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Na­vi­ga­ti­on

Uni­ver­si­tät und Zoo wol­len wei­ter eng zu­sam­men­ar­bei­ten

Mel­dung vom 04.11.2021 - Bil­dung und Wis­sen­schaft / Kul­tur, Frei­zeit, Sport

Ers­ter Stein­kauz­nach­wuchs im Zoo Ros­tock – Be­such des Rek­tors bei den Pa­ten­tie­ren der Al­ma Ma­ter

Seit vie­len Jah­ren gibt es ei­ne in­ten­si­ve Zu­sam­men­ar­beit in viel­fäl­ti­gen Be­rei­chen und The­men­fel­dern zwi­schen der Uni­ver­si­tät Ros­tock und dem Zoo Ros­tock. Bei ei­nem Tref­fen in der ver­gan­ge­nen Wo­che im Zoo Ros­tock ha­ben Zoo­di­rek­to­rin Ant­je An­ge­li und Uni­ver­si­täts­rek­tor Prof. Dr. Wolf­gang Schareck über ei­ne Fort­set­zung und den Aus­bau der Ko­ope­ra­ti­on ge­spro­chen. Zu­gleich hat der Rek­tor die Pa­ten­tie­re der Uni­ver­si­tät und den ers­ten Stein­kauz­nach­wuchs im Zoo Ros­tock be­sucht. Am 19. Mai 2021 sind drei weib­li­che Eu­len­kü­ken ge­schlüpft, die sich pri­ma ent­wi­ckelt ha­ben und be­reits flüg­ge sind.

„Wir freu­en uns sehr, dass die lang­jäh­ri­ge Part­ner­schaft von Uni­ver­si­tät und Zoo fort­ge­schrie­ben wird. Mit meh­re­ren Fa­kul­tä­ten pfle­gen wir ei­ne en­ge Zu­sam­men­ar­beit“, be­ton­te Zoo­di­rek­to­rin Ant­je An­ge­li. „Heu­te ha­ben wir uns dar­über aus­ge­tauscht, wie wir die­se Ko­ope­ra­tio­nen wei­ter­ent­wi­ckeln und aus­bau­en kön­nen.“

Zoo mit ge­stärk­tem Team Wis­sen­schaft am Start

In ver­schie­de­nen Vor­ha­ben ar­bei­tet der Zoo Ros­tock mit der Uni­ver­si­tät zu­sam­men. Das be­trifft bei­spiels­wei­se die Agrar- und Um­welt­wis­sen­schaft­li­che Fa­kul­tät in der stu­den­ti­schen Aus­bil­dung, die Ma­the­ma­tisch-Na­tur­wis­sen­schaft­li­che Fa­kul­tät und hier ins­be­son­de­re das In­sti­tut für Bio­wis­sen­schaf­ten mit dem Zoo­lo­gi­schen In­sti­tut bei Aus­stel­lun­gen und Vor­trä­gen, die Fa­kul­tät für In­for­ma­tik und Elek­tro­tech­nik bei ge­mein­sa­men Schü­ler­ak­tio­nen so­wie die Lehr­amts­stu­di­en­gän­ge für Pro­jek­te, Work­shops und Ab­schluss­ar­bei­ten im Zoo. En­ge Kon­tak­te wer­den auch zur Me­di­zi­ni­schen Fa­kul­tät ge­hal­ten.

„Wir freu­en uns sehr auf die wei­te­re Zu­sam­men­ar­beit und vie­le zu­kunfts­wei­sen­de Ide­en, die wir ge­mein­sam mit der neu­en Zoo­di­rek­to­rin Ant­je An­ge­li und ih­rem Team an­pa­cken wer­den. Den Zoo und die Uni­ver­si­tät ver­bin­det viel, die Be­geis­te­rung für Wis­sen­schaft, die Auf­ga­ben für Leh­re und Nach­wuchs­för­de­rung, das En­ga­ge­ment für Nach­hal­tig­keit, den Na­tur- und Ar­ten­schutz so­wie der Mut, die In­no­va­ti­on und Krea­ti­vi­tät, neue We­ge zu ge­hen“, un­ter­strich Prof. Dr. Wolf­gang Schareck. „Das wird sich auch in der neu­en Vor­le­sungs­rei­he wi­der­spie­geln.“

Sicht­ba­re Spu­ren der Zu­sam­men­ar­beit sind in der Zoo­lo­gi­schen Samm­lung der Uni­ver­si­tät Ros­tock zu be­wun­dern. Dort wer­den re­gel­mä­ßig ver­stor­be­ne Tie­re aus dem Zoo Ros­tock zu wis­sen­schaft­li­chen An­schau­ungs­zwe­cken teil­wei­se und kom­plett prä­pa­riert, wie Eis­bär Chur­chill († 2013), Ele­fan­ten­kuh Sa­rah († 2013), der Schä­del des Ko­diak­bä­ren Bo­do († 2014), Ge­par­din Uzu­ri († 2017) und Galá­pa­gos-Rie­sen­schild­krö­te El­vi­da († 2019).

Für das kom­men­de Jahr wur­de be­reits ei­ne neue Vor­le­sungs­rei­he für Stu­die­ren­de der Bio­wis­sen­schaf­ten ver­ein­bart, die der ehe­ma­li­ge Zoo­di­rek­tor Udo Na­gel hal­ten wird. Die­se wird sich vor al­lem an Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rin­nen und Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler wen­den, die den Mas­ter­stu­di­en­gang In­te­gra­ti­ve Zoo­lo­gie be­le­gen.

Ei­ni­ge Stu­die­ren­de der Uni­ver­si­tät Ros­tock wur­den auch schon in der Ver­gan­gen­heit bei ih­ren Ab­schluss­ar­bei­ten durch den Zoo un­ter­stützt. So wur­den zum Bei­spiel Un­ter­su­chun­gen zur Ver­meh­rung von Qual­len oder For­schun­gen zu Grün­al­gen in Vo­gel­ge­he­gen durch­ge­führt. Auch die­se Ko­ope­ra­ti­on von Uni­ver­si­tät und Zoo soll zu­künf­tig wei­ter in­ten­si­viert wer­den. Der Zoo bie­tet mit sei­nem Tier­be­stand und dem Know-how sei­nes Mit­ar­bei­ter­teams ei­ne gu­te Platt­form für For­schen­de. Nicht zu­letzt durch das per­so­nell ge­stärk­te Team Wis­sen­schaft, dem jetzt ei­ne Ku­ra­to­rin für Säu­ge­tie­re, ein Vo­gel­ku­ra­tor und ein Ku­ra­tor für Aqua­ris­tik und Ter­ra­ris­tik so­wie ei­ne wis­sen­schaft­li­che Re­fe­ren­tin an­ge­hö­ren.

Gleich­be­rech­ti­gung beim Vo­gel der Weis­heit

Uni­ver­si­täts­rek­tor Prof. Dr. Wolf­gang Schareck nutz­te das Ar­beits­tref­fen zu ei­ner Stipp­vi­si­te bei den Pa­ten­tie­ren der Uni­ver­si­tät. Im Vor­feld des 600. Uni­ju­bi­lä­ums 2019 hat­te die Uni­ver­si­tät Ros­tock 2017 die Pa­ten­schaft für ein Stein­kauz­pär­chen über­nom­men. Die Wahl fiel auf die Stein­käu­ze, weil die blau-ma­ri­ti­me Eu­le Al­ma als Ju­bi­lä­ums­mas­kott­chen fun­gier­te. Der Stein­kauz galt im an­ti­ken Grie­chen­land als „Vo­gel der Weis­heit“. Er be­glei­tet auf vie­len Dar­stel­lun­gen Athe­ne, die grie­chi­sche Göt­tin der Weis­heit.
In­zwi­schen gab es erst­mals er­folg­reich Nach­wuchs beim Stein­kauz­pär­chen Bas­ti und Bie­ne. „Es ist die ers­te er­folg­rei­che Nach­zucht die­ser Art im Zoo Ros­tock“, be­ton­te die Zoo­di­rek­to­rin. „Al­le drei Jung­tie­re sind am 19. Mai die­ses Jah­res ge­schlüpft und weib­lich. In die Auf­zucht sind bei­de El­tern­tei­le ein­ge­bun­den. Die Mut­ter brü­tet und füt­tert die Jun­gen, der Va­ter ver­sorgt die gan­ze Fa­mi­lie mit Nah­rung. Mitt­ler­wei­le sind die drei selbst­be­wuss­ten jun­gen Da­men schon flüg­ge, le­ben aber noch mit ih­ren El­tern in der Eu­len­scheu­ne zu­sam­men.“

Der Stein­kauz ge­hört mit zu den be­kann­tes­ten Eu­len Eu­ro­pas. Er brü­tet in Mit­tel­eu­ro­pa über­wie­gend in Baum­höh­len bzw. al­ten Kopf­bäu­men. Das Ge­fie­der der kurz­schwän­zi­gen, klei­nen Eu­le ist auf der Ober­sei­te dun­kel­braun und dicht wei­ß­lich ge­fleckt. Die Un­ter­sei­te ist wei­ß­lich und breit dun­kel­braun ge­streift. Über den gro­ßen gel­ben Au­gen be­fin­den sich schma­le wei­ße Über­au­gen­strei­fen. In der Na­tur ge­hö­ren Klein­vö­gel, Klein­säu­ger, In­sek­ten und auch Rep­ti­li­en zum Spei­se­plan des Nacht­jä­gers. Im Zoo wer­den über­wie­gend Mäu­se und Kü­ken ge­reicht. Stein­käu­ze kön­nen in der Na­tur bis zu 15 Jah­re alt wer­den, in Zoos bis zu 18 Jah­re. Der Stein­kauz ist vor al­lem durch die en­ge Nach­bar­schaft zum Men­schen ge­fähr­det. Haupt­ur­sa­che für den fort­schrei­ten­den Be­stands­rück­gang des Stein­kau­zes ist der Ver­lust an ge­eig­ne­tem Le­bens­raum.