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Na­vi­ga­ti­on

Sta­si-Ge­denk­stät­te in Ros­tock ver­zeich­ne­te rund 10.000 Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher

Mel­dung vom 29.12.2023 - Bil­dung und Wis­sen­schaft / Um­welt und Ge­sell­schaft

In­ter­es­se an DDR-Ge­schich­te un­ge­bro­chen – au­ßer­ge­wöhn­li­che An­ge­bo­te er­schlie­ßen neue Ziel­grup­pen

Rund 10.000 Men­schen ha­ben im Jahr 2023 die Do­ku­men­ta­ti­ons- und Ge­denk­stät­te in der ehe­ma­li­gen Un­ter­su­chungs­haft­an­stalt der DDR-Staats­si­cher­heit in Ros­tock be­sucht. Dies ist nach der Wie­der­öff­nung im Jahr 2021 ein er­neu­ter Be­su­cher­re­kord. Be­son­ders nach­ge­fragt war das Bil­dungs­an­ge­bot der Ein­rich­tung mit 100 Füh­run­gen, 60 Se­mi­nar­ta­gen und 20 Son­der­ver­an­stal­tun­gen. Al­lein 4.500 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer wur­den da­mit er­reicht.

Ins­be­son­de­re zwei au­ßer­ge­wöhn­li­che For­ma­te ha­be vie­le neue Gäs­te ins Haus ge­lockt, so Dr. Stef­fi Brü­ning, die Lei­te­rin der Do­ku­men­ta­ti­ons- und Ge­denk­stät­te. So wa­ren die vier Auf­füh­run­gen der ei­gens für den Ort ent­wi­ckel­ten Pro­duk­ti­on des Volks­thea­ters Ros­tock „Ge­sän­ge aus der Ge­fan­gen­schaft“ bin­nen we­ni­ger Ta­ge rest­los aus­ver­kauft. Auf­grund der über­aus po­si­ti­ven Re­so­nanz soll die Ko­ope­ra­ti­on mit dem Volks­thea­ter auch 2024 fort­ge­setzt wer­den.

Die „Mit­mach­aus­stel­lung“ zu Op­po­si­ti­on und Wi­der­stand in der DDR hat vie­le Men­schen an­ge­regt, sich noch ein­mal mit ih­rer ei­ge­nen Ge­schich­te aus­ein­an­der­zu­set­zen. So ka­men 60 Ex­po­na­te aus 40 Jah­ren DDR zu­sam­men, die die Men­schen der Ge­denk­stät­te für die Aus­stel­lung zur Ver­fü­gung ge­stellt ha­ben. Von Ver­viel­fäl­ti­gungs­ge­rä­ten über Mit­schnit­te von Kon­zer­ten bis hin zu Brie­fen und ganz per­sön­li­chen Ge­gen­stän­den be­le­gen die Ex­po­na­te die Viel­falt und den Mut wi­der­stän­di­gen Ver­hal­tens im ehe­ma­li­gen Ost­see­be­zirk der DDR. Die Aus­stel­lung wird auch im Jahr 2024 in der Ge­denk­stät­te zu se­hen sein.

„Die Aus­ein­an­der­set­zung mit den Grund­fra­gen von Dik­ta­tur und De­mo­kra­tie und mit der po­li­ti­schen Ver­fol­gung in der SED-Dik­ta­tur ist von gro­ßer Be­deu­tung für un­se­re de­mo­kra­ti­sche po­li­ti­sche Kul­tur“, so Jo­chen Schmidt, Di­rek­tor der Lan­des­zen­tra­le für po­li­ti­sche Bil­dung Meck­len­burg-Vor­pom­mern. „Ich dan­ke ganz be­son­ders al­len Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern, die zu die­ser tol­len Bi­lanz bei­ge­tra­gen ha­ben und freue mich im kom­men­den Jahr auf die zu­ge­sag­te per­so­nel­le Ver­stär­kung für die­sen wich­ti­gen Er­in­ne­rungs­ort.“

„Ich freue mich über das gro­ße In­ter­es­se. Dies be­legt, dass wir es mit den rich­ti­gen An­ge­bo­ten schaf­fen, Men­schen al­ler Al­ters­grup­pen zu er­rei­chen und für Ge­schich­te zu in­ter­es­sie­ren“, so Kul­tur­mi­nis­te­rin Bet­ti­na Mar­tin.

Die Do­ku­men­ta­ti­ons- und Ge­denk­stät­te in der ehe­ma­li­gen Un­ter­su­chungs­haft der DDR-Staats­si­cher­heit Ros­tock ist seit 2021 ei­ne Ein­rich­tung der Lan­des­zen­tra­le für po­li­ti­sche Bil­dung Meck­len­burg-Vor­pom­mern. In der heu­ti­gen Ge­denk­stät­te wa­ren von 1960 bis 1989 rund 4.900 Men­schen aus der Re­gi­on aus po­li­ti­schen Grün­den in­haf­tiert. Da­zu zähl­ten Flucht­ver­su­che über Land und Meer, Pro­test­hand­lun­gen wie das Sprü­hen von Graf­fi­ti, das Ver­tei­len von Flug­blät­tern und vie­les mehr.