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Na­vi­ga­ti­on

Wie Ros­tock sich auf zu­künf­ti­ge Kri­sen vor­be­rei­ten will

Pres­se­mit­tei­lung vom 19.02.2024 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Ver­wal­tung legt Ka­ta­stro­phen­schutz­be­darfs­plan vor

Die Stadt­ver­wal­tung hat jetzt der Bür­ger­schaft den ers­ten Ros­to­cker Ka­ta­stro­phen­schutz­be­darfs­plan zur Be­schluss­fas­sung vor­ge­legt. Dar­über in­for­miert Se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski.

„Die Vor­la­ge die­ses Ka­ta­stro­phen­schutz­be­darfs­pla­nes stellt ei­nen wei­te­ren Mei­len­stein bei der Ver­bes­se­rung der Kri­sen­vor­sor­ge un­se­rer Stadt und ih­rer Si­cher­heits­ar­chi­tek­tur dar“, so Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski als zu­stän­di­ger Se­na­tor für Fi­nan­zen, Ver­wal­tung und Ord­nung. „Wir set­zen da­mit kon­se­quent den Weg fort, den wir be­reits vor Jah­ren zur Stär­kung der Re­si­li­enz un­se­rer Stadt ein­ge­schla­gen ha­ben. An­ge­fan­gen 2019 beim flä­chen­de­cken­den Wie­der­auf­bau des Si­re­nen­net­zes zur War­nung der Be­völ­ke­rung, fort­ge­setzt über ei­ne kom­mu­na­le Black­out Im­pact Ana­ly­se in 2021/22, mün­den un­se­re An­stren­gun­gen nun in ei­nem auf­wen­dig er­stell­ten Ka­ta­stro­phen­schutz­be­darfs­plan. Mit sei­nem Be­schluss wer­den Maß­nah­men und Mit­tel zur Stär­kung un­se­rer Ge­fah­ren­ab­wehr bei mög­li­chen Gro­ß­scha­dens­la­gen und Ka­ta­stro­phen ver­ste­tigt. Letzt­lich ha­ben un­ter­schied­lichs­te Kri­sen der ver­gan­ge­nen Jah­re uns deut­lich vor Au­gen ge­führt, wie we­nig vor­her­seh­bar man­che Not­la­gen sind – und wie vor­teil­haft es ist, wenn man ent­spre­chen­de Vor­be­rei­tun­gen ge­trof­fen hat.“

Un­ter der Fe­der­füh­rung des Am­tes für Brand­schutz, Ret­tungs­dienst und Ka­ta­stro­phen­schutz – kurz: der Be­rufs­feu­er­wehr - wur­de in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren ein um­fas­sen­des Grund­la­gen­werk zur Ri­si­ko­be­trach­tung der Han­se­stadt er­ar­bei­tet. Um von der Ri­si­ko­ana­ly­se auch zum Han­deln zu kom­men, wur­den dann in en­ger Ab­stim­mung mit wei­te­ren Fach­äm­tern der Stadt­ver­wal­tung, obe­ren Lan­des­be­hör­den und den Ein­rich­tun­gen der Da­seins­vor­sor­ge Sze­na­ri­en ent­wi­ckelt, durch­ge­spielt und die nö­ti­gen Schluss­fol­ge­run­gen ge­zo­gen.

Auf mehr als 200 Sei­ten ha­ben die Fach­leu­te fünf Scha­den­er­eig­nis­se als Ba­sis für die Ge­fah­ren­ab­wehr­pla­nung iden­ti­fi­ziert und be­schrei­ben de­ren mög­li­che Aus­wir­kun­gen auf Schutz­gü­ter und die kri­ti­sche In­fra­struk­tur. Dann wur­den die für ef­fi­zi­en­te Ge­gen­maß­nah­men be­nö­tig­ten Res­sour­cen (Soll) der ak­tu­el­len Si­tua­ti­on (Ist) ge­gen­über­ge­stellt, um dar­aus Hand­lungs­be­dar­fe ab­zu­lei­ten. Hin­sicht­lich der Maß­nah­men wird da­bei auf ein grö­ßt­mög­li­ches Maß an Syn­er­gie­ef­fek­ten ab­ge­stellt, so dass ein­zel­ne In­stru­men­te oder In­ves­ti­tio­nen im Op­ti­mal­fall ei­nen Mehr­wert für meh­re­re der fünf be­trach­te­ten Ka­ta­stro­phen-Sze­na­ri­en er­brin­gen.

„Die von uns ge­wähl­te Vor­ge­hens­wei­se bei der Er­stel­lung des Ka­ta­stro­phen­schutz­be­darfs­pla­nes ent­spricht den fach­li­chen Emp­feh­lun­gen und neu­es­ten Stan­dards des Bun­des­am­tes für Be­völ­ke­rungs­schutz und Ka­ta­stro­phen­hil­fe. Wir set­zen da­mit auch qua­li­ta­ti­ve Maß­stä­be über die Gren­zen un­se­res Bun­des­lan­des hin­weg. Mit Be­schluss­fas­sung des Plans ver­stän­di­gen sich Ros­to­cker Bür­ger­schaft und Stadt­ver­wal­tung auf ein de­fi­nier­tes Si­cher­heits­ni­veau und ei­nen Ka­ta­log von ins­ge­samt 41 Maß­nah­men. Dies gibt al­len Be­tei­lig­ten mit­tel- und lang­fris­ti­ge Pla­nungs­si­cher­heit“, er­gänzt der kom­mis­sa­ri­sche Lei­ter der Be­rufs­feu­er­wehr Ros­tock und sei­ner­zei­ti­ge In­itia­tor des Plans Mi­cha­el All­wardt.

Aus­ge­legt ist die ge­sam­te Maß­nah­men­lis­te auf ei­ne Um­set­zungs­zeit von zehn Jah­ren und um­fasst ein Vo­lu­men von ca. 4,5 Mio. Eu­ro. Da­bei kön­nen die ver­an­schlag­ten In­ves­ti­tio­nen teil­wei­se auf die Haus­halts­jah­re ver­teilt wer­den, ver­ein­zelt ent­ste­hen aber auch dau­er­haft zu­sätz­li­che jähr­li­che Kos­ten. Vor­ge­se­hen ist, den Be­darfs­plan re­gel­mä­ßig ei­ner Re­vi­si­on zu un­ter­zie­hen und ihn ggf. an­zu­pas­sen.