„Wildes Leben“ – von der Suche nach dem eigenen Platz
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Die Tanzcompagnie des Rostocker Volkstheaters feiert mit einem emotionalen Stück Premiere. Die lebendigen Geschichten liefern die Künstlerinnen und Künstler selbst.
Energiegeladen wird es, das erste Projekt der neu formierten Tanzcompagnie am Rostocker Volkstheater. „Wildes Leben“, ein Tanzstück in drei Akten, hat am 13. Januar Premiere im Großen Haus – eine Uraufführung.
„Das Stück heißt ‚Wildes Leben‘, weil für mich der Begriff ‚Leben‘ voller Widersprüche und Kontraste ist“, erklärt Laura Witzleben, Regisseurin und Choreografin des Stücks. Sie bildet mit Daniele Varallo und Keith Chin die neue Leitung der Tanzcom- pagnie. Leben bedeute für sie „die Spannbreite von Bewegung und Stillstand, Sinnhaftigkeit und Sinnlosigkeit, Liebe und Gewalt, Schönheit und Grausamkeit, Gemeinsamkeit und Einsamkeit, Stille und Lärm“. Wild übersetzt sie als „unwegsam, nicht kultiviert“. Eine „Gratwanderung zwischen dem anerlernten Verhalten unserer Zivilisation und Anteilen, die unberechenbar, intuitiv und instinktiv sind“.
Die künstlerische Interpretation daraus werde es beim Tanzstück auf der Bühne zu sehen geben – ein Zusammenspiel aus Choreografie, der selbst komponierten Musik des isländischen Musikers Hördur Màr Bjanarson, live performed, und einem eindrucksvollen Bühnenbild von Thurid Peine.
Die Story: das Leben in vielen Facetten. Kindheit, Verlassen des Elternhauses, die Suche nach einem Platz in der Gesellschaft … Jeder der drei Akte drücke „eine andere Seite, eine andere Farbe, eine andere Qualität des Menschseins aus“, sagt Laura Witzleben. Ausgangspunkt der Geschichten sind die sieben Tänzerinnen und Tänzer selbst: aus verschiedenen Ländern stammend, Israel, Italien, Japan oder der Schweiz. Beispiel: Der erste Akt symbolisiere im Leben das Thema Kindheit. Tänzer Norikazu Aoki öffne eine Tür zu seiner Kindheit in Japan und begegne beim Tanz Erinnerungen. „Wir greifen diese Erinnerung auf.“
Ralph Reichel, Intendant des Volkstheaters, freut sich „auf ein Kennenlernen auf hohem tänzerischen Niveau in einem spannenden Bühnenraum mit eigens komponierter Musik“. Laura Witzleben habe die Fähigkeit, „verschiedene künstlerische Elemente und Sprachen in den zeitgenössischen Tanz zu integrieren“.
Premiere: 13. Januar um 19.30 Uhr im Großen Haus des Rostocker Volkstheaters.