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Na­vi­ga­ti­on

Qua­li­tät, die durch den Ma­gen geht

Mel­dung vom 19.10.2023 - Um­welt und Ge­sell­schaft / Wirt­schaft und Ver­kehr

Täg­lich über ei­ne hal­be Ton­ne Le­bens­mit­tel frisch, bio, re­gio­nal, di­gi­tal, au­to­ma­tisch und in­di­vi­du­ell zu­be­rei­tet

Ge­sund­heits­mi­nis­te­rin Ste­fa­nie Dre­se er­öff­ne­te am Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock mo­derns­te Gro­ß­kü­che des Lan­des für Pa­ti­en­ten und Be­leg­schaft

Ge­nau ein Jahr nach dem Richt­fest er­folg­te heu­te der Be­triebs­start für die neue Zen­tral­kü­che zur Es­sens­ver­sor­gung von Pa­ti­en­ten und Mit­ar­bei­tern am Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock. Der An­bau im Un­ter­ge­schoss der künf­tig er­wei­ter­ten Zen­tra­len Not­auf­nah­me wur­de kom­plett neu mit Kü­chen-High­tech­ge­rä­ten aus­ge­stat­tet und ist da­mit wohl ak­tu­ell die mo­derns­te Gro­ß­kü­che in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Nach der Er­öff­nung der Zen­tral­kü­che durch Ge­sund­heits­mi­nis­te­rin Ste­fa­nie Dre­se und dem Ers­ten Stell­ver­tre­ter der Ober­bür­ger­meis­te­rin der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock, Se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski, und vor der Pro­duk­ti­ons­auf­nah­me un­ter ver­schärf­ten Hy­gie­ne­be­din­gun­gen gab es heu­te auch für die Mit­ar­bei­ten­den am Kli­ni­kum Süd­stadt die Mög­lich­keit, die Räum­lich­kei­ten ih­rer neu­en Zen­tral­kü­che zu be­sich­ti­gen.

„Vor ei­nem Jahr noch ha­ben wir ge­mein­sam das Richt­fest ge­fei­ert und nun geht die neue Kü­che be­reits an den Start. Ei­ne be­ein­dru­cken­de Leis­tung al­ler Be­tei­lig­ten“, lob­te Ge­sund­heits­mi­nis­te­rin Ste­fa­nie Dre­se. „Be­son­ders freue ich mich, dass das Kü­chen­team nach ei­ner si­cher nicht ein­fa­chen Über­gangs­zeit ihr neu­es Schmuck­stück mit mo­derns­ter Tech­nik nun in Be­trieb neh­men kann. Die Ar­beit wird viel leich­ter, nach­hal­ti­ger, in­no­va­ti­ver und die We­ge kür­zer. Da­von pro­fi­tie­ren al­le - so­wohl die Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten als auch die Mit­ar­bei­ten­den“, so die Mi­nis­te­rin.

Be­wuss­te Ent­schei­dung für ei­ne neue Zen­tral­kü­che

Not­wen­dig ge­wor­den war der Neu­bau der Kü­che, weil die al­te Kü­che aus dem Ent­ste­hungs­jahr 1965 ei­nen enorm ho­hen Sa­nie­rungs­be­darf auf­wies und ei­ne Mo­der­ni­sie­rung bei lau­fen­dem Be­trieb nicht mög­lich war. Ver­bun­den wur­de die Neu­bau­maß­nah­me mit der Er­wei­te­rung der Zen­tra­len Not­auf­nah­me im nord­öst­li­chen Be­reich des Haupt­hau­ses. Die neue Zen­tral­kü­che wur­de im Un­ter­ge­schoss des Er­wei­te­rungs­an­baus un­ter­ge­bracht. Die­se bei­den Neu­bau­vor­ha­ben mit Ge­samt­kos­ten in Hö­he von ca. 20 Mil­lio­nen Eu­ro wer­den mit 8 Mio. Eu­ro vom Ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um MV ge­för­dert und mit 12 Mio. Eu­ro aus Ei­gen­mit­teln des Kli­ni­kums fi­nan­ziert. Auf­grund ge­stie­ge­ner Bau­prei­se kann das Kli­ni­kum Süd­stadt ge­mäß kürz­lich er­hal­te­ner In­for­ma­ti­on bis zu 3,8 Mio. Eu­ro zu­sätz­lich vom Land er­hal­ten.
„Die über­wie­gen­de Mehr­heit der Kran­ken­häu­ser in Deutsch­land ver­fügt über kei­ne ei­ge­nen Kü­chen mehr und vor al­lem nicht über das An­ge­bot frisch ge­koch­ten Es­sens für Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten und Mit­ar­bei­ten­de“, be­ton­te der Ers­te Stell­ver­tre­ter der Ober­bür­ger­meis­te­rin der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock, Se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski. „Stadt und Kli­ni­kum ha­ben sich be­reits 2018 trotz der hö­he­ren Kos­ten be­wusst für ei­ne neue be­triebs­ei­ge­ne Gro­ß­kü­che ent­schie­den und er­heb­li­che Fi­nan­zie­rungs­mit­tel für die­se grö­ße­re In­ves­ti­ti­on be­reit­ge­stellt, aus gu­tem Grund. Un­ser Kli­ni­kum ist be­kannt für das wohl­schme­cken­de und ab­wechs­lungs­rei­che Es­sen, wel­ches frisch in der ei­ge­nen Kü­che zu­be­rei­tet wird. Das ist ei­ne Ent­schei­dung für Qua­li­tät, die durch den Ma­gen geht, die Ge­sun­dung po­si­tiv be­ein­flusst und täg­lich für ei­ne ho­he Zu­frie­den­heit in der Kran­ken­ver­sor­gung und im Mit­ar­bei­ter­kreis sorgt.“

„Mit ho­her Fle­xi­bi­li­tät kann die Es­sens­ver­sor­gung mit Hil­fe des Teams der Er­näh­rungs­be­ra­tung so­wie den Dia­be­tes­be­ra­te­rin­nen sehr in­di­vi­du­ell auf die Be­lan­ge ein­zel­ner Pa­ti­en­ten oder Pa­ti­en­ten­grup­pen zu­ge­schnit­ten wer­den und un­ter­stützt so­wohl die Be­hand­lung und Ge­ne­sung von Pa­ti­en­ten als auch die Le­bens­qua­li­tät von Kran­ken im Hos­piz und auf der Pal­lia­tiv­sta­ti­on. Ins­be­son­de­re für die Pa­ti­en­ten der Dia­be­to­lo­gie oder des Adi­po­si­tas­zen­trums ist ei­ne gut ge­plan­te und aus­ge­wo­ge­ne Er­näh­rung le­bens­ret­tend“, hob der Ärzt­li­che Di­rek­tor am Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock, Prof. Jan P. Roes­ner, her­vor. „Au­ßer­dem gibt es jetzt ei­ne klei­ne Rein­raum­schon­kü­che, in der spe­zi­el­le Mahl­zei­ten für hoch­all­er­gi­sche Men­schen zu­be­rei­tet wer­den kön­nen.“

Hand­werk ist ge­fragt - hier wird noch frisch ge­kocht

Der Kü­chen­neu­bau mit So­zi­al­räu­men für das Kü­chen­team ver­fügt über ei­ne Nut­zungs­flä­che von rund 1.020 Qua­drat­me­tern und ist da­mit um 200 Qua­drat­me­ter grö­ßer als der al­te Kü­chen­be­reich im Wirt­schafts­trakt. Ins­ge­samt 44 Frau­en und Män­ner küm­mern sich täg­lich um das leib­li­che Wohl der Pa­ti­en­ten und Mit­ar­bei­ter. „Wir pro­du­zie­ren je­den Tag je­weils 450 Früh­stücks- und Abend­brot­mahl­zei­ten für un­se­re Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten so­wie ca. 800 bis 1.000 war­me Spei­sen für die Mit­tags­ver­sor­gung, da­von 300 bis 400 für die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen“, in­for­mier­te der Lei­ter der Zen­tral­kü­che, Fe­lix Vier­gutz. „Täg­lich wer­den drei Me­nüs an­ge­bo­ten, ei­nes ist im­mer fleisch­frei. Je­den Tag ver­ar­bei­ten wir 500 bis 600 Kg Le­bens­mit­tel. Hin­zu kom­men Ca­te­ring­auf­trä­ge für in­ter­ne Ver­an­stal­tun­gen, Ta­gun­gen und Wei­ter­bil­dun­gen. Un­ser Team freut sich rie­sig auf den Wech­sel in die na­gel­neue Gro­ß­raum­kü­che“, mach­te der Kü­chen­chef deut­lich. „Al­les wird bes­ser, ef­fi­zi­en­ter und wir kön­nen uns noch mehr auf un­ser ei­gent­li­ches Hand­werk, das gu­te und fri­sche Ko­chen mit ge­sun­den Le­bens­mit­teln in Bio­qua­li­tät und aus un­se­rer Re­gi­on kon­zen­trie­ren.“

Von An­fang an war das Kü­chen­team eng in die Pla­nung ein­ge­bun­den, so dass die Ar­beits­ab­läu­fe künf­tig stark op­ti­miert sind. Lan­ge We­ge und schwe­re Las­ten ent­fal­len, da sich nun al­le La­ger-, Vor­be­rei­tungs- und Ver­ar­bei­tungs­räu­me auf ei­ner Ebe­ne be­fin­den. Vor­her muss­ten die Le­bens­mit­tel aus den La­gern im Kel­ler ge­holt wer­den. Nun sind die vier voll di­gi­tal ge­steu­er­ten gro­ßen Kühl­la­ger di­rekt vor den drei Vor­be­rei­tungs­räu­men un­ter­ge­bracht. Auch die­se ent­hal­ten zum Teil Kühl­tech­nik, so dass die Ess­wa­ren oh­ne Un­ter­bre­chung der Kühl­ket­te der End­ver­ar­bei­tung zu­ge­führt wer­den kön­nen.

Ein­zig­ar­tig - Recht­eck­hoch­kes­sel mit He­be­senk­funk­ti­on

Die neue Gro­ß­raum­kü­che wur­de nicht nur mit High­tech-Mul­ti­funk­ti­ons­pfan­nen, Brat­pfan­nen mit Koch­funk­ti­on und au­to­ma­ti­schen Kom­bi­gar­dämp­fern aus­ge­stat­tet. Ex­tra für die Ros­to­cker Be­dürf­nis­se wur­de ein Recht­eck­hoch­kes­sel mit He­be­senk­funk­ti­on ent­wi­ckelt, der un­ter an­de­rem ge­koch­tes Ge­mü­se aus dem Was­ser­bad her­aus­holt. Auch die halb­au­to­ma­ti­sche Spül­stra­ße ist ei­ne hoch­in­no­va­ti­ve Neu­ent­wick­lung, die ei­gen­stän­dig Be­steck über Ma­gne­ten se­pa­riert und auch Ta­bletts er­kennt. Wa­ren frü­her an der Band­spül­ma­schi­ne bis zu sie­ben Mit­ar­bei­ter pro Schicht für die Be­die­nung not­wen­dig, wer­den es künf­tig nur noch drei bis fünf sein.

Ein leis­tungs­star­ker Rühr­koch­kes­sel be­rei­tet in zehn Mi­nu­ten aus 100 Kg Knol­len Kar­tof­fel­mus zu. Da­für ha­ben bis­lang zwei Mit­ar­bei­ter fast zwei Stun­den ge­braucht. Auch ei­ne gro­ße Sa­lat­schleu­der zum Wa­schen von Sa­la­ten und ein Hoch­druck­spü­ler für an­ge­brann­te Töp­fe wer­den künf­tig die Ar­beit er­heb­lich er­leich­tern. Ein wei­te­rer Vor­teil liegt nicht zu­letzt in der En­er­gie­ef­fi­zi­enz der Ge­rä­te­tech­nik und Ein­spa­rung an Che­mi­ka­li­en. Stan­den bis­her Fäs­ser mit Spül­mit­teln be­reit, rei­chen jetzt klei­ne Kar­tu­schen, die nach Be­darf ein­ge­setzt und aus­ge­tauscht wer­den kön­nen.

Aus­blick am Süd­stadt­cam­pus

„Zeit­nah nach der heu­ti­gen of­fi­zi­el­len Er­öff­nung der neu­en Zen­tral­kü­che ist der ‚schar­fe Wech­sel‘ der Pro­duk­ti­ons­stät­te ge­plant“, in­for­mier­te Ver­wal­tungs­di­rek­tor Stef­fen Voll­rath. Die­ser dank­te heu­te aus­drück­lich dem Team der Zen­tral­kü­che so­wie dem Er­näh­rungs­team für den en­ga­gier­ten Ein­satz im Zu­ge der her­aus­for­dern­den Neu- und Um­bau­ar­bei­ten. „Der Um­zug und Kü­chen­wech­sel zwi­schen Abend­brot und Früh­stück wird noch ein­mal al­le Kräf­te er­for­dern, be­vor dann nach der Ein­ar­bei­tungs­pha­se deut­lich bes­se­re Ar­beits­be­din­gun­gen herr­schen. An­schlie­ßend geht es so­fort wei­ter, in­dem ein Teil der al­ten Kü­che ab­ge­ris­sen wird, um Platz zu schaf­fen für die Zu­fahrts­ram­pe des neu­en In­te­grier­ten Not­fall­zen­trums. Die In­be­trieb­nah­me der er­wei­ter­ten Zen­tra­len Not­auf­nah­me ist für An­fang des Jah­res ge­plant.“

Ins­ge­samt in­ves­tie­ren das Land, die Stadt und das Kli­ni­kum Süd­stadt so­wie ex­ter­ne In­ves­to­ren in den kom­men­den Jah­ren rund 90 Mil­lio­nen Eu­ro in den Ge­sund­heits­stand­ort Ros­tock am Süd­stadt­cam­pus. Das Park­haus wur­de An­fang 2022 um 102 Plät­ze auf­ge­stockt und im Mai 2022 der neue Mo­du­l­an­bau mit Herz­ka­the­terla­bor und ei­nem Hy­brid-OP er­öff­net. Die um­fas­sen­den Mo­der­ni­sie­rungs­ar­bei­ten auf den bei­den Ge­bur­ten­sta­tio­nen wur­den im Ju­ni 2023 ab­ge­schlos­sen. Das neue In­te­grier­te Not­fall­zen­trum soll An­fang des Jah­res die Ar­beit auf­neh­men. Für den Neu­bau des Ärz­te­hau­ses wur­de vor Kur­zem die Bau­ge­neh­mi­gung er­teilt. In ak­ti­ver Pla­nungs­pha­se be­fin­det sich zu­dem die Er­rich­tung ei­nes neu­en Bet­ten­hau­ses am Kli­ni­kum Süd­stadt. „Wir sind vol­ler Zu­ver­sicht, dass wir mit Un­ter­stüt­zung des Lan­des und der Stadt un­se­ren Mo­der­ni­sie­rungs­kurs im ge­wohnt am­bi­tio­nier­ten Zeit­plan fort­set­zen kön­nen“, so Voll­rath.