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Na­vi­ga­ti­on

Neu­zu­gän­ge sind auf den Bäu­men zu­hau­se

Mel­dung vom 22.09.2022 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport / Bil­dung und Wis­sen­schaft

Der Zoo Ros­tock hat ein wei­te­res Baum­kän­gu­ru und ein drit­tes Faul­tier er­hal­ten

Ver­gan­ge­nen Frei­tag ist Baum­kän­gu­ru Ki­ri aus dem Bris­tol Zoo in Großbri­tan­ni­en nach Ros­tock um­ge­zo­gen und hat so­gleich sein neu­es Ge­he­ge er­kun­det. Noch hin­ter den Ku­lis­sen be­fin­det sich ein zwei­ter Neu­zu­gang vom Frei­tag, ein Faul­tier­weib­chen aus dem tsche­chi­schen Zoo Ústí nad La­bem. Für das Faul­tier, das künf­tig mit Art­ge­nos­se Jens im Dar­wi­ne­um lebt, wird noch ein Na­me ge­sucht.
Das Baum­kän­gu­ru Ki­ri wur­de am 31. Ok­to­ber 2019 im Bris­tol Zoo ge­bo­ren. Der bri­ti­sche Zoo ist An­fang Sep­tem­ber ge­schlos­sen wor­den, weil au­ßer­halb der Stadt ein neu­er Zoo ge­baut wird. Die meis­ten Tie­re wech­seln bis zur Neu­eröff­nung oder dau­er­haft in an­de­re eu­ro­päi­sche Zoos. "Da wir über ein frei­es Ge­he­ge ver­fü­gen, wur­de uns Ki­ri über das Eu­ro­päi­sche Er­hal­tungs­zucht­pro­gramm emp­foh­len", in­for­mier­te Da­nie­la Lahn, Ku­ra­to­rin für Säu­ge­tie­re. "Ak­tu­ell lebt mit Ki­ko­ri, der am 11. No­vem­ber 2013 im Zoo Be­au­val in Frank­reich ge­bo­ren wur­de und im Sep­tem­ber 2015 nach Ros­tock ge­wech­selt ist, be­reits ein Männ­chen im Zoo der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt."

Zoo un­ter­stützt ei­ne Echt­zeit-App für Ran­ger

Die grö­ß­ten baum­be­woh­nen­den Beu­tel­tie­re aus Neu­gui­nea sind Ein­zel­gän­ger und stark an das Le­ben in den Bäu­men an­ge­passt. Die Hin­ter­bei­ne sind deut­lich kür­zer als bei bo­den­be­woh­nen­den Ar­ten und die Ar­me aus­ge­präg­ter. Ihr run­der Schwanz dient als Ba­lan­cier­hil­fe und die rau­en Fuß­soh­len so­wie die kräf­ti­gen Kral­len an den Ze­hen ma­chen sie zu wah­ren Klet­ter­künst­lern.

Seit 2014 hält der Zoo Ros­tock die von der Welt­na­tur­schutz­uni­on IUCN als stark ge­fähr­det ein­ge­stuf­ten Good­fel­low-Baum­kän­gu­rus und un­ter­stützt eben­falls seit­dem die Ten­ki­le Con­ser­va­ti­on Al­li­an­ce (TCA/ www.​tenkile.​com<http://​www.​tenkile.​com>) mit jähr­li­chen Spen­den. Der Schutz und die Er­for­schung be­droh­ter Baum­kän­gu­ru-Ar­ten im Tor­ricel­li-Ge­bir­ge in Pa­pua-Neu­gui­nea sind das Ziel der in­ter­na­tio­na­len Na­tur- und Ar­ten­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on. In die­sem Jahr flie­ßen die Spen­den in ein Pro­jekt für die Ran­ger, die mit­tels ei­ner ei­gens für die TCA ent­wi­ckel­ten App vor Ort Er­he­bun­gen über Tie­re und die zu schüt­zen­den Ge­bie­te durch­füh­ren. Bis­lang wur­den mit Hil­fe der App über 7.000 Be­rich­te der Ran­ger, bei­spiels­wei­se über Um­welt­schä­den, in Echt­zeit er­stellt und über­mit­telt.

Nach­wuchs bei den Faul­tie­ren?

Das neue Faul­tier­mäd­chen aus Tsche­chi­en ist am 30. Ju­li 2021 ge­bo­ren und da­mit noch recht jung. Nach dem Tod von Faul­tier­da­me Eli­se ist sie als neue Part­ne­rin für Faul­tier­mann Jens vor­ge­se­hen. Jens kam am 2. Ok­to­ber 2012 im Zoo Hal­le zur Welt und lebt seit Ja­nu­ar 2014 so­zu­sa­gen "frei­schwe­bend" in der Tro­pen­hal­le im Dar­wi­ne­um.
"Für Nach­wuchs wä­re es aber noch zu früh, da Faul­tie­re erst mit drei Jah­ren ge­schlechts­reif sind", so die Ku­ra­to­rin. "Die Bei­den ha­ben al­so viel Zeit, sich zu be­schnup­pern und nä­her­zu­kom­men. Wir ge­hen da­von aus, dass das Faul­tier­weib­chen nach ei­ner kur­zen Ein­ge­wöh­nungs­zeit bald in der Tro­pen­hal­le zu se­hen sein wird."

Ein wei­te­res Faul­tier ist im Kro­ko­dil­haus zu­hau­se. Faul­tiero­ma Sid­ney ist 1990 ge­bo­ren und ge­hör­te zu den Erst­be­woh­nern des 2012 er­öff­ne­ten Dar­wi­ne­ums. "Sid­ney hat sich da­mals in der gro­ßen Tro­pen­hal­le nicht so gut zu­recht­ge­fun­den, wes­halb sie ins klei­ne­re Kro­ko­dil­haus um­ge­zo­gen ist. Da Zwei­fin­ger-Faul­tie­re Ein­zel­gän­ger sind, ist die Hal­tung oh­ne So­zi­al­part­ner auch kein Pro­blem", so die Ku­ra­to­rin.
Faul­tie­re ge­hen es eher ge­ruh­sam an, schla­fen bis zu 16 Stun­den am Tag und sind nur lang­sam un­ter­wegs. So brin­gen sie es bei ih­rer Fort­be­we­gung auf Ge­schwin­dig­kei­ten von nur et­wa 1 km/h. Grund­sätz­lich um­fasst die Gat­tung der Zwei­fin­ger­faul­tie­re zwei Ar­ten: das Ei­gent­li­che Zwei­fin­ger­faul­tier und das Hoff­mann Zwei­fin­ger­faul­tier. Der na­tür­li­che Le­bens­raum bei­der Ar­ten liegt in den tro­pi­schen Re­gen­wäl­dern im nörd­li­chen Süd­ame­ri­ka. Hier ver­brin­gen die nacht­ak­ti­ven Tie­re die meis­te Zeit ih­res Le­bens auf den Bäu­men. An den Vor­der­bei­nen hat das Zwei­fin­ger­faul­tier je­weils zwei und an den Hin­ter­bei­nen drei ver­wach­se­ne Fin­ger bzw. Ze­hen mit gro­ßen si­chel­för­mi­gen Kral­len. Die­se eig­nen sich per­fekt zum Klet­tern und "Ab­hän­gen" an den Äs­ten.