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Na­vi­ga­ti­on

Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock und Jo­han­ni­ter Luft­ret­tung: Seit 27 Jah­ren ge­mein­sam für Meck­len­burg-Vor­pom­mern

Mel­dung vom 13.08.2020 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Rund 7.000 Ein­sät­ze für Ver­le­gungs­hub­schrau­ber Chris­toph Ros­tock seit Be­ginn der Ko­ope­ra­ti­on

Von der Ri­si­ko­schwan­ger­schaft über das Früh­chen im In­ku­ba­tor bis hin zum schwe­ren Schlag­an­fall – in 27 Jah­ren Zu­sam­men­ar­beit und rund 7.000 Ein­sät­zen zwi­schen dem Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock und der Jo­han­ni­ter Luft­ret­tung gibt es wohl nichts, was es nicht ge­ge­ben hat.
Aber ei­nes ha­ben die tau­sen­den Ein­sät­ze ge­mein: Die Not der Pa­ti­en­ten war groß, sei es auf­grund ei­ner Ver­let­zung, ei­ner In­ten­siv­be­hand­lung oder ei­ner Ver­le­gung von ei­ner klei­ne­ren Kli­nik in ein Haus der Ma­xi­mal­ver­sor­gung, wie dem Kli­ni­kum Süd­stadt in Ros­tock. Auch Ein­sät­ze ganz oh­ne Pa­ti­en­ten an Bord fin­den statt. Näm­lich im­mer dann, wenn drin­gend be­nö­tig­te Blut­kon­ser­ven oder Or­ga­ne trans­por­tiert wer­den müs­sen und da­bei je­de Se­kun­de zählt. Ak­tu­ell ist der Wei­ter­be­trieb der Luft­ret­tung am Stand­ort Ros­tock eu­ro­pa­weit aus­ge­schrie­ben.

„Die Luft­ret­tung ist sehr per­so­nal­in­ten­siv. An un­se­rem Kli­ni­kum ste­hen ins­ge­samt 16 er­fah­re­ne Not­ärz­te rund um die Uhr für den me­di­zi­ni­schen Ein­satz mit dem He­li­ko­pter zur Ver­fü­gung“, sag­te der Ärzt­li­che Di­rek­tor Prof. Dr. Jan Roes­ner. „Wir sind ein ein­ge­spiel­tes Team und set­zen auf ei­ne Fort­füh­rung der Zu­sam­men­ar­beit mit der Jo­han­ni­ter Luft­ret­tung. Mit dem kom­plet­ten Neu­bau des Lan­de­plat­zes vor drei Jah­ren er­fül­len wir zu­dem ak­tu­ell al­le EU-Richt­li­ni­en für den Ein­satz von Ret­tungs- und In­ten­siv­trans­port­hub­schrau­bern.“ Im ver­gan­ge­nen Jahr war der am Kli­ni­kum Süd­stadt sta­tio­nier­te Chris­toph Ros­tock ins­ge­samt 394 Mal im Ein­satz, da­von 23 Mal für das grö­ß­te Früh­chen­zen­trum des Lan­des und die Ge­burts­kli­nik.

Schwer­punkt­mä­ßig wird Chris­toph Ros­tock für In­ten­siv­ver­le­gun­gen an­ge­for­dert. Al­so Trans­por­te von in­ten­siv­pflich­ti­gen Pa­ti­en­ten, die in ei­nem Kran­ken­haus be­reits ver­sorgt wur­den, zur wei­te­ren Be­hand­lung aber in ein Spe­zi­al­zen­trum oder in ein Haus der Ma­xi­mal­ver­sor­gung ver­legt wer­den müs­sen. Da­zu zäh­len bei­spiels­wei­se Pa­ti­en­ten mit star­ken Ver­bren­nun­gen, Hirn­blu­tun­gen oder schwe­ren Herz­in­fark­ten. Die­se In­ten­siv­trans­por­te wer­den häu­fi­ger be­nö­tigt als man es sich viel­leicht vor­stel­len wür­de. Im Flä­chen­land Meck­len­burg-Vor­pom­mern sind die We­ge von Kli­nik zu Kli­nik weit, da kommt es öf­ter vor, dass der zeit­spa­ren­de und scho­nen­de Trans­port auf dem Luft­weg an­ge­for­dert wird. Falls sich der Zu­stand des Pa­ti­en­ten wäh­rend des Flu­ges ver­schlech­tert, kann der mit­flie­gen­de Not­arzt so­fort ein­grei­fen. Der Pa­ti­ent ist je­der­zeit voll zu­gäng­lich, von der Me­di­ka­men­ten­ga­be bis hin zur Re­ani­ma­ti­on.

Der flie­gen­de In­ku­ba­tor von MV

Oft sind es die kleins­ten Pa­ti­en­ten, die im Hub­schrau­ber mit ho­her Ge­schwin­dig­keit an ih­ren Ziel­ort ge­flo­gen wer­den, oh­ne dass sie sich in ih­rem spä­te­ren Le­ben je dar­an er­in­nern. Die Jo­han­ni­ter Luft­ret­tung und die Ärz­te für Früh- und Neu­ge­bo­re­ne des Kli­ni­kums Süd­stadt wer­den re­gel­mä­ßig an­ge­for­dert, um Früh­chen im In­ten­si­vin­ku­ba­tor zu ver­le­gen.

So er­ging es auch ei­nem klei­nen Mäd­chen, das mit ei­nem Ge­wicht von nur 2.200 Gramm in Wa­ren (Mü­ritz) zur Welt kam und ganz drin­gend fach­me­di­zi­ni­sche Be­treu­ung brauch­te. Ein klas­si­scher Fall für Chris­toph Ros­tock und die rou­ti­nier­te Crew. Auf­grund des gro­ß­zü­gi­gen In­nen­raums des Hub­schrau­bers hat­te ne­ben den Ros­to­cker Neo­na­to­lo­gen auch die Mut­ter Platz und konn­te ihr Ba­by in die Kli­nik be­glei­ten. Der Flug von Wa­ren (Mü­ritz) nach Ros­tock dau­ert knapp 20 Mi­nu­ten und in die­ser Zeit ha­ben sich der Früh­chen­ex­per­te und die neo­na­to­lo­gi­sche In­ten­siv­schwes­ter be­reits um die Klei­ne küm­mern kön­nen. Im Kli­ni­kum Süd­stadt war bei der An­kunft dann schon al­les für das Früh­chen und des­sen me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung vor­be­rei­tet.

Im Ge­gen­satz zu den klas­si­schen Ret­tungs­hub­schrau­bern, bei de­nen es vor al­lem dar­um geht, den Pa­ti­en­ten schnellst­mög­lich in ei­ne Kli­nik zu brin­gen, zum Bei­spiel nach ei­nem schwe­ren Ver­kehrs­un­fall oder ei­nem an­de­ren le­bens­be­droh­li­chen Vor­fall, führt die Jo­han­ni­ter Luft­ret­tung am Stand­ort Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock in ers­ter Li­nie plan­ba­re Ver­le­gungs­flü­ge von In­ten­siv­pa­ti­en­ten durch. Im äu­ßers­ten Not­fall, wenn die Ret­tungs­hub­schrau­ber in MV nicht ver­füg­bar sind bzw. bei Nacht nicht mehr flie­gen dür­fen, kann die Leit­stel­le Chris­toph Ros­tock alar­mie­ren. Der Hub­schrau­ber ist mit mo­derns­ter Me­di­zin­tech­nik aus­ge­rüs­tet und kann in­ner­halb we­ni­ger Mi­nu­ten mit sei­ner drei­köp­fi­gen Crew aus Pi­lo­ten, Not­arzt und ei­nem Ret­tungs­as­sis­ten­ten oder Not­fall­sa­ni­tä­ter ab­he­ben. Da­zu zäh­len ne­ben den In­ku­ba­to­ren auch Ge­rä­te zur ma­schi­nel­len Herz-Kreis­lau­f­un­ter­stüt­zung (EC­MO) oder zur Re­ani­ma­ti­on.

Mit ei­ner Rei­se­ge­schwin­dig­keit von 260 Stun­den­ki­lo­me­tern, die Höchst­ge­schwin­dig­keit liegt so­gar bei 330 km/h, sind die Ret­ter schnell dort, wo ih­re Hil­fe ge­braucht wird. Von Ros­tock aus er­reicht der Hub­schrau­ber je­den Ort in Meck­len­burg-Vor­pom­mern in­ner­halb von ma­xi­mal 40 Mi­nu­ten. Ei­nen schnel­le­ren Pa­ti­en­ten­trans­port gibt es wohl nicht. Auch nachts ist auf Chris­toph Ros­tock und das Team des Kli­ni­kums Süd­stadt Ver­lass: Der In­ten­siv­trans­port­hub­schrau­ber hat seit Jah­ren ei­ne Nacht­flu­g­er­laub­nis. Seit Au­gust 2020 darf auch der Chris­toph 47 an der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Greifs­wald nachts flie­gen.

Die Jo­han­ni­ter Luft­ret­tung

be­treibt mit ih­ren acht Ein­satz- und Er­satz­ma­schi­nen deutsch­land­weit an vier Stand­or­ten In­ten­siv­trans­port­hub­schrau­ber: Gie­ßen, Rei­chels­heim (Wet­ter­au), Nür­burg­ring (Kreis Ahr­wei­ler) und Ros­tock.

Al­le In­for­ma­tio­nen un­ter www.​joh​anni​ter-​luf​tret​tung.​de