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Na­vi­ga­ti­on

Neu­es Le­ben im Dar­wi­ne­um

Mel­dung vom 24.01.2020 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport / Bil­dung und Wis­sen­schaft

Der Zoo Ros­tock er­war­tet gleich drei­fach Nach­wuchs bei den Men­schen­af­fen Su­rya wird gro­ße Schwes­ter, Ye­ne und Zo­la vor ers­ter Mut­ter­schaft

Mit Span­nung und gro­ßer Vor­freu­de fie­bern die Tier­pfle­ger im Dar­wi­ne­um und al­le Zoo­mit­ar­bei­ter dem Früh­jahr ent­ge­gen. Gleich mehr­fach wird Nach­wuchs im Zoo Ros­tock er­war­tet, ein­mal bei den Orang-Utans und zwei­mal bei den Go­ril­las. Bis­lang gab es in der Tro­pen­hal­le vier­mal Ba­by­alarm bei den Orang-Utans. Su­rya (El­tern: Sun­da/Ej­de) wur­de 2013 ge­bo­ren, 2017 folg­ten Niah (El­tern: Hsiao-Ning/Sa­bas) so­wie 2018 Lin­Tang (El­tern: Din­da/Sa­bas) und Ma­yang (El­tern: Mi­ri/Ej­de). Ak­tu­ell le­ben je­weils zwei Go­ril­la- und Orang-Utan-Grup­pen im Dar­wi­ne­um mit ins­ge­samt 17 Tie­ren (7 Go­ril­las/10 Orang-Utans).

„Wir freu­en uns sehr über die Schwan­ger­schaf­ten un­se­rer Men­schen­af­fen­da­men und se­hen den Ge­bur­ten zu­ver­sicht­lich ent­ge­gen. Al­le Drei sind in bes­ter Ver­fas­sung. Es gibt kei­nen Grund zur Sor­ge“, sag­te Zoo­ku­ra­to­rin Ant­je An­ge­li. „Al­le freu­en sich rie­sig auf den Nach­wuchs im Dar­wi­ne­um.“

Sun­da sorgt für ei­ne Über­ra­schung Da­mit hat ei­gent­lich nie­mand mehr ge­rech­net. Orang-Utan-Oma Sun­da, Sa­bas Mut­ter, ist mit ih­ren 43 Jah­ren re­la­tiv „spät dran“. Sie ist ei­ne er­fah­re­ne Mut­ter, die ih­re bis­lang fünf Jung­tie­re er­folg­reich gro­ß­ge­zo­gen hat. Im Ju­ni 2013 sorg­te sie mit Su­rya für den ers­ten Nach­wuchs im kurz zu­vor er­öff­ne­ten Dar­wi­ne­um. Pa­pa ist der 39 Jah­re al­te Ej­de. Er lebt mit Sun­da und Su­rya so­wie Mi­ri und Ba­by Ma­yang in ei­ner Orang-WG zu­sam­men. „Ei­ne Ge­burt führt in der Re­gel zu ei­ner Neu­ori­en­tie­rung und Ver­schie­bung der so­zia­len Rang­ord­nung in der Grup­pe“, er­läu­ter­te die Zoo­ku­ra­to­rin. Zweit­frau Mi­ri (15) wird even­tu­ell den Nach­wuchs zu­nächst ei­fer­süch­tig be­äu­gen. Sundas „gro­ßes Mäd­chen“ Su­rya wird sich mög­li­cher­wei­se auch et­was „um­schau­en“, wenn das Ba­by da ist und sie dann nicht mehr die „ers­te Gei­ge“ bei ih­rer Mut­ter spie­len wird. Aber als „gro­ße Schwes­ter“ konn­te sie schon die Auf­zucht des Jung­tie­res von Mi­ri be­ob­ach­ten und wird auch haut­nah beim Jung­tier von Sun­da da­bei sein. So­mit wird sie op­ti­mal auf das Le­ben in ei­ner neu­en Grup­pe vor­be­rei­tet. „Su­rya ist noch et­wa wei­te­re zwei Jah­re bei uns, bis sie in ei­ne neue Grup­pe um­zie­hen muss. Die Ent­schei­dung über ih­ren Um­zug aus Ros­tock wird in en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit dem Eu­ro­päi­schen Er­hal­tungs­zucht­pro­gramm (EEP) ge­trof­fen“, so An­ge­li. Üb­ri­gens – Pa­pa Ej­de ge­hen die Kids sei­ner Grup­pe manch­mal ziem­lich auf den Nerv. Dann kann der Va­ter von Su­rya und Ma­yang schon mal et­was un­wirsch wer­den.

Kwa­me tut sein Bes­tes

Was Go­ril­la-Ur­ge­stein As­sum­bo dem Ros­to­cker Zoo nicht be­scher­te , er­füllt nun sein „Zieh­sohn“ Kwa­me, der zu al­len drei Weib­chen in der Grup­pe ei­nen gu­ten Kon­takt pflegt. Der acht Jah­re jun­ge Go­ril­la­mann kam 2016 aus dem Zoo Hei­del­berg an die Küs­te. Die Go­ril­lada­men Ye­ne und Zo­la sind träch­tig. Zur Grup­pe ge­hört auch noch Eyen­ga (15). Sie ist als ein­zi­ges Weib­chen ih­rer Grup­pe nicht tra­gend und spürt die Ver­än­de­run­gen von Zo­la und Ye­ne sehr ge­nau. Dem­entspre­chend sucht sie ge­ra­de in­ten­siv die Nä­he zu Bald­pa­pa und Jung­spund Kwa­me.

Ye­ne hat­te im letz­ten Jahr ei­ne Tot­ge­burt, was durch­aus und ins­be­son­de­re bei Erst­ge­bur­ten nicht un­üb­lich ist. Die 19-Jäh­ri­ge hat sich da­von gut er­holt. Sie ist in­zwi­schen deut­lich schwer­fäl­li­ger ge­wor­den und hält sich wei­test­ge­hend aus Strei­tig­kei­ten in der Grup­pe her­aus. Auch Wir­bel­wind Zo­la (11) ver­hält sich in­zwi­schen sehr ru­hig und trä­ge. Sil­ber­rü­cken As­sum­bo bleibt wei­ter­hin der Grup­pen­chef und be­haup­tet sich so­wohl ge­gen­über Kwa­me als auch bei den drei Mä­dels der Grup­pe. „As­sum­bo ist sehr auf sei­ne Ru­he be­dacht und greift nur ein, wenn es zu tur­bu­lent in sei­nem Re­vier wird. Er ist für den jun­gen Kwa­me im­mer noch die wich­tigs­te ‚Be­zugs­per­son‘“, be­ton­te die Ku­ra­to­rin.

Wann wer­den die Ge­bur­ten er­war­tet?

Der ge­naue Zeit­punkt kann nicht be­stimmt wer­den. „Die Schwan­ger­schafts­tests, wel­che wir aus der Hu­man­me­di­zin ver­wen­den, ge­ben uns nur ei­ne gro­be Aus­kunft. Wir rech­nen frü­hes­tens im Fe­bru­ar mit den ers­ten Ge­bur­ten, mög­lich wä­re aber auch ein spä­te­rer Zeit­punkt im März oder April. Wich­tig ist vor al­lem: Al­le drei Da­men sind in bes­ter Ver­fas­sung, fres­sen und be­we­gen sich völ­lig nor­mal“, so Ant­je An­ge­li.