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Na­vi­ga­ti­on

Zoo­freun­de ha­ben ent­schie­den - Jüngs­ter Orang-Utan-Spross hört auf den Na­men Ake­no

Mel­dung vom 29.07.2022 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport / Bil­dung und Wis­sen­schaft

Zur Na­mens­ge­bung gab es von der WIRO ein gro­ßes Wä­sche­pa­ket

Auf dem heu­ti­gen Lan­des­zoot­ag lüf­te­te Zoo­di­rek­to­rin Ant­je An­ge­li ge­mein­sam mit dem Vor­sit­zen­den der WIRO-Ge­schäfts­füh­rung, Ralf Zim­lich, das Ge­heim­nis um den Na­men des jüngs­ten Nach­wuch­ses von Hsiao-Ning (18) und Sa­bas (18). Die rund 2.000 Zoo­freun­de, die sich an der Ab­stim­mung be­tei­lig­ten, hat­ten bei ih­rer Wahl ei­nen kla­ren Fa­vo­ri­ten - der am 15. Ju­ni ge­bo­re­ne Orang-Utan-Jun­ge wird künf­tig auf den Na­men Ake­no hö­ren. Fast die Hälf­te al­ler Stim­men fiel auf Ake­no, was in In­do­ne­si­en, der ur­sprüng­li­chen Hei­mat der Men­schaf­fen mit den ro­ten Haa­ren, so viel wie die Mor­gen­rö­te oder der Son­nen­auf­gang be­deu­tet. Das passt sehr gut, kam der Klei­ne doch in den frü­hen Mor­gen­stun­den zur Welt. Mit Ab­stand folg­ten Ty­ri­on (der Net­te, Freund­li­che), Wayan (En­er­gie/Stär­ke), Ra­bu (Mitt­woch) und Je­ruk (Oran­ge).
Ake­no ist der Bru­der der sechs­jäh­ri­gen Niah und das sechs­te Orang-Utan-Jung­tier seit Er­öff­nung des Dar­wi­ne­ums im Zoo Ros­tock im Jahr 2012. Vom lang­jäh­ri­gen Pre­mi­um­part­ner und Pa­ten der Bor­neo-Orang-Utan-Grup­pen gab es zur Na­mens­ge­bung ein gro­ßes Wä­sche­pa­ket.

"An­fang Sep­tem­ber wird das zehn­jäh­ri­ge Be­stehen des Dar­wi­ne­ums ge­fei­ert. Es macht uns als Pa­ten sehr glück­lich, die po­si­ti­ve Ent­wick­lung der bei­den Orang-Utan-Grup­pen in den ver­gan­ge­nen Jah­ren haut­nah mit­er­le­ben zu kön­nen", be­ton­te Ralf Zim­lich. "Der Zoo Ros­tock leis­tet dar­über hin­aus ei­ne gro­ß­ar­ti­ge Auf­klä­rungs­ar­beit im Na­tur- und Ar­ten­schutz für die­se be­droh­te Art. Das Wä­sche­pa­ket war ein Wunsch der Tier­pfle­ge­rin­nen und Tier­pfle­ger. Orang-Utans spie­len mit Vor­lie­be so­wie be­wun­derns­wer­ter Aus­dau­er mit Tü­chern, De­cken und La­ken und ver­ste­cken sich gern dar­un­ter. Des­halb gibt es da im­mer ei­nen gro­ßen Be­darf."

Die WIRO - Woh­nen in Ros­tock Woh­nungs­ge­sell­schaft mbH un­ter­stützt den Zoo Ros­tock als Pre­mi­um­part­ner in der lang­jäh­ri­gen Ko­ope­ra­ti­ons­ge­mein­schaft "Na­tur- und Ar­ten­schutz". Ne­ben den Rie­sen­schild­krö­ten ge­hö­ren die Orang-Utans zu den Pa­ten­tie­ren der Woh­nungs­ge­sell­schaft. Für die lang­jäh­ri­ge Zu­sam­men­ar­beit dank­te die Zoo­di­rek­to­rin der WIRO. "Die­ses En­ga­ge­ment er­mög­licht es uns, viel­fäl­ti­ge Ak­ti­vi­tä­ten und Ak­tio­nen im Ar­ten­schutz ge­zielt zu för­dern. Zum Schutz der Men­schen­af­fen un­ter­stüt­zen wir kon­kret den Ver­ein Orang-Utans in Not e.V.", so Ant­je An­ge­li.

Der Ver­ein för­dert meh­re­re Pro­jek­te auf Bor­neo und Su­ma­tra (In­do­ne­si­en), zum Bei­spiel im La­man­dau Ri­ver Wild­life Re­ser­vat, ei­nem rund 76.000 Hekt­ar gro­ßen Ge­biet in der Pro­vinz Zen­tral­ka­li­man­tan im in­do­ne­si­schen Teil Bor­ne­os. Das Re­ser­vat dient als Hei­mat für vie­le be­droh­te Ar­ten und ist zu­dem ein wich­ti­ges Aus­wil­de­rungs­ge­biet für Orang-Utans.

Wie geht es dem Orang-Utan-Ba­by?

"Un­ser Ake­no ist jetzt sechs Wo­chen alt. In den ers­ten Mo­na­ten pas­siert bei klei­nen Orang-Utans noch nicht be­son­ders viel. Er hält sich an sei­ner Mut­ter fest, trinkt re­gel­mä­ßig und schläft viel. Wenn er wach ist, schaut er auch mal in der Ge­gend um­her", in­for­mier­te die Ku­ra­to­rin für Säu­ge­tie­re, Da­nie­la Lahn. "Ma­ma Hsiao-Ning macht sich als Mut­ter sehr gut und weiß ge­nau, was sie zu tun hat. Sie um­sorgt ihn und passt gut auf. Dies ist be­son­ders schön zu se­hen, da sie selbst von Men­schen auf­ge­zo­gen wur­de."

Be­son­de­res In­ter­es­se zeigt Schwes­ter Niah. Sie war am An­fang nicht so glück­lich, dass ih­re Mut­ter ihr we­ni­ger Be­ach­tung schenkt, mitt­ler­wei­le fin­det sie ih­ren Bru­der aber auch sehr an­zie­hend und hält sich öf­ter bei den bei­den auf. Der Rest der Grup­pe zeigt mo­men­tan noch we­nig Be­geis­te­rung. Pa­pa Sa­bas geht Hsiao-Ning lie­ber noch aus dem Weg und hat seit der An­kunft von Can­tik (10) En­de März so­wie­so haupt­säch­lich ein Au­ge für das Weib­chen aus dem tsche­chi­schen Zoo Ústí nad La­bem. Er weicht der jun­gen Orang-Utan-Da­me kaum von der Sei­te. Zur Grup­pe ge­hört auch noch Sa­bas Toch­ter Lin­Tang (4).

Ak­tu­ell nut­zen al­le Orang-Utans auf­grund der som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren gern die Au­ßen­an­la­ge und klet­tern hoch auf die Bäu­me. Al­le Klet­ter­mög­lich­kei­ten in den Au­ßen­an­la­gen wur­den be­reits mo­der­ni­siert.
Die zwei­te Orang-Utan-Grup­pe be­steht aus Orang-Utan-Oma Sun­da (45) mit ih­rem Lang­zeit­part­ner Ej­de (42) und ih­rem Nach­zög­ling Bayu (2) so­wie Weib­chen Mi­ri (17) mit ih­rer Toch­ter Ma­yang (4). Die 2013 im Dar­wi­ne­um ge­bo­re­ne Su­rya ist vor zwei Jah­ren in den Tier­gar­ten Schön­brunn in Wien um­ge­zo­gen.

"Ro­te Wald­men­schen" sind akut ge­fähr­det

Laut In­ter­na­tio­nal Uni­on for Con­ser­va­ti­on of Na­tu­re (IUCN) sind die ro­ten "Wald­men­schen" (in­do­ne­sisch für Orang-Utan) in Asi­en akut vom Aus­ster­ben be­droht. Haupt­grün­de sind die il­le­ga­le Be­ja­gung und die kon­ti­nu­ier­li­che Ver­nich­tung des Le­bens­rau­mes. Im Jahr 2016 schätz­te der WWF den Ge­samt­be­stand der Bor­neo-Orang-Utans auf et­wa 54.000 Tie­re. Der Su­ma­tra-Orang-Utan ist eben­falls stark ge­fähr­det. Der­zeit sol­len nach An­ga­be der IUCN noch rund 15.000 Tie­re auf der in­do­ne­si­schen In­sel an­säs­sig sein. Der Ta­pa­nu­li-Orang-Utan, die drit­te Orang-Utan-Art, lebt eben­falls auf Su­ma­tra und ist mit nur et­was über 800 Tie­ren schon fast aus­ge­stor­ben.