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Na­vi­ga­ti­on

In meh­re­ren Stu­fen und vie­les ist neu - 74 jun­ge Frau­en und Män­ner star­ten am Kli­ni­kum ih­re Be­rufs­aus­bil­dung

Mel­dung vom 01.09.2020 - Bil­dung und Wis­sen­schaft

Mehr Ver­ant­wor­tung für Kli­ni­ken – erst­mals ge­ne­ra­li­sier­te Aus­bil­dung für Pfle­ge­kräf­te

Die­ses Jahr gibt es, auch Co­ro­na be­dingt, kei­nen ge­mein­sa­men Start­schuss für den Be­ginn der Aus­bil­dung für 65 jun­ge Frau­en und neun jun­ge Män­ner am heu­ti­gen 1. Sep­tem­ber. Trotz er­schwer­ter Start­be­din­gun­gen ste­hen we­sent­li­che Neue­run­gen im Fo­kus. Die Aus­zu­bil­den­den in der Pfle­ge wer­den nun nach dem neu­en Pfle­ge­be­ru­fe­re­form­ge­setz in ei­ner ge­ne­ra­li­sier­ten Aus­bil­dung zu­sam­men ler­nen. Neu ist auch die Pre­mie­re des Stu­di­en­gangs Heb­am­men­wis­sen­schaft in Ko­ope­ra­ti­on mit der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock und die Ein­füh­rung ei­nes wei­te­ren Aus­bil­dungs­be­ginns für die Aus­zu­bil­den­den in der Pfle­ge je­weils im Früh­jahr ab dem 1. März 2021.

„Un­ter den ge­gen­wär­ti­gen Um­stän­den und Ein­schrän­kun­gen muss­ten ei­ne Viel­zahl von Neue­run­gen und Um­struk­tu­rie­run­gen ge­meis­tert wer­den“, be­ton­te Pfle­ge­di­rek­to­rin Syl­via Wa­terstradt. „Ins­be­son­de­re die Ein­füh­rung der ge­ne­ra­li­sier­ten Aus­bil­dung stell­te das Kli­ni­kum vor enor­me Her­aus­for­de­run­gen. Das Plus an Ver­ant­wor­tung kos­te­te vor al­lem viel Zeit- und Kraft­auf­wand.“

Pfle­ge­be­ruf soll at­trak­ti­ver wer­den

Im neu­en Pfle­ge­be­ru­fe­re­form­ge­setz wer­den die zu­vor im Al­ten­pfle­ge­ge­setz und im Kran­ken­pfle­ge­ge­setz ge­re­gel­ten Pfle­ge­aus­bil­dun­gen ge­bün­delt. „Für die aus­zu­bil­den­den Ein­rich­tun­gen be­deu­tet das, dass die ge­sam­te Pra­xis­ko­or­di­na­ti­on und -or­ga­ni­sa­ti­on an die Kli­ni­ken als ver­ant­wort­li­che Pra­xis­be­trie­be de­le­giert wor­den ist“, er­klär­te Il­ka Di­e­ning, die da­für ver­ant­wort­li­che Stell­ver­tre­ten­de Pfle­ge­dienst­di­rek­to­rin. „Die­se be­inhal­tet un­ter an­de­rem den Ab­schluss von Ko­ope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­run­gen mit Trä­gern der sta­tio­nä­ren und am­bu­lan­ten Lang­zeit­pfle­ge so­wie der Psych­ia­trie, die Pla­nung der Pra­xis­ein­sät­ze, die Ab­stim­mung mit den Ein­satz­be­rei­chen so­wie die An- und Ab­we­sen­heits­über­wa­chung. Des Wei­te­ren sind die An­for­de­run­gen an die Qua­li­fi­ka­ti­on der Pra­xis­an­lei­ter so­wie der Um­fang der ge­ziel­ten Pra­xis­an­lei­tun­gen deut­lich ge­stie­gen.“

Um die­se um­fang­rei­chen Auf­ga­ben er­folg­reich zu be­wäl­ti­gen, hat sich das Kli­ni­kum Süd­stadt für das Kon­zept von (teil-) frei­ge­stell­ten Pra­xis­an­lei­tern ent­schie­den. Die­se kön­nen sich in der frei­ge­stell­ten Zeit im vol­len Um­fang den Aus­zu­bil­den­den wid­men. Die frei­ge­stell­ten Pra­xis­an­lei­ter be­glei­ten die Azu­bis über den ge­sam­ten Aus­bil­dungs­zeit­raum und leis­ten da­bei in Grup­pen- oder Ein­zel­an­lei­tun­gen den Trans­fer zwi­schen Theo­rie und Pra­xis.

Schul­prak­ti­kum als Be­rufs­ori­en­tie­rung

Ab 1. Sep­tem­ber 2020 star­ten die ers­ten 27 Pfle­ge­fach­frau­en und Pfle­ge­fach­män­ner in die Aus­bil­dung, am 5. Ok­to­ber wei­te­re 26. Wei­ter geht es dann mit den Me­di­zi­ni­schen Fach­an­ge­stell­ten (3) am 7. Sep­tem­ber, mit den Ope­ra­ti­ons­tech­ni­schen As­sis­ten­ten (4) am 21. Sep­tem­ber, mit den An­äs­the­sie­tech­ni­schen As­sis­ten­ten (2) am 28. Sep­tem­ber so­wie mit den Heb­am­men (12) am 2. No­vem­ber. Ins­ge­samt ab­sol­vie­ren dann 170 jun­ge Frau­en und Män­ner ei­ne Aus­bil­dung im Kli­ni­kum.

Die zwölf Heb­am­men­stu­die­ren­den am Kli­ni­kum ge­hö­ren zum ers­ten Jahr­gang der aka­de­mi­schen Heb­am­men­aus­bil­dung. Die­se ist an der Me­di­zi­ni­schen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Ros­tock an­ge­sie­delt. Die Stu­die­ren­den er­hal­ten zu­sätz­lich zur Aus­bil­dungs­ver­gü­tung ei­ne mo­nat­li­che Stu­di­en­zu­la­ge in Hö­he von 150 Eu­ro. An den Theo­rie­mo­du­len ha­ben auch Me­di­zi­ner des Kli­ni­kums Süd­stadt mit­ge­wirkt, un­ter an­de­rem der Chef­arzt und Lei­ter der Neo­na­to­lo­gie, PD Dr. Dirk Man­fred Ol­bertz.

Eben­falls ge­mein­sam mit der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock star­ten erst­ma­lig zwei so­ge­nann­te ATA-Aus­zu­bil­den­de am Kli­ni­kum Süd­stadt. Der Ein­satz der An­äs­the­sie­tech­ni­schen As­sis­ten­ten ist trotz noch feh­len­der staat­li­cher An­er­ken­nung eben­so eta­bliert wie der Be­ruf der Ope­ra­ti­ons­tech­ni­schen As­sis­ten­ten und aus dem Zen­tral-OP nicht mehr weg­zu­den­ken.

Zum ers­ten Mal wird das Kli­ni­kum auch ei­nen wei­te­ren Aus­bil­dungs­start für Pfle­ge­fach­frau­en und Pfle­ge­fach­män­ner im Früh­jahr an­bie­ten. „Die­ses Vor­ge­hen rea­li­sie­ren an­de­re Bun­des­län­der seit Jah­ren mit sehr gu­ten Er­fah­run­gen. Wir ver­spre­chen uns da­von, freie Stel­len im Pfle­ge­dienst per­spek­ti­visch noch bes­ser nach­be­set­zen zu kön­nen“, so Il­ka Di­e­ning. „In­ter­es­sier­te Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen sich je­der­zeit für ein Be­rufs­ori­en­tie­ren­des Schul­prak­ti­kum am Kli­ni­kum an­mel­den.“ In­fos zu Prak­ti­ka und Aus­bil­dungs­mög­lich­kei­ten hat das Kli­ni­kum auf sei­ner Home­page

www.​kli​niks​ued-​rostock.​de

ver­öf­fent­licht.