Neuzugänge sind auf den Bäumen zuhause
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Der Zoo Rostock hat ein weiteres Baumkänguru und ein drittes Faultier erhalten
Vergangenen Freitag ist Baumkänguru Kiri aus dem Bristol Zoo in Großbritannien nach Rostock umgezogen und hat sogleich sein neues Gehege erkundet. Noch hinter den Kulissen befindet sich ein zweiter Neuzugang vom Freitag, ein Faultierweibchen aus dem tschechischen Zoo Ústí nad Labem. Für das Faultier, das künftig mit Artgenosse Jens im Darwineum lebt, wird noch ein Name gesucht.
Das Baumkänguru Kiri wurde am 31. Oktober 2019 im Bristol Zoo geboren. Der britische Zoo ist Anfang September geschlossen worden, weil außerhalb der Stadt ein neuer Zoo gebaut wird. Die meisten Tiere wechseln bis zur Neueröffnung oder dauerhaft in andere europäische Zoos. "Da wir über ein freies Gehege verfügen, wurde uns Kiri über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm empfohlen", informierte Daniela Lahn, Kuratorin für Säugetiere. "Aktuell lebt mit Kikori, der am 11. November 2013 im Zoo Beauval in Frankreich geboren wurde und im September 2015 nach Rostock gewechselt ist, bereits ein Männchen im Zoo der Hanse- und Universitätsstadt."
Zoo unterstützt eine Echtzeit-App für Ranger
Die größten baumbewohnenden Beuteltiere aus Neuguinea sind Einzelgänger und stark an das Leben in den Bäumen angepasst. Die Hinterbeine sind deutlich kürzer als bei bodenbewohnenden Arten und die Arme ausgeprägter. Ihr runder Schwanz dient als Balancierhilfe und die rauen Fußsohlen sowie die kräftigen Krallen an den Zehen machen sie zu wahren Kletterkünstlern.
Seit 2014 hält der Zoo Rostock die von der Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet eingestuften Goodfellow-Baumkängurus und unterstützt ebenfalls seitdem die Tenkile Conservation Alliance (TCA/ www.tenkile.com<http://www.tenkile.com>) mit jährlichen Spenden. Der Schutz und die Erforschung bedrohter Baumkänguru-Arten im Torricelli-Gebirge in Papua-Neuguinea sind das Ziel der internationalen Natur- und Artenschutzorganisation. In diesem Jahr fließen die Spenden in ein Projekt für die Ranger, die mittels einer eigens für die TCA entwickelten App vor Ort Erhebungen über Tiere und die zu schützenden Gebiete durchführen. Bislang wurden mit Hilfe der App über 7.000 Berichte der Ranger, beispielsweise über Umweltschäden, in Echtzeit erstellt und übermittelt.
Nachwuchs bei den Faultieren?
Das neue Faultiermädchen aus Tschechien ist am 30. Juli 2021 geboren und damit noch recht jung. Nach dem Tod von Faultierdame Elise ist sie als neue Partnerin für Faultiermann Jens vorgesehen. Jens kam am 2. Oktober 2012 im Zoo Halle zur Welt und lebt seit Januar 2014 sozusagen "freischwebend" in der Tropenhalle im Darwineum.
"Für Nachwuchs wäre es aber noch zu früh, da Faultiere erst mit drei Jahren geschlechtsreif sind", so die Kuratorin. "Die Beiden haben also viel Zeit, sich zu beschnuppern und näherzukommen. Wir gehen davon aus, dass das Faultierweibchen nach einer kurzen Eingewöhnungszeit bald in der Tropenhalle zu sehen sein wird."
Ein weiteres Faultier ist im Krokodilhaus zuhause. Faultieroma Sidney ist 1990 geboren und gehörte zu den Erstbewohnern des 2012 eröffneten Darwineums. "Sidney hat sich damals in der großen Tropenhalle nicht so gut zurechtgefunden, weshalb sie ins kleinere Krokodilhaus umgezogen ist. Da Zweifinger-Faultiere Einzelgänger sind, ist die Haltung ohne Sozialpartner auch kein Problem", so die Kuratorin.
Faultiere gehen es eher geruhsam an, schlafen bis zu 16 Stunden am Tag und sind nur langsam unterwegs. So bringen sie es bei ihrer Fortbewegung auf Geschwindigkeiten von nur etwa 1 km/h. Grundsätzlich umfasst die Gattung der Zweifingerfaultiere zwei Arten: das Eigentliche Zweifingerfaultier und das Hoffmann Zweifingerfaultier. Der natürliche Lebensraum beider Arten liegt in den tropischen Regenwäldern im nördlichen Südamerika. Hier verbringen die nachtaktiven Tiere die meiste Zeit ihres Lebens auf den Bäumen. An den Vorderbeinen hat das Zweifingerfaultier jeweils zwei und an den Hinterbeinen drei verwachsene Finger bzw. Zehen mit großen sichelförmigen Krallen. Diese eignen sich perfekt zum Klettern und "Abhängen" an den Ästen.