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Lokale Wirtschaftsförderung erfolgreich in benachteiligten Stadtteilen – Abschlussveranstaltung am 21. September in der Rotunde der HanseMesse

Pressemitteilung vom 16.09.2022 - Wirtschaft und Verkehr

Das ESF-Bundesprogramm Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier - BIWAQ, gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BWSB) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF), befindet sich 2022 im Abschlussjahr der vierten Förderrunde. Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock hatte sich mit den Handlungsschwerpunkten „Nachhaltige Integration in Beschäftigung“ und „Stärkung der lokalen Ökonomie“ seit 2019 in dieser Förderperiode beteiligt.

Zusammen mit den Projektpartnerinnen und –partnern der Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH und der Arbeitsförderungs- und Fortbildungswerk GmbH, den vielen Kooperationspartnerinnen und –partnern sollen die Ergebnisse auf einer Abschlussveranstaltung am 21. September 2022 zwischen 9 und 16 Uhr in der Rotunde der HanseMesse Rostock vorgestellt werden. Dies teilt das Amt für Finanzen und Planung Jugend und Soziales mit.

Als Teilprojektpartner der der Hanse- und Universitätsstadt Rostock hatte die Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH, Rostock Business, seit dem 1. Januar 2020 daran gearbeitet, die lokale Ökonomie in den benachteiligten Stadtteilen Schmarl und Groß Klein zu stärken. Vor Ablauf der Projektlaufzeit von drei Jahren wird mit dieser Veranstaltung die Chance genutzt, die Erfolge der vergangenen drei Jahre hervorzuheben und einen Ausblick auf weitere Perspektiven der Quartiersentwicklung zu bieten.

Obwohl die Arbeit über nahezu den gesamten Zeitraum von der pandemischen Lage begleitet wurde, konnten zahlreiche Erfolge umgesetzt werden. Die Standortsicherung der DEKRA-Akademie, die Revitalisierung der lokalen Einkaufszentren und auch die Einbindung stadtteilbezogener Themen in Netzwerkveranstaltungen sind nur Beispiele dafür. Als besondere Entwicklung wird vor allem das neue Quartier an der Hundsburgallee gesehen. Dieses konnte durch die aktive Unterstützung von Rostock Business für den Investor nach über 20 Jahren des Stillstands auf dem Grundstück am Rande des Schmarler Wohngebiets entwickelt werden. Dabei lag der Fokus bei diesem Vorhaben nicht lediglich auf der Entwicklung einer Zusammensetzung aus Wohnraum und Gewerbeflächen. Vielmehr sollte auch Raum für Dienstleistungen und Geschäfte eingeplant werden, die auf den Bedarf des Stadtteils zugeschnitten sind. Ein gutes Angebot an Dienstleistungen und Geschäften steigert die Attraktivität eines Stadtteils.

Der Fortschritt, der durch die Zusammenarbeit zwischen Ortsbeiräten, Stadtteilzentren, Quartiersmanagern und den Unternehmen zustande kam, ist ein gutes Beispiel für erfolgreiche quartiersbezogene Wirtschaftsförderung. Von dieser Wirkung kann Schmarl in naher Zukunft profitieren. „Wir freuen uns daher sehr, in so kurzer Zeit dieses Investitionsvorhaben unterstützt zu haben“, erklärt Christian Weiß, Geschäftsführer von Rostock Business.

Bevor in voraussichtlich zwei bis drei Jahren die ersten Mieter dort einziehen können, ist das BIWAQ-Projekt jedoch bereits geendet. Am 31. Dezember 2022 läuft die Förderung für BIWAQ aus. „Zeitlich befristete Projekte haben immer den Nachteil, dass nicht alle Vorhaben auch bis zum Ende betreut werden können. Wir sehen es trotzdem als positiv an, dass durch unser Wirken auch in den nächsten Jahren noch Bauvorhaben umgesetzt werden können und die Vernetzung in den Stadtteilen und darüber hinaus insgesamt verbessert werden konnte“, so Weiß.

Insgesamt wurden durch den Einsatz von Rostock Business über 40 Standort- und Beratungsprojekte für Expansionen, Ansiedlungen und Firmensicherungen in den Stadtteilen begleitet. Dabei wurden etwa 100 Arbeitsplätze vor Ort gesichert oder neu geschaffen und Gewerbeflächen in der Größe von rund 65.000 Quadratmetern der Vermarktung unterstützt. Das Projekt der lokalen Wirtschaftsförderung wird innerhalb des ESF-Bundesprogramms „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier – BIWAQ“ durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

Ein weiteres BIWAQ-Projekt ist das „DiTo_Digital“, das zum Mitmachen einlädt.

Digitalisierung ist sowohl in der Arbeitswelt als auch im Alltag, beispielsweise für den Kontakt zu Behörden und Ämtern, allgegenwärtig. Doch ist dieser schnelle digitale Fortschritt nicht für alle sofort zum Vorteil. Oftmals sind es erwerbslose Menschen, denen sowohl digitale (Grund-)Kompetenzen als auch Zugangsmöglichkeiten zur digitalen Welt wie ein eigener Laptop oder eigenes Tablet fehlen. Genau hier unterstützt das Projekt DiTo_Digital von der gemeinnützigen AFW Arbeitsförderungs- und Fortbildungswerk GmbH. Hauptzielstellung des Projektes ist das Heranführen an die digitale Arbeits- und Lebenswelt und die Integration in Beschäftigung.

„DiTo_digital“ richtet sich an arbeitslose Menschen vorrangig aus Toitenwinkel und Dierkow, die im Umgang mit Computer, Handy und Internet sicherer werden möchten und somit den Vorteil des digitalen Wandels auch für die Gestaltung des eigenen Lebenslaufs nutzen wollen. Neben den Schwerpunkten „Digitalisierung“ und „digitale Kompetenzen“ wie Umgang mit Bürosoftware und Bildbearbeitungsprogrammen werden auch Bildungsaktivitäten in den Bereichen „Gesundheit“ angeboten, darunter die Themen Gesundes Kochen, Sucht & Prävention, Bewegung, Präventionsangebote der Krankenkassen, aber auch Finanzthemen mit Budgetplanung und Stromsparcheck. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Offerten zu arbeitsweltorientierten Anforderungen wie Zeit- und Selbstmanagement. Den Projektteilnehmenden steht ein engagiertes Projektteam zur Seite, das fachlich unterstützt und anleitet. Bei persönlichen Problemen hilft eine Sozialpädagogin.

Aktuelles Vorhaben ist ein „Digitales Kochbuch“. Gesunde und nachhaltige Rezepte werden von Menschen aus dem Stadtteil für Menschen aus dem Stadtteil in einem digitalen und interaktiven Kochbuch festgehalten. Gerichte können nachgekocht und Rezeptabwandlungen oder Zubereitungshinweise ergänzt werden. „Ich war froh, vom Jobcenter wieder eine Maßnahme zu bekommen. Ich wollte unter Leute und dass mir jemand bei meiner Jobsuche hilft. Bei BIWAQ-DiTo kriege ich alles, was ich brauche. Ich kann schon ganz gut mit dem Computer und dem Internet arbeiten, mache ich zu Hause auch. Aber trotzdem ist es gut, ein bisschen Struktur reinzubringen. Ich lerne, besser und schneller mit Programmen zu arbeiten. Wir sind viel draußen, kochen gemeinsam und treiben Sport. Das BIWAQ-Team hilft mir bei meinen Bewerbungsunterlagen und weiß, wo gute Jobangebote sind“, so Katrin W..