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Na­vi­ga­ti­on

Neun auf ei­nen Streich - ei­ne gro­ße Her­aus­for­de­rung für die Tier­pfle­ger

Mel­dung vom 24.07.2020 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport

Sel­te­ner Nach­wuchs bei den Au­er­hüh­nern jetzt im Zoo Ros­tock zu se­hen

Be­reits seit 2004 le­ben Au­er­hüh­ner im Zoo Ros­tock und 2008 gab es das ers­te Kü­ken zu be­wun­dern. Die­ses Jahr dann die gro­ße Über­ra­schung und zu­gleich Her­aus­for­de­rung - am 25. Ju­ni schlüpf­ten neun Kü­ken auf ei­nen Streich.

"Nach­wuchs bei den Au­er­hüh­nern ge­lingt sehr sel­ten, die Auf­zucht hin­ter den Ku­lis­sen ge­stal­tet sich schwie­rig", sag­te Ju­nior­ku­ra­tor Mar­kus Klamt. "Um­so mehr sind wir er­freut, dass sich un­se­re neun Kü­ken so gut ent­wi­ckelt ha­ben und nun um­zie­hen konn­ten." Jetzt kön­nen auch die Zoo­be­su­cher die Au­er­huhn­kü­ken in der Eu­len­scheu­ne se­hen.
Der grö­ß­te Hüh­ner­vo­gel Eu­ro­pas ist stark vom Aus­ster­ben be­droht

Das Au­er­huhn ist ein gro­ßer, wild­le­ben­der und sehr scheu­er Wald­vo­gel, der frü­her vom west­li­chen Schott­land über ganz Nord­eu­ro­pa bis nach Zen­tral­si­bi­ri­en an­zu­tref­fen war. In­zwi­schen sind die Be­stän­de stark zu­rück­ge­gan­gen. Die Hüh­ner­vö­gel aus der Fa­mi­lie der Fa­sa­nen­vö­gel gel­ten als stark ge­fähr­det und ste­hen auf der "Ro­ten Lis­te" der be­droh­ten Tier­ar­ten. In Deutsch­land le­ben laut Schät­zun­gen nur noch um die 1.000 Tie­re. Die Männ­chen ha­ben ein me­tal­lisch glän­zen­des Ge­fie­der, die Weib­chen sind bräun­lich und weiß ge­streift. Au­er­huhn­kü­ken sind an­fangs ähn­lich ge­färbt wie die Hen­nen. Spä­ter ent­wi­ckeln die Hah­nen­kü­ken ein zu­neh­mend dunk­le­res Ge-fie­der und sind dann auch schon deut­lich grö­ßer als die Hen­nen­kü­ken. Au­er­huhnei­er ent­spre­chen in Grö­ße und Form in et­wa Hüh­ner­ei­ern, sind aber meist braun ge­fleckt. Nach dem Schlüp­fen sind sie wie al­le Hüh­ner­vö­gel Nest­flüch­ter und fol­gen ih­ren El­tern auf Schritt und Tritt.

"Die Auf­zucht hin­ter den Ku­lis­sen ge­stal­te­te sich an­spruchs­voll und zeit­auf­wen­dig. Die Kü­ken brau­chen viel Fut­ter und müs­sen da­bei sehr sau­ber ge­hal­ten wer­den", be­ton­te Mar­kus Klamt. Wäh­rend sich er­wach­se­ne Tie­re im Som­mer haupt­säch­lich von Blät­tern, Bee­ren, Gras­sa­men und Spröss­lin­gen und im Win­ter von Na­deln er­näh­ren, be­kom­men Kü­ken Kräu­ter, Gras­so­den, In­sek­ten, Blät­ter von Brenn­nes­seln und Lö­wen­zahn so­wie In­sek­ten­schrot, Auf­zucht­fut­ter und klein ge­schnit­te­nes Ge­mü­se.

In vie­ler­lei Hin­sicht un­ter­schei­den sie sich als Wild­huhn vom be­kann­ten Haus­huhn. Als tag­ak­ti­ve Rau­fu­ßhüh­ner sind sie bei­spiels­wei­se sehr gut an kal­te Le­bens­räu­me an­ge­passt. Die Na­sen­lö­cher sind durch Fe­dern ge­schützt und die Bei­ne zu zwei Drit­teln be­fie­dert.