach Ros­tock trat Chris­ti­an Fust 2011 in die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr Groß Klein ein. Es ist die äl­tes­te der ins­ge­samt fünf Frei­wil­li­gen Feu­er­weh­ren in der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt. Sie wur­de 1860 ge­grün­det und hat der­zeit mehr als 100 Mit­glie­der, von de­nen 54 im ak­ti­ven Dienst tä­tig sind. Das Ge­län­de am Ran­de des Dor­fes Groß Klein wur­de bis zur Fer­tig­stel­lung des Übungs­ge­län­des für die Brand­meis­ter­an­wär­ter*in­nen durch eben­die­se mit­ge­nutzt. Ab­ge­se­hen von dem Feu­er­lösch­boot, das sich auf dem Are­al be­fin­det, und ein­zel­nen Schlaf­ba­ra­cken, steht es nun aus­schlie­ß­lich der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Groß Klein zur Ver­fü­gung. Die Pla­nun­gen für ein neu­es Ge­rä­te­haus sei­tens der Kom­mu­ne lau­fen. „Dar­auf freu­en wir uns sehr.“

Im „ech­ten Le­ben“ ar­bei­tet Chris­ti­an Fust als Hei­zungs- und Sa­ni­tär­mon­teur, teilt sein Le­ben mit sei­ner Frau und den zwei Kin­dern. Zir­ka zwan­zig Stun­den pro Wo­che in­ves­tiert er in sein Eh­ren­amt. Es kam auch schon ein­mal vor, dass er sei­ne Fa­mi­lie an Hei­lig­abend al­lei­ne un­term Tan­nen­baum sit­zen ließ. Im Nach­bar­ge­bäu­de be­merk­te er Qualm in ei­nem Auf­zug. Glück­li­cher­wei­se ha­be die Ent­war­nung nicht lan­ge auf sich war­ten las­sen. „Wir sind im­mer auf Ab­ruf. Oh­ne ei­ne ver­ständ­nis­vol­le Part­ne­rin an mei­ner Sei­te wä­re das nicht mög­lich.“ Chris­ti­an Fust weiß, dass das En­ga­ge­ment in der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr mehr als nur ein Hob­by ist. Zir­ka 200 Mal im Jahr mel­det sich sein Pa­ger – „je nach­dem was über Ros­tock fegt“. Den um­fang­reichs­ten Ein­satz, an dem er je be­tei­ligt war, war der Großbrand auf dem Ge­län­de der Veo­lia Um­welt­ser­vice Nord GmbH am 30. Mai 2018. „So et­was ha­be ich noch nie er­lebt. Ganz Ros­tock so­wie der Land­kreis wa­ren im Ein­satz. In Gro­ß­städ­ten kön­nen je­der­zeit meh­re­re Ge­fah­ren­la­gen auf­tre­ten. Dar­auf müs­sen wir vor­be­rei­tet sein. Das ist kein Spaß. Wir müs­sen funk­tio­nie­ren.“

Chris­ti­an Fust ist Grup­pen­füh­rer im Vor­stand, ist Kreis­aus­bil­der für Ret­tungs­sche­ren, be­treibt Feu­er­wehr­wett­kampf­sport und hilft im­mer dort aus, wo er ge­ra­de ge­braucht wird, sei es bei der Or­ga­ni­sa­ti­on von Fes­ten und Ver­an­stal­tun­gen oder bei der Pla­nung der re­gel­mä­ßi­gen Ein­satz­übun­gen für die Ka­me­ra­din­nen und Ka­me­ra­den. „Frei­wil­lig ist hier ei­gent­lich nur der Ein- und Aus­tritt“, sagt er und er­klärt: „Wir sind ei­ne Ge­mein­schaft, wir sind Freun­de, wir kön­nen uns auf­ein­an­der ver­las­sen, auch ab­seits des Feu­er­wehr­all­ta­ges. Je­der und je­de Ein­zel­ne sind wich­tig.“ Es sei wie mit je­dem Eh­ren­amt, in dem es dar­um gin­ge in der Ge­mein­schaft et­was Gu­tes zu be­wir­ken – mit Men­schen, für Men­schen.

Hin­ter­grund:

Eh­ren­amt ver­bin­det Men­schen. In ei­ner Stadt wie Ros­tock spielt das eh­ren­amt­li­che En­ga­ge­ment ei­ne ent­schei­den­de Rol­le für das so­zia­le Ge­fü­ge, es ist das Herz­stück ei­ner le­ben­di­gen Ge­sell­schaft, schlie­ß­lich trägt es da­zu bei, die Le­bens­qua­li­tät der Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner zu ver­bes­sern. Eh­ren­amt­li­che leis­ten wert­vol­le Ar­beit in ver­schie­de­nen Be­rei­chen wie Bil­dung, Ge­sund­heit, Kul­tur und Um­welt­schutz, tei­len ih­re Zeit, ihr Wis­sen und ih­re En­er­gie tei­len, um an­de­ren zu hel­fen. Auf In­itia­ti­ve vom Amt für Sport, Ver­ei­ne und Eh­ren­amt möch­ten wir die stil­len All­tags­hel­din­nen und -hel­den zu Wort kom­men las­sen – in der Por­t­rät­se­rie „Frei­wil­lig. Stark! Eh­ren­amt in Ros­tock – Ge­mein­sam für mehr Mit­ein­an­der.“