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Rostock gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus

Pressemitteilung vom 25.01.2024

Kranzniederlegung und Ausstellung - Rostocker*innen sind zur Teilnahme eingeladen

Mit zahlreichen Veranstaltungen erinnert die Hanse- und Universitätsstadt anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar an die Gräueltaten der Nazidiktatur. Das diesjährige Gedenken stellt die Beteiligung von Kinderärzten an den Nazi-Verbrechen in den Mittelpunkt.

„Diese erschütternden Gewalttaten dürfen niemals in Vergessenheit geraten. Sie sind uns Mahnung und Verpflichtung zugleich, mutig und entschlossen Unmenschlichkeit und Ausgrenzung entgegenzutreten. Viele Menschen tun dies aktuell auf zahlreichen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in Rostock und ganz Deutschland. Gemeinsam Haltung zeigen, das ist in diesen Tagen wichtig, denn wir sind viele“, unterstreicht Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger.

Am Samstag (27. Januar 2024) findet ab 11 Uhr die offizielle Gedenkstunde der Hanse- und Universitätsstadt Rostock am Mahnmal für die Opfer des Faschismus im Rosengarten statt. Gemeinsam mit Vertreter*innen der Zivilgesellschaft werden Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und Bürgerschaftspräsidentin Regine Lück der Opfer des Nationalsozialsozialismus gedenken. Auch die Rektorin der Rostocker Universität Prof. Dr. Elizabeth Prommer wird dazu erwartet.

Im Anschluss lädt die Hanse- und Universitätsstadt Rostock alle Interessierten ab 11.30 Uhr ins Foyer des Rathauses zu einer Informationsveranstaltung ein. Prof. Dr. med. Michael Radke, der ehemalige Direktor der Kinder- und Jugendklinik der Universitätsmedizin Rostock, wird zu den Verbrechen der Kinder- und Jugendmedizin im Nationalsozialismus sprechen. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, gemeinsam durch die Ausstellung zu gehen.

Alle Rostocker*innen sind herzlich eingeladen an den Veranstaltungen teilzunehmen.

Bereits am Freitag (morgen, 26. Januar 2024) wird um 11.30 Uhr im Foyer des Rostocker Rathauses die Ausstellung „Im Gedenken der Kinder - Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit“ der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin eröffnet. Aus diesem Anlass findet von 11.30 bis 13 Uhr ein Symposion zur Geschichte der Verbrechen der Kinder- und Jugendmedizin im Nationalsozialismus statt.

Nach einer Begrüßung durch den ehemaligen Direktor der Kinder- und Jugendklinik der Universitätsmedizin Rostock, Prof. Dr. med. Michael Radke, Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger sowie die Prorektorin der Universität Rostock, Dr. Sybille Bachmann, sprechen zwei Spezialist*innen zur Geschichte der Verbrechen von Kinderärzten im Nationalsozialismus. Prof. Dr. Thomas Beddies vom Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Charité Berlin wird zu Medizinalverbrechen an Kindern im Nationalsozialismus referieren und Dr. Kathleen Haack vom Arbeitsbereich Geschichte der Medizin der Universität Rostock geht auf Kindermorde in Mecklenburg und Pommern zwischen 1939 und 1945 ein. Abschließend lesen Studierende der Universität Rostock aus zeitgenössischen Krankenakten. Die Ausstellung „Im Gedenken der Kinder - Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit“ kann vom 26. Januar bis 22. Februar 2024 im Foyer des Rostocker Rathauses besichtigt werden.

Am 27. Januar 1945 war das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit worden. Im Nationalsozialismus war zwischen sogenanntem lebenswertem und lebensunwertem Leben unterschieden worden. Behinderte sowie kranke Menschen passten nicht ins wahnhafte Reinheitsbild der faschistischen Eliten und sollten daher aus dem sogenannten „gesunden Volkskörper“ ausgesondert, das heißt sterilisiert und/oder ermordet werden. Auch Kinderärzte hatten sich an diesen Verbrechen beteiligt.