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Na­vi­ga­ti­on

Volks­in­itia­ti­ve / Volks­be­geh­ren / Volks­ent­scheid

Der Volks­ent­scheid ist ein Mit­tel, um den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern ei­nen Ge­setz­ent­wurf zur Ab­stim­mung vor­le­gen zu kön­nen. Volks­in­itia­ti­ve und Volks­be­geh­ren ge­hen dem Volks­ent­scheid vor­aus.

Mit­tels ei­ner Volks­in­itia­ti­ve ha­ben Wahl­be­rech­tig­te un­se­res Lan­des das Recht, dem Land­tag Vor­la­gen zur po­li­ti­schen Wil­lens­bil­dung oder ei­nen be­grün­de­ten Ge­setz­ent­wurf zu un­ter­brei­ten.

Der An­trag auf Zu­las­sung ei­ner Volks­in­itia­ti­ve ist der Land­tags­prä­si­den­tin oder dem Land­tags­prä­si­den­ten zu un­ter­brei­ten. Er be­inhal­tet die schrift­li­che Vor­la­ge, die den po­li­ti­schen Ge­gen­stand be­zeich­net und be­grün­det oder den be­grün­de­ten Ge­setz­ent­wurf. Der An­trag muss von min­des­tens 15.000 zu Land­tags­wah­len wahl­be­rech­tig­ten Per­so­nen un­ter­zeich­net sein. Über­dies sind drei Ver­tre­te­rin­nen oder Ver­tre­ter zu be­nen­nen, die ver­bind­li­che Er­klä­run­gen ab­ge­ben oder ent­ge­gen­neh­men kön­nen. Die Land­tags­prä­si­den­tin oder der Land­tags­prä­si­dent ver­an­lasst, dass die zu­ge­las­se­ne Volks­in­itia­ti­ve in der zeit­lich nächst­mög­li­chen Land­tags­sit­zung be­han­delt wird. Der Land­tag hat bin­nen drei Mo­na­ten ei­nen Be­schluss über den In­halt der Volks­in­itia­ti­ve zu fas­sen.

Volks­be­geh­ren be­deu­tet ein Recht des Vol­kes zur Be­tei­li­gung an der Ge­setz­ge­bung. Wahl­be­rech­tig­te kön­nen dem Land­tag ei­nen Ge­setz­ent­wurf zur Be­schluss­fas­sung vor­le­gen, der dar­auf ge­rich­tet ist, ein Lan­des­ge­setz zu er­las­sen, zu än­dern oder auf­zu­he­ben.

Der An­trag auf Zu­las­sung ei­nes Volks­be­geh­rens ist der Land­tags­prä­si­den­tin oder dem Land­tags­prä­si­den­ten vor­zu­le­gen. Er muss ei­nen aus­ge­ar­bei­te­ten und mit Grün­den ver­se­he­nen Ge­setz­ent­wurf be­inhal­ten und von min­des­tens 120.000 Bür­ge­rin­nen und Bür­gern un­ter­zeich­net sein. Au­ßer­dem sind drei Ver­tre­te­rin­nen oder Ver­tre­ter zu be­nen­nen, die ver­bind­li­che Er­klä­run­gen ab­ge­ben oder ent­ge­gen­neh­men kön­nen. Die Land­tags­prä­si­den­tin oder der Land­tags­prä­si­dent ver­an­lasst, dass das zu­ge­las­se­ne Volks­be­geh­ren in der zeit­lich nächst­mög­li­chen Land­tags­sit­zung be­han­delt wird.

Ein Volks­ent­scheid wird durch­ge­führt, wenn ein durch Volks­be­geh­ren ein­ge­brach­ter Ge­setz­ent­wurf durch den Land­tag ab­ge­lehnt wird. Da­bei kann der Land­tag selbst ei­nen ei­ge­nen Ge­setz­ent­wurf dem Wahl­volk zur Ent­schei­dung vor­le­gen.

Ste­hen meh­re­re Ge­setz­ent­wür­fe zur Ab­stim­mung, sind sie auf dem Stimm­zet­tel ge­mein­sam in der von der Lan­des­wahl­lei­te­rin oder vom Lan­des­wahl­lei­ter fest­ge­stell­ten Rei­hen­fol­ge auf­zu­füh­ren, der vom Land­tag vor­ge­leg­te Ent­wurf be­fin­det sich an letz­ter Stel­le.

Die Ab­stim­mung er­folgt in den Ge­mein­den, al­so auch in der Han­se­stadt Ros­tock. Je­de zu Land­tags­wah­len stimm­be­rech­tig­te Per­son hat ei­ne Stim­me. Sie be­ant­wor­tet die ge­stell­te Fra­ge mit „Ja oder „Nein bzw. kenn­zeich­net den Ge­setz­ent­wurf für den sie sich ent­schei­det. Ein Ge­setz­ent­wurf ist an­ge­nom­men, wenn die Mehr­heit der Ab­stim­men­den, je­doch min­des­tens ein Drit­tel der stimm­be­rech­tig­ten Per­so­nen, die­sem zu­ge­stimmt hat.

Bei ei­ner Ver­fas­sungs­än­de­rung durch Volks­ent­scheid müs­sen zwei Drit­tel der­je­ni­gen, die ih­re Stim­me ab­ge­ge­ben ha­ben, auch zu­stim­men. Da­bei be­darf es je­doch min­des­tens der Hälf­te der Stim­men al­ler stimm­be­rech­tig­ten Per­so­nen.

In Meck­len­burg-Vor­pom­mern wur­de 1994 die Ver­fas­sung des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern per Volks­ent­scheid mit 60,1 % Ja-Stim­men an­ge­nom­men. In der Han­se­stadt Ros­tock stimm­ten 49,2 % mit „Ja, die Nein-Stim­men mit 50,8 % über­wieg­ten.

Die ge­setz­li­chen Grund­la­gen bil­den u.a. die Ver­fas­sung des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern und das Volks­ab­stim­mungs­ge­setz (VaG M-V) in der je­weils gül­ti­gen Fas­sung.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zum Volks­ent­scheid sind den Ver­öf­fent­li­chun­gen der Lan­des­wahl­lei­te­rin oder dem Lan­des­wahl­lei­ter von Meck­len­burg-Vor­pom­mern un­ter www.​wahlen.m-​v.​de zu ent­neh­men.