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Na­vi­ga­ti­on

Zoo­mi­nis­ter und Ober­bür­ger­meis­ter ent­hüll­ten die Na­men - Eis­bä­ren­mäd­chen hei­ßen Ka­ja und Ska­di

Mel­dung vom 04.03.2022 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport

Akiak wech­selt in den fran­zö­si­schen Zoo nach Am­névil­le

Zoo­mi­nis­ter Dr. Till Back­haus, Ros­tocks Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen und Zoo­di­rek­to­rin Ant­je An­ge­li ha­ben heu­te früh in An­we­sen­heit vie­ler Part­ner und Eis­bä­ren­pa­ten des Zoos Ros­tock das Ge­heim­nis um die Na­men des Eis­bä­ren­nach­wuch­ses ent­hüllt. Mehr als 10.000 Zoo­freun­de hat­ten sich an der fi­na­len Na­mens­ab­stim­mung für die am 14. No­vem­ber 2021 im Zoo Ros­tock ge­bo­re­nen Eis­bä­ren­mäd­chen be­tei­ligt. Die bei­den Schütz­lin­ge von Eis­bä­ren­ma­ma Siz­zel wer­den künf­tig auf die Na­men Ka­ja und Ska­di hö­ren, die die meis­ten Stim­men vor Ju­na und Yl­va er­hiel­ten. Ka­ja be­deu­tet so viel wie die Schö­ne, die Rei­ne und Ska­di ist der Na­me der Göt­tin der Jagd und des Win­ters. Bei­de Na­men ha­ben ih­re Wur­zeln im nor­di­schen Raum.
"Die Su­che nach pas­sen­den Na­men ist si­cher ein span­nen­der Pro­zess. Ich fin­de es ei­ne schö­ne Idee, dass sich die Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher dar­an be­tei­li­gen konn­ten und durch ih­re Stim­men­ab­ga­be noch­mal auf be­son­de­re Wei­se mit dem Eis­bä­ren­nach­wuchs ver­bun­den sind", sag­te der Mi­nis­ter für Kli­ma­schutz, Land­wirt­schaft, länd­li­che Räu­me und Um­welt Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Dr. Till Back­haus. "Zu­gleich ist die heu­ti­ge Na­mens­ge­bung auch ein er­freu­li­cher An­lass, um her­vor­zu­he­ben, dass un­se­re Zoos und Tier­gär­ten mit fi­nan­zi­el­ler Un­ter­stüt­zung des Lan­des und der Kom­mu­nen die Her­aus­for­de­run­gen der ver­gan­ge­nen bei­den Pan­de­mie­jah­re gut be­wäl­tigt ha­ben. Trotz feh­len­der Ein­nah­men aus den Zoo­be­su­chen konn­te das Wohl­erge­hen der Tie­re ge­währ­leis­tet wer­den. Für die über­aus en­ga­gier­te Ar­beit dan­ke ich al­len Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern."
Laut Ober­bür­ger­meis­ter Claus Ru­he Madsen wer­den Ka­ja und Ska­di nicht nur Bot­schaf­te­rin­nen für ei­ne be­droh­te Tier­art sein, son­dern auch als zwei ech­te Ros­to­cke­rin­nen die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt welt­weit noch be­kann­ter ma­chen. "Wir sind sehr glück­lich über un­se­ren Eis­bä­ren­nach­wuchs und stolz auf un­se­ren Zoo. Al­les Gu­te, Ka­ja und Ska­di!"

Ma­ma fol­gen und si­cher schwim­men ler­nen

Ab so­fort wer­den Ma­ma Siz­zel und ih­re bei­den Mäd­chen für al­le Zoo­be­su­cher zu se­hen sein, wenn die drei auf der Au­ßen­an­la­ge un­ter­wegs sind. "Vor­aus­set­zung war, dass die Jung­tie­re si­cher lau­fen kön­nen. Auch bei wild­le­ben­den Eis­bä­ren bleibt die Mut­ter nach der Ge­burt für et­wa drei Mo­na­te mit den Jung­tie­ren in der Ge­burts­höh­le", er­läu­ter­te Zoo­di­rek­to­rin Ant­je An­ge­li. "Zu dem Zeit­punkt, an dem sie die­se mit den Jun­gen ver­lässt, sind die Klei­nen be­reits sehr mo­bil. Dies ist wich­tig, da sie drau­ßen ih­rer Mut­ter fol­gen müs­sen."
Das Trio wird vor­aus­sicht­lich die kom­men­den zwei Mo­na­te auf der Mut­ter-Kind-An­la­ge mit dem Flach­was­ser­be­cken blei­ben. "Ins­be­son­de­re beim ers­ten Was­ser­kon­takt ist Siz­zel ge­fragt, um Ka­ja und Ska­di zu Be­ginn zu un­ter­stüt­zen, bis sie selbst­stän­dig schwim­men kön­nen. Erst wenn die Klei­nen rich­tig si­cher im Was­ser sind, kön­nen sie auf die gro­ße An­la­ge um­zie­hen", so Ant­je An­ge­li.

Klei­ner Frech­dachs nervt Schwes­ter und Ma­ma
Mit der Ent­wick­lung der Zwil­lin­ge ist die Zoo­di­rek­to­rin sehr zu­frie­den. "Die Mäd­chen wie­gen schät­zungs­wei­se je­weils 15 Ki­lo­gramm. Be­reits seit ei­ni­gen Ta­gen fres­sen sie auch schon mal ein paar Hap­pen von Siz­zels Fut­ter mit. Ins­be­son­de­re die klei­ne­re der bei­den Jung­tie­ren, ab heu­te Ska­di, ist ziem­lich frech. Wenn sie spie­len möch­te, turnt sie so lan­ge auf ih­rer Schwes­ter her­um, bis die­se wach ist. Mit ih­rer Mut­ter macht sie es ähn­lich." Mit die­sem Cha­rak­ter­zug kommt sie laut Tier­pfle­ge­rin­nen und Tier­pfle­gern ein­deu­tig nach Mut­ter Siz­zel. "Die grö­ße­re der Schwes­tern hat eher ei­nen ru­hi­gen Cha­rak­ter und ist da­mit dem ent­spann­ten Va­ter Akiak sehr ähn­lich", so Ant­je An­ge­li wei­ter.
Auch wenn die Jung­tie­re im­mer öf­ter auf Ent­de­ckungs­tour ge­hen, gibt es noch vie­le Ru­he­pha­sen. Sie wer­den im­mer noch et­wa sechs­mal am Tag ge­säugt. Die rest­li­che Zeit wird mit Schla­fen ver­bracht.
Ka­ja und Ska­di wa­ren im ver­gan­ge­nen Jahr die ein­zi­gen in ei­nem deut­schen Zoo auf­ge­zo­ge­nen Eis­bä­ren. Ne­ben den Ros­to­cker Eis­bä­ren­mäd­chen sind 2021 noch fünf wei­te­re Jung­tie­re in drei eu­ro­päi­schen Zoos ge­bo­ren. In Or­sa (Schwe­den) und Ko­lind (Dä­ne­mark) ka­men eben­falls Zwil­lin­ge zur Welt. Im High­land Wild­life Park im schot­ti­schen Kin­gus­sie wur­de ein männ­li­ches Jung­tier ge­bo­ren.

Schwe­rer Ab­schied: Eis­bä­ren­mann Akiak zieht in ei­ne Män­ner-WG
"Der Va­ter von Ka­ja und Ska­di wird En­de März den Zoo Ros­tock ver­las­sen", in­for­mier­te die Ku­ra­to­rin für Säu­ge­tie­re, Da­nie­la Lahn. Der Eis­bä­ren­mann mit Ros­to­cker Wur­zeln wech­selt in den Parc Zoo­lo­gi­que d'Am­névil­le im Nord­os­ten Frank­reichs. Der am 22. No­vem­ber 2014 in Rhe­nen (Nie­der­lan­de) ge­bo­re­ne Akiak ist ein En­kel der le­gen­dä­ren Ros­to­cker Eis­bä­ren Chur­chill (1979-2013) und Vi­en­na (1988-2018). Auch Akiaks Va­ter ist ein Ros­to­cker, näm­lich der am 18. De­zem­ber 1998 im Zoo Ros­tock ge­bo­re­ne Vic­tor. Sei­ne Mut­ter Free­dom kam am 6. De­zem­ber 2001 in Kol­mar­den in Schwe­den zur Welt.
"In eu­ro­päi­schen Zoos ge­hal­te­ne Eis­bä­ren wer­den über das Eu­ro­päi­sche Er­hal­tungs­zucht­pro­gramm (EEP) für Eis­bä­ren, wel­ches für ei­ne ge­sun­de Zoo­po­pu­la­ti­on ver­ant­wort­lich ist, über­wacht und ko­or­di­niert. Die­ses hat nun die Emp­feh­lung ge­ge­ben, dass Akiak vor­erst in ei­ne Hal­tung ge­mein­sam mit ei­nem an­de­ren Männ­chen kommt", er­läu­ter­te Da­nie­la Lahn.
"Al­le Tier­pfle­ge­rin­nen und Tier­pfle­ger so­wie das ge­sam­te Zoo­team hän­gen sehr an Akiak. Der Ab­schied von dem be­lieb­ten, fast drei Me­ter gro­ßen und 700 Ki­lo­gramm schwe­ren Eis­bä­ren wird kein leich­ter sein", ist sich die Ku­ra­to­rin si­cher.
Im Ja­nu­ar wa­ren zwei Tier­pfle­ge­rin­nen aus Am­névil­le zu Be­such im Zoo Ros­tock. Die bei­den ha­ben sich al­les über Akiak er­zäh­len las­sen und un­ter an­de­rem auch beim me­di­zi­ni­schen Trai­ning zu­ge­schaut, bei dem Akiak im­mer ger­ne mit­macht. Im fran­zö­si­schen Zoo kommt Akiak mit Henk aus dem Zoo Die­ren­ri­jk aus den Nie­der­lan­den zu­sam­men. In Am­névil­le wer­den seit 1999 Eis­bä­ren ge­hal­ten. Dort ste­hen den Bä­ren zwei An­la­gen, die mit­ein­an­der ver­bun­den wer­den kön­nen, zur Ver­fü­gung.