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Na­vi­ga­ti­on

Ros­to­cker Not­auf­nah­men ab 1. Ok­to­ber mit täg­li­cher Be­reit­schaft

Pres­se­mit­tei­lung vom 21.09.2022 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Rol­lie­ren­des Sys­tem aus un­ge­ra­den und ge­ra­den Ta­gen von Uni­me­di­zin und Kli­ni­kum Süd­stadt wird ab­ge­schafft / Ziel: Kon­ti­nu­ier­li­che­re Aus­las­tung und ver­bes­ser­te Not­fall­ver­sor­gung

Ob Ver­let­zung oder aku­te Er­kran­kung: Wer in Ros­tock mit dem Ret­tungs­wa­gen in die Not­auf­nah­me ge­bracht wird, kommt in der Re­gel an un­ge­ra­den Ta­gen in die Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock und an ge­ra­den Ta­gen in das Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock. Die­se Auf­tei­lung wird ab dem 1. Ok­to­ber ab­ge­schafft. Dann wer­den Pa­ti­en­ten bei Not­fal­l­ein­sät­zen nach der letz­ten lau­fen­den Num­mer auf dem RTW-Ret­tungs­dienst­pro­to­koll zu­ge­ord­net: un­ge­ra­de Num­mer in die Not­auf­nah­me der Uni­me­di­zin, ge­ra­de Num­mer in die Not­auf­nah­me des Kli­ni­kums Süd­stadt.
Über die Neu­re­ge­lung des Ret­tungs­diens­tes in­for­mier­te heu­te der Ers­te Stell­ver­tre­ter des Ober­bür­ger­meis­ters der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock, Se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski, auf ei­ner Pres­se­kon­fe­renz im Rat­haus ge­mein­sam mit Ver­tre­tern des Brand­schutz- und Ret­tungs­am­tes, der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock und des Kli­ni­kums Süd­stadt Ros­tock.
„Die­se Neu­re­ge­lung war über­fäl­lig, um ei­ne bes­se­re Len­kung der Pa­ti­en­ten­strö­me zu er­rei­chen“, be­ton­te der Se­na­tor. „Auf­grund der ta­ge­wei­sen Kon­zen­tra­ti­on kam es zu­neh­mend zu lan­gen War­te­zei­ten des Ret­tungs­diens­tes vor den Not­auf­nah­men bis zur Pa­ti­en­ten­über­ga­be und zur ho­hen Be­las­tung in den Not­auf­nah­men. Das führ­te in Spit­zen­zei­ten nicht nur zur Ge­dulds­pro­be bei den Hil­fe­su­chen­den und ih­ren Fa­mi­li­en, son­dern auch zu ei­nem Man­gel an ver­füg­ba­ren Ret­tungs­fahr­zeu­gen. Auch wa­ren Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten oft­mals un­zu­frie­den, wenn sie nicht in ih­re ‚Wunsch­kli­nik‘ ein­ge­wie­sen wur­den.“

Spe­zi­al­ge­bie­te und Wün­sche wer­den be­rück­sich­tigt

In Ab­stim­mung mit bei­den Kli­ni­ken wur­de die Neu­or­ga­ni­sa­ti­on mit ei­ner täg­li­chen Auf­nah­me­be­reit­schaft be­schlos­sen, so wie dies auch in ver­gleich­bar gro­ßen Städ­ten mit ähn­li­cher Pa­ti­en­ten- und Kran­ken­haus­struk­tur prak­ti­ziert wird. „Nicht be­trof­fen da­von sind Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten, die ein spe­zi­el­les Krank­heits­bild ha­ben oder bei de­nen die Fach­rich­tung nur an je­weils ei­ner Kli­nik vor­han­den ist, so bei­spiels­wei­se die Neu­ro­lo­gie und Gy­nä­ko­lo­gie“, be­ton­te die Ärzt­li­che Lei­te­rin des Brand­schutz- und Ret­tungs­am­tes der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock, Dr. Clau­dia Scheltz. „Eben­so nicht be­trof­fen sind der in­di­vi­du­el­le Wunsch des Pa­ti­en­ten so­wie die Über­wei­sung durch den Haus­arzt. Grund­sätz­lich gilt: Die Not­auf­nah­men ste­hen un­ab­hän­gig von or­ga­ni­sa­to­ri­schen Vor­ga­ben für den Ret­tungs­dient durch­ge­hend für Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten zur Ver­fü­gung. Es gilt die freie Arzt­wahl. Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten, die ei­gen­stän­dig die Not­auf­nah­me auf­su­chen kön­nen, ha­ben eben­so ab so­fort die freie Kli­nik­wahl.“

Kli­ni­ken und Per­so­nal wer­den ent­las­tet

„Die Neu­re­ge­lung ent­las­tet das me­di­zi­ni­sche und pfle­ge­ri­sche Per­so­nal in bei­den Kli­ni­ken und sorgt für ein gleich­mä­ßi­ge­res Pa­ti­en­ten­auf­kom­men an je­dem Tag“, sag­te Prof. Dr. Chris­ti­an Jung­hanß, Kom­mis­sa­ri­scher Ärzt­li­cher Vor­stand der Uni­me­di­zin Ros­tock. Bis­her muss­ten an den ak­ti­ven Auf­nah­me­ta­gen je­weils gro­ße Per­so­nal- und Bet­ten­ka­pa­zi­tä­ten frei­ge­hal­ten wer­den. „Die Pa­ti­en­tin­nen und Pa­tein­ten pro­fi­tie­ren vom neu­en Sys­tem. Ge­hen bei­spiels­wei­se zwei Not­ru­fe in­ner­halb kur­zer Zeit ein, wer­den bei­de Not­auf­nah­men an­ge­fah­ren und kön­nen so die best­mög­li­che Ver­sor­gung si­cher­stel­len“, hob Prof. Dr. Jan P. Roes­ner, Ärzt­li­cher Di­rek­tor des Kli­ni­kums Süd­stadt her­vor.

Die bis­he­ri­ge Auf­tei­lung in „kal­te“ und „hei­ße“ Ta­ge in den bei­den Not­auf­nah­men be­steht be­reits seit mehr als 30 Jah­ren. Ei­ne zu­neh­men­de Spe­zia­li­sie­rung in der Me­di­zin, neue Krank­heits­bil­der und deut­lich stei­gen­de Pa­ti­en­ten­zah­len in den Not­auf­nah­men, seit 2018 plus 15 Pro­zent, er­for­der­ten je­doch ei­ne neue Re­ge­lung. An bei­den Kli­ni­ken wur­den und wer­den auf­grund die­ser Ent­wick­lun­gen die räum­li­chen Ka­pa­zi­tä­ten für die Not­fall­ret­tung deut­lich er­wei­tert.
Se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski rech­net da­mit, „dass das neue Vor­ge­hen von den Teams auf den Ret­tungs­wa­gen gut an­ge­nom­men wird. „Die War­te- und Ein­satz­zei­ten wer­den sich ver­kür­zen und die Ver­sor­gung der Pa­ti­en­ten wird op­ti­miert. Den Er­folg der Um­stel­lung wer­den wir re­gel­mä­ßig über­prü­fen.“

Über 30.000 Not­fal­l­ein­sät­ze pro Jahr

Im Jahr 2021 ha­ben die be­tei­lig­ten Leis­tungs­er­brin­ger im Ret­tungs­dienst mehr als 30.000 Ein­sät­ze ge­fah­ren. Ret­tungs­wa­gen (RTW) vom Deut­schen Ro­ten Kreuz (DRK), von der Jo­han­ni­ter Un­fall­hil­fe (JUH), dem Ar­bei­ter-Sa­ma­ri­ter-Bund (ASB) so­wie der Be­rufs­feu­er­wehr Ros­tock ver­buch­ten im ver­gan­ge­nen Jahr 30.875 Ein­sät­ze. Da­zu ka­men 5.013 Fahr­ten mit dem Kran­ken­trans­port­wa­gen (KTW) durch das DRK und die Am­bu­lanz Mil­lich so­wie 9.272 Ein­sät­ze mit den Not­arzt­ein­satz­fahr­zeu­gen (NEF). Der Schwer­last-Ret­tungs­wa­gen für Pa­ti­en­ten bis 370 Ki­lo­gramm muss­te 86-mal an­ge­for­dert wer­den, der Ba­by-Not­arzt­wa­gen (NAW) mit In­ku­ba­tor 66-mal und der In­fek­ti­ons­ret­tungs­wa­gen 181-mal.