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Na­vi­ga­ti­on

Wind­flau­te für Hai­kut­ter: Han­se-Sail-Re­gat­ta en­det mit neu­en Sieg­be­din­gun­gen

Mel­dung vom 11.08.2022

Die ers­te Wett­fahrt der Han­se Sail lief schon vor de­ren Er­öff­nung. Am 10. Au­gust fuh­ren sechs Hai­kut­ter von Nysted in Süd­dä­ne­mark nach Ros­tock, da­zu zwei Se­gel­schif­fe aus Schwe­den bzw. Finn­land. Nicht da­bei war al­ler­dings der Wind. Des­halb muss­ten die Mo­to­ren be­müht wer­den.

Null bis zwei Wind­stär­ken – das reich­te nicht, um ei­ne Se­gel­re­gat­ta zu star­ten. Nach dem Pas­sie­ren der Ka­det­rin­ne setz­ten die Crews aber doch die Se­gel – „und zwar al­le, die sie fin­den konn­ten, bis hin zum Wim­pel – sie ha­ben sich ge­gen­sei­tig über­bo­ten“, er­zählt Vol­ker Gries, der an Bord des Be­gleit­schif­fes „Jo­an­na Sa­tur­na“ da­bei war. „Wir ha­ben trotz­dem in ei­ner Stun­de aber nur ei­ne hal­be See­mei­le ge­schafft.“

Den Spaß ließ sich al­so nie­mand ver­der­ben. Neue Wer­tungs­ka­te­go­ri­en wur­den fest­ge­legt: Die „Nord­wind“ setz­te zehn Se­gel, die „Han­si­ne“ sie­ben, selbst der Kut­ter „Da­na“ noch sechs. Den Wett­be­werb um die meis­ten ge­setz­ten Spon­so­ren-Flag­gen ge­wann die „Eb­ba Aaen“ mit sechs Fah­nen und Wim­peln. Und zum au­then­tischs­ten Ge­räusch wur­de ein Knar­zen auf der „Han­ne­ma­rie“ ge­kürt.
Mas­si­ve Fi­sche­rei­schif­fe
Schon zum 13. Mal hat­ten die his­to­ri­schen Hai­kut­ter im dä­ni­schen Nysted ab­ge­legt und nah­men Kurs auf Ros­tock. Auch in die­sem Jahr wa­ren wie­der Mit­seg­ler an Bord. Ge­mein­sam mit den Crews der teils hun­dert Jah­re al­ten Fi­scher­boo­te be­wäl­tig­ten sie die knapp 28 See­mei­len (50 Ki­lo­me­ter) lan­ge Stre­cke – wenn auch auf an­de­re Art als ge­plant.

Haie wur­den mit den Hai­kut­tern al­ler­dings nie ge­fan­gen. Aber die Fi­sche­rei­schif­fe wa­ren die ers­ten in Dä­ne­mark, die auch Mo­to­ren hat­ten. So konn­ten sie - un­ab­hän­gig vom Wind - mehr Fän­ge ein­ho­len und wa­ren „ge­frä­ßig wie Haie“. Zwi­schen 1900 und 1940 wur­den meh­re­re tau­send die­ser Kut­ter ge­baut, meist aus Ei­chen­holz, zwi­schen 12 und 19 Me­tern lang.
Sie wa­ren sehr gu­te Se­gel­fahr­zeu­ge, aber über die Jah­re ge­wann der Ein­satz der Mo­to­ren im­mer mehr an Be­deu­tung – das be­stä­tig­te sich heu­te aufs Neue.
In die­sem Jahr wa­ren fünf deut­sche Hai­kut­ter so­wie ei­ner aus Dä­ne­mark da­bei, au­ßer­dem war die „Sar­pen“ dasStart- und Ziel­schiff.
Ge­mein­sa­mer Sieg

Bei die­ser be­son­de­ren Re­gat­ta ist je­de Crew ein Ge­win­ner­team - der ge­mein­sa­me Sieg wird mit der so­ge­nann­ten Hai­kut­ter-Tax ver­sü­ßt. Die Prä­mie stammt aus Spon­so­ren­bei­trä­gen und wird fair nach je­wei­li­ger Schiffs­län­ge an die Eig­ner*in­nen über­ge­ben.

Auch in die­sem Jahr spen­de­ten meh­re­re Un­ter­neh­men Geld für die his­to­ri­schen Seg­ler. So flat­ter­te auf der „Han­si­ne“ das Lo­go der Ree­de­rei Ad­ler-Schif­fe, die „Han­ne­ma­rie“ wur­de von Scand­li­nes und die „Eb­ba Aaen“ von der Ros­to­cker Fir­ma Klos­ka un­ter­stützt. Und Jür­gen Bos­se hat aus Lie­be zu die­sen Schif­fen pri­vat Geld für die Hai­kut­ter ge­spen­det und war auf der „Jo­an­na Sa­tur­na“ da­bei.