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Na­vi­ga­ti­on

Kom­mu­nal­po­li­tik wird ein­fa­cher

Pres­se­mit­tei­lung vom 14.06.2024 - Rat­haus

Zahl­rei­che Än­de­run­gen und Ver­ein­fa­chun­gen zum Start in die neue Bür­ger­schafts- Wahl­pe­ri­ode

Durch ei­ne jetzt in Kraft ge­tre­te­ne Än­de­rung der Kom­mu­nal­ver­fas­sung Meck­len­burg-Vor­pom­mern kann die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen Bür­ger­schaft und Stadt­ver­wal­tung mit Be­ginn der neu­en Wahl­pe­ri­ode ver­ein­facht wer­den. Da­durch sol­len bü­ro­kra­ti­scher Auf­wand ge­senkt und un­nö­ti­ge For­ma­li­en ver­mie­den wer­den.

So gilt künf­tig ein neu­es Ver­fah­ren zur Be­stim­mung der Mit­glie­der in den Gre­mi­en der Bür­ger­schaft. Nur noch die Mit­glie­der des Prä­si­di­ums wer­den in der Bür­ger­schaft ge­wählt. Mit Aus­nah­me des Ju­gend­hil­fe­aus­schus­ses, gilt für al­le an­de­ren Gre­mi­en, dass die bis­he­ri­ge Ver­hält­nis­wahl durch ein Zu­tei­lungs- und Be­nen­nungs­ver­fah­ren ab­ge­löst wird.

Auch der Um­gang mit Aus­schrei­bun­gen und Auf­trags­ver­ga­ben wird ge­än­dert. Wäh­rend die Gre­mi­en, ge­staf­felt nach Wert­gren­zen, bis­her nur über die Zu­schlä­ge in be­reits na­he­zu ab­ge­schlos­se­nen Ver­ga­be­ver­fah­ren ent­schei­den konn­ten, er­folgt ih­re Be­tei­li­gung künf­tig vor der Ein­lei­tung ei­nes ent­spre­chen­den Ver­fah­rens. So sind für die Kom­mu­nal­po­li­tik Wei­chen­stel­lun­gen schon im Vor­feld von Aus­schrei­bun­gen und Auf­trags­ver­ga­ben mög­lich.

Wich­ti­ge Per­so­nal­ent­schei­dun­gen kann künf­tig die Ober­bür­ger­meis­te­rin tref­fen, da die Bür­ger­schaft als Ge­mein­de­ver­tre­tung nicht mehr obers­te Dienst­be­hör­de ist.

Die neue Kom­mu­nal­ver­fas­sung er­mög­licht jetzt auch re­gu­lär so ge­nann­te Hy­brid-Sit­zun­gen, bei de­nen die Teil­nah­me per Vi­deo­kon­fe­renz mög­lich ist. Bis­her war dies nur im Aus­nah­me­fall wäh­rend der Pan­de­mie mög­lich. Kon­kre­tes muss die Haupt­sat­zung re­geln. An ei­ner ge­hei­men Ab­stim­mung darf al­ler­dings nicht mit­tels Bild- und Ton­über­tra­gung teil­ge­nom­men wer­den.

Ge­setz­lich mög­lich ist nun auch, dass an­stel­le des Hand­zei­chens mit elek­tro­ni­schen Hilfs­mit­teln ab­ge­stimmt wird. Da­bei muss ge­währ­leis­tet blei­ben, dass das Stimm­ver­hal­ten er­kenn­bar ist. Die Nut­zung die­ses Ver­fah­rens muss von der Bür­ger­schaft be­schlos­sen und in ih­rer Ge­schäfts­ord­nung kon­kret ge­re­gelt wer­den.

Durch die neue Kom­mu­nal­ver­fas­sung wer­den au­ßer­dem die Rech­te von Bei­rä­ten, die sich für be­son­de­re Be­lan­ge von Be­völ­ke­rungs­grup­pen ein­set­zen, ge­stärkt. Da­zu zäh­len In­for­ma­ti­ons-, Teil­nah­me, Re­de- und An­trags­rech­te. Die Haupt­sat­zung muss je­doch vor­her die Bil­dung, Zu­sam­men­set­zung, Be­set­zung und Auf­ga­ben die­ser Bei­rä­te be­stim­men.

Ne­ben dem Haupt­aus­schuss wer­den künf­tig 14 Fach­aus­schüs­se ge­bil­det. Dies hat die Bür­ger­schaft am 17. April 2024 mit der Neun­ten Sat­zung zur Än­de­rung der Haupt­sat­zung be­schlos­sen.

Neu sind der Bür­ger­ser­vice-Aus­schuss, der sich um die Be­lan­ge der Di­gi­ta­li­sie­rung, der Orts­äm­ter, um Brand­schutz und Ord­nung küm­mert, und der Tou­ris­mus­aus­schuss als Be­triebs­aus­schuss für den Ei­gen­be­trieb Tou­ris­mus­zen­tra­le Ros­tock & War­ne­mün­de.

Ge­än­dert wur­den die Zu­stän­dig­kei­ten auch beim Stadt­ent­wick­lungs- und Um­welt­aus­schuss (bis­her Aus­schuss für Stadt- und Re­gio­nal­ent­wick­lung, Um­welt und Ord­nung) Das The­ma Ord­nung wird künf­tig im Bür­ger­ser­vice-Aus­schuss be­han­delt. Aus dem Fi­nanz­aus­schuss wird der Fi­nanz- und Be­tei­li­gungs­aus­schuss, mit neu­er Zu­stän­dig­keit für al­le Un­ter­neh­men zu­stän­dig, an de­nen die HRO be­tei­ligt ist.
Neue Be­zeich­nun­gen gibt es für den Bil­dungs- und Sport­aus­schuss (bis­her Aus­schuss für Schu­le, Hoch­schu­le und Sport), und den So­zi­al­aus­schuss (bis­her Aus­schuss für So­zia­les, Ge­sund­heit und Mi­gra­ti­on).

Dar­über hin­aus wur­den Wert­gren­zen für Ent­schei­dun­gen an­ge­passt. Der Haupt­aus­schuss ent­schei­det künf­tig über die Ein­lei­tung und Aus­ge­stal­tung von Ver­ga­be­ver­fah­ren
bei Bau­leis­tun­gen im Wert von über 500.000 Eu­ro, bei Lie­fer- und Dienst­leis­tun­gen über 250.000 Eu­ro und bei frei­be­ruf­li­chen Leis­tun­gen über 150.000 und bis 250.000 Eu­ro,
so­fern nicht die Be­triebs­aus­schüs­se der drei Ei­gen­be­trie­be zu­stän­dig sind.

Die neue pra­xis­ori­en­tier­te Ge­setz­ge­bung soll vor al­lem die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den Ge­mein­de­ver­tre­tun­gen und Kom­mu­nal­ver­wal­tun­gen er­leich­tern. Die No­vel­le wur­de durch ei­ne Ar­beits­grup­pe aus dem Mi­nis­te­ri­um für In­ne­res, Bau und Di­gi­ta­li­sie­rung Meck­len­burg-Vor­pom­mern zu­sam­men mit den kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­den und kom­mu­na­len Prak­ti­kern vor­be­rei­tet.


Link­tipps:

Kom­mu­nal­ver­fas­sung für das Land Meck­len­burg-Vor­pom­mern

Haupt­sat­zung der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock