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Na­vi­ga­ti­on

Le­bens­ge­fahr: Eis­flä­chen dür­fen nicht be­tre­ten wer­den

Pres­se­mit­tei­lung vom 13.02.2025 - Rat­haus / Um­welt und Ge­sell­schaft

Die Feu­er­wehr Ros­tock warnt mit Nach­druck vor dem Be­tre­ten jeg­li­cher Eis­flä­chen. Auf­grund der ak­tu­el­len Wit­te­rungs­ver­hält­nis­se kann die Trag­fä­hig­keit des Ei­ses zu kei­nem Zeit­punkt zu­ver­läs­sig ein­ge­schätzt wer­den. Selbst wenn ei­ne Ober­flä­che ge­fro­ren er­scheint, be­deu­tet dies nicht, dass sie si­cher ist. Die Eis­di­cke va­ri­iert auf­grund un­ter­schied­li­cher Ein­flüs­se wie Strö­mun­gen, Wind­ein­wir­kung, Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen und bio­lo­gi­schen Pro­zes­sen er­heb­lich. Be­reits ge­rin­ge Be­las­tun­gen kön­nen zum Ein­bruch füh­ren und le­bens­be­droh­li­che Si­tua­tio­nen ver­ur­sa­chen.

Be­reits wäh­rend des Auf­ent­halts auf dem Eis gibt es Warn­si­gna­le, die auf ei­ne un­zu­rei­chen­de Trag­fä­hig­keit hin­wei­sen. Kna­cken­de oder knis­tern­de Ge­räu­sche, sicht­ba­re Ris­se, dunk­le Stel­len oder Was­ser, das auf die Ober­flä­che tritt, sind un­trüg­li­che Hin­wei­se dar­auf, dass das Eis nicht trägt. In ei­nem sol­chen Fall ist es es­sen­zi­ell, sich so­fort flach hin­zu­le­gen, um das Ge­wicht groß­flä­chi­ger zu ver­tei­len. An­schlie­ßend muss der Rück­zug in die Rich­tung er­fol­gen, aus der man ge­kom­men ist, da das Eis dort zu­letzt trag­fä­hig war. Da­bei ist es rat­sam, sich lang­sam krie­chend oder rob­bend fort­zu­be­we­gen, um ei­ne punk­tu­el­le Über­las­tung des Ei­ses zu ver­mei­den.

Bricht ei­ne Per­son ins Eis ein, ist so­for­ti­ges und be­son­ne­nes Han­deln er­for­der­lich. Durch den Ver­lust der Be­we­gungs­fä­hig­keit im kal­ten Was­ser bleibt nur ein sehr kur­zes Zeit­fens­ter für ei­ne Selbst­ret­tung. Die ein­ge­bro­che­ne Per­son soll­te ver­su­chen, die Ar­me auf das Eis auf­zu­le­gen, um das wei­te­re Ein­sin­ken zu ver­hin­dern. Ein kon­trol­lier­ter Aus­stieg aus dem Was­ser ist über die Ein­stiegs­stel­le am er­folg­ver­spre­chends­ten, da hier das Eis zu­letzt das Kör­per­ge­wicht ge­tra­gen hat. Falls das Eis bei dem Ver­such, sich her­aus­zu­zie­hen, wei­ter bricht, muss es schritt­wei­se mit dem Kör­per ab­ge­tra­gen wer­den, bis ei­ne sta­bi­le­re Flä­che oder das Ufer er­reicht wird.

Per­so­nen, die ei­nen Ein­bruch ins Eis be­ob­ach­ten, müs­sen so­fort den Not­ruf 112 ab­set­zen und da­bei den ge­nau­en Un­fall­ort so­wie die Si­tua­ti­on schil­dern. Ei­ge­ne Ret­tungs­ver­su­che sind nur mit äu­ßers­ter Vor­sicht durch­zu­füh­ren, um die Ei­gen­ge­fähr­dung zu mi­ni­mie­ren. Ei­ne di­rek­te An­nä­he­rung auf dem Eis ist un­ter kei­nen Um­stän­den emp­feh­lens­wert. Statt­des­sen soll­ten Hilfs­mit­tel wie Sei­le, Äs­te, Ret­tungs­rin­ge oder Klei­dungs­stü­cke ein­ge­setzt wer­den, um der ein­ge­bro­che­nen Per­son ei­ne Hal­te­mög­lich­keit zu bie­ten. Wäh­rend des Ret­tungs­ver­suchs soll­te die ver­un­glück­te Per­son be­ru­higt und an­ge­wie­sen wer­den, sich an den an­ge­bo­te­nen Hilfs­mit­teln fest­zu­hal­ten und nach Mög­lich­keit in Rich­tung der Hel­fen­den zu be­we­gen.

Nach der Ret­tung ist ei­ne um­ge­hen­de Ver­sor­gung der be­trof­fe­nen Per­son er­for­der­lich. Ei­ne fort­schrei­ten­de Un­ter­küh­lung kann be­reits nach kur­zer Zeit zu schwer­wie­gen­den ge­sund­heit­li­chen Fol­gen füh­ren. Die Per­son muss an ei­nen ge­schütz­ten Ort ge­bracht und vor wei­te­rer Aus­küh­lung be­wahrt wer­den. Nas­se Klei­dung soll­te vor­sich­tig ent­fernt und durch tro­cke­ne, wär­men­de Tex­ti­li­en oder De­cken er­setzt wer­den. Ist die Per­son be­wusst­los, aber at­met noch, muss sie in die sta­bi­le Sei­ten­la­ge ge­bracht wer­den, um die At­mung si­cher­zu­stel­len. Falls kei­ne nor­ma­le At­mung mehr fest­stell­bar ist, sind un­ver­züg­lich Wie­der­be­le­bungs­maß­nah­men durch­zu­füh­ren. Die­se um­fas­sen ei­ne Kom­bi­na­ti­on aus 30 Herz­druck­mas­sa­gen und zwei Atem­spen­den, die bis zum Ein­tref­fen des Ret­tungs­diens­tes fort­ge­setzt wer­den müs­sen.

Die Feu­er­wehr Ros­tock be­tont mit Nach­druck, dass der­zeit kei­ne Eis­flä­che si­cher be­tre­ten wer­den kann. Ge­ra­de Kin­der und Ju­gend­li­che soll­ten über die Ge­fah­ren in­for­miert wer­den.