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Na­vi­ga­ti­on

Re­de von Ober­bür­ger­meis­ter Ar­no Pö­ker auf der Bür­ger­schafts­sit­zung

Pres­se­mit­tei­lung vom 31.01.2001

31. Ja­nu­ar 2001

Re­de von Ober­bür­ger­meis­ter Ar­no Pö­ker auf der Bür­ger­schafts­sit­zung

Sehr ge­ehr­ter Herr Prä­si­dent,
sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren Ab­ge­ord­ne­ten,
sehr ge­ehr­te Gäs­te,

Kürz­lich fei­er­ten rund 200 Men­schen das Tet-Fest, das asia­ti­sche Neu­jahrs­fest. Wir be­fin­den uns nun im Jahr der Schlan­ge. Ein Schelm, der da­mit Falsch­heit und in­tri­gan­tes Tak­tie­ren ver­bin­det. Nein, die Schlan­ge steht für Weis­heit und Scharf­sinn. Et­was, von dem ich uns für die heu­ti­ge Bür­ger­schafts­sit­zung auch ein Quänt­chen wün­sche.

Der Ein­stieg in das neue Jahr war sehr gut. Gibt es je­man­den im Saa­le, der noch nicht die A 20 bis Schön­berg ge­fah­ren ist? Tat­säch­lich. Ich war bei der Jung­fern­fahrt ein­fach be­geis­tert. Ehe man sich es ver­sieht, ist man in Wis­mar. Nun muss sich nur un­ser be­nach­bar­tes Bun­des­land be­ei­len, da­mit auch die Lü­beck-Um­fah­rung fer­tig wird. Für un­se­re Stadt gibt es je­den­falls be­reits ei­ne deut­li­che Ent­las­tung. Und es geht wei­ter vor­an: Das Stra­ßen­bau­amt in Güs­trow ließ ver­lau­ten, dass die L 122, Ros­tock-Süd/No­bel­stra­ße, bis En­de des Jah­res fer­tig­ge­stellt ist. Die B103n, die Ver­bin­dung Schuto­wer Kreuz/Kritz­mow, soll zum En­de 2002 er­rich­tet sein.

Mit Nach­druck ha­be ich mich für den Er­halt des Ma­ri­ne­stand­or­tes Ros­tock ein­ge­setzt. Nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung wur­den von der Deut­schen Ma­ri­ne struk­tu­rel­le Ent­schei­dun­gen zu Guns­ten Ros­tocks ge­trof­fen und er­heb­li­che In­ves­ti­tio­nen in ei­ne neue In­fra­struk­tur er­mög­licht. Mit der An­sied­lung des Ma­ri­ne­am­tes in der Han­se­stadt wur­de das po­li­tisch er­klär­te Ziel um­ge­setzt, dass die Deut­sche Ma­ri­ne mit ei­ner hö­he­ren Kom­man­do­struk­tur auch in un­se­rem Land ver­tre­ten ist. Wäh­rend ei­nes Ge­sprä­ches mit Ver­tre­tern der Stand­ort­ka­me­rad­schaft Ros­tock des Deut­schen Bun­des­wehr-Ver­ban­des wur­de über­ein­stim­mend fest­ge­stellt, dass die Bun­des­wehr mit ih­ren et­wa 1.700 Sol­da­ten und ca. 600 zi­vi­len Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern für Ros­tock nicht nur ei­nen be­deu­ten­den Wirt­schafts- und Ar­beits­markt­fak­tor dar­stellt. Die Sol­da­ten der Ma­ri­ne mit ih­ren Fa­mi­li­en sind in den letz­ten Jah­ren fest mit dem Stand­ort Ros­tock und mit Meck­len­burg-Vor­pom­mern ver­wach­sen. Sie füh­len sich hier wohl und wol­len ei­ne fes­te Per­spek­ti­ve für den nächs­ten Le­bens­ab­schnitt, ins­be­son­de­re in Be­zug auf die Aus­bil­dung ih­rer Kin­der. Ich freue mich des­halb über die Vor­schlä­ge des Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­ters. Das Ma­ri­ne­amt bleibt nicht nur in Ros­tock son­dern wird ge­stärkt. Ich be­dan­ke mich bei al­len, die sich hier­für en­ga­giert ha­ben.

Ein er­freu­li­ches Richt­fest ha­ben wir ges­tern hin­ter uns ge­bracht: der Bau des Bun­des­am­tes für See­schiff­fahrt und Hy­dro­gra­phie ist im vol­lem Gan­ge. Die­se Bun­des­be­hör­de hat ei­ne gro­ße Be­deu­tung für un­se­re Han­se­stadt. Sie ist nicht nur ein wich­ti­ger Ar­beit­ge­ber son­dern stärkt den ma­ri­ti­men Stand­ort ins­ge­samt. Dar­über hin­aus bin ich fest da­von über­zeugt, dass die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter die Le­bens­qua­li­tät an der Ost­see schät­zen.

Für den Bau der Mo­len und der Ufer­si­che­rung des ma­ri­ti­men Ge­wer­be­ge­bie­tes in Ho­he Dü­ne wird ein Zu­schuss in Hö­he von et­wa 10,5 Mio. DM ge­währt. Das ma­ri­tim-tou­ris­ti­sche Ge­wer­be­ge­biet wird zwi­schen 2001 und 2004 in at­trak­ti­ver La­ge am öst­li­chen Ufer­der War­nowmün­dung er­rich­tet. Wäh­rend die öf­fent­li­che Hand die Flä­chen be­reit­stellt und für die was­ser­bau­li­che Er­schlie­ßung Sor­ge trägt, über­nimmt die Han­se Yacht­ha­fen GmbH als Kon­zes­sio­nä­rin al­le wei­te­ren In­ves­ti­tio­nen des 80-Mio.-DM-Pro­jek­tes. 40 bis 50 neue Ar­beits­plät­ze wer­den da­durch ent­ste­hen und die At­trak­ti­vi­tät War­ne­mün­des für Seg­ler er­höht. Dies zieht auch zahl­rei­che Tou­ris­ten in die Re­gi­on.

Am En­de die­ses Mo­nats wird der Spaß auch in War­ne­mün­de Ein­zug hal­ten. Das Süd­see­pa­ra­dies Sa­moa wird er­öff­net. Es wird viel dis­ku­tiert im Lan­de, ob es nicht gar zu vie­le Spaß­bä­der gibt. Da­mit kann das Ros­to­cker nicht ge­meint sein. Nicht nur mei­ne Kin­der freu­en sich auf die­ses Ba­de­ver­gnü­gen. Zu­dem ist dies ei­ne wirk­li­che sai­son­ver­län­gern­de Maß­nah­me. Denn lei­der, lei­der, nicht im­mer gibt es die Ga­ran­tie auf Son­ne. Nur in der Süd­see, dort bleibt es im­mer warm. Auch wird der Tou­ris­mus­stand­ort Ros­tock und War­ne­mün­de er­heb­lich ge­stärkt. Dies gilt auch für die ge­plan­te In­ves­ti­ti­on ei­nes Frei­zeit­parks in Brinck­mans­dorf.

Viel Wir­bel hat es in den letz­ten Wo­chen um die­se Mel­dung ge­ge­ben. Ein Frei­zeit­park in Ros­tock ist für un­se­re Han­se­stadt ei­ne gro­ße Chan­ce, da bin ich mir si­cher. Des­halb wer­den wir al­les tun, um die­ses Pro­jekt mög­lich zu ma­chen, ob­wohl noch ei­ni­ge Klip­pen zu um­schif­fen sind. Das 40 Hekt­ar gro­ße Are­al am öst­li­chen Stadt­rand bie­tet güns­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen für die Frei­zeit­land­schaft, die schon im Herbst 2003 er­öff­net wer­den könn­te. Et­wa 1.700 Ar­beits­plät­ze kön­nen so di­rekt und in­di­rekt ge­schaf­fen wer­den, die Pro­gno­se des In­ves­tors sagt im Er­öff­nungs­jahr durch­schnitt­lich 4.000 Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher pro Tag vor­aus. Mit dem Käpp?n-Brass-Park wer­den wir vie­le Tou­ris­ten zu­sätz­lich nach Ros­tock und Meck­len­burg-Vor­pom­mern lo­cken. Die güns­ti­ge La­ge an der Au­to­bahn und in der Nä­he der Fähr­ter­mi­nals im Ros­to­cker Ha­fen spannt das Ein­zugs­ge­biet weit über die Lan­des­gren­zen hin­aus und strahlt in den Ost­see­raum.

Vor­aus­sicht­lich Mit­te März wird die Fo­ren­si­sche Kli­nik in Gehls­heim ih­rer Be­stim­mung über­ge­ben. Auf mein Drän­gen hin hat­ten Jus­tiz- und So­zi­al­mi­nis­te­rin M/V letz­te Wo­che zu ei­ner In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung nach Gehls­heim ein­ge­la­den, um die Ein­rich­tung vor­zu­stel­len und auf Fra­gen zu ant­wor­ten. Mit­glie­der der Orts­bei­rä­te, des So­zi­al- und Ge­sund­heits­aus­schus­ses der Bür­ger­schaft und der Stadt­ver­wal­tung nah­men die Ge­le­gen­heit wahr, frag­ten und lie­ßen sich in­for­mie­ren. Sie schlu­gen auch die Grün­dung ei­nes Bei­ra­tes vor, der ins­be­son­de­re die Ver­bin­dung zwi­schen den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern und der Kli­nik her­stel­len soll. Auch der Vor­schlag zur Ge­stal­tung ei­nes „Ta­ges der of­fe­nen Tür" fand brei­te Zu­stim­mung. Die Ver­tre­ter der Mi­nis­te­ri­en er­klär­ten ih­re Be­reit­schaft, wei­ter­hin und um­fas­send für Fra­gen und In­for­ma­tio­nen be­reit­zu­ste­hen.

Heu­te vor­mit­tag wur­de der Ver­trag „Zu­wen­dungs­ver­ein­ba­rung und Si­che­rung des ÖPNV der Han­se­stadt Ros­tock“ von den Ver­trags­par­tei­en un­ter­zeich­net. Die da­zu er­for­der­li­che Ge­neh­mi­gung der Rechts­auf­sichts­be­hör­de des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern wur­de am 16.01.2001 er­teilt. Da­mit sind die zwi­schen der Han­se­stadt Ros­tock und der Ros­to­cker Ver­sor­gungs- und Ver­kehrs­hol­ding GmbH (RVV), zwi­schen der RVV und der Ros­to­cker Stra­ßen­bahn AG (RSAG) und zwi­schen der Han­se­stadt Ros­tock und der Ge­werk­schaft ÖTV ge­schlos­se­nen Ver­trä­ge rück­wir­kend zum 1. Ja­nu­ar in Kraft ge­tre­ten.

Die drei Ver­trä­ge sol­len die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Ros­to­cker Stra­ßen­bahn AG si­chern und dem kom­mu­na­len Un­ter­neh­men den Start in die be­vor­ste­hen­de EU-wei­te Har­mo­ni­sie­rung des ÖPNV er­leich­tern. Mit die­sen Ver­ein­ba­run­gen wird die Hö­he der für die Un­ter­neh­men be­nö­tig­ten Zu­schüs­se fi­nan­zi­ell si­cher­ge­stellt. Die Han­se­stadt Ros­tock trägt da­mit da­zu bei, dass die Her­stel­lung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit der RSAG für die Be­leg­schaft so­zi­al­ver­träg­lich ge­stal­tet wer­den kann. Die Bin­dung der Zu­schuss­ga­ran­tie an die Ver­pflich­tung der RSAG, den Kos­ten­de­ckungs­grad jähr­lich zu er­hö­hen und ei­ne aus­rei­chen­de Ver­kehrs­be­die­nung für die Be­völ­ke­rung auf Ba­sis des Nah­ver­kehrs­pla­nes zu ge­währ­leis­ten, bie­tet der Han­se­stadt Ros­tock die Si­cher­heit, den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern so­wie ih­ren Gäs­ten ei­nen kos­ten­güns­ti­gen ÖPNV bei gleich­blei­ben­der oder bes­se­rer Qua­li­tät an­zu­bie­ten.

Am ver­gan­ge­nen Wo­chen­en­de fand in der Hoch­schu­le für Mu­sik und Thea­ter, im Ba­rock­saal, im Kä­the-Koll­witz-Gym­na­si­um und im Kon­ser­va­to­ri­um „Ru­dolf Wag­ner-Ré­geny“ der Re­gio­nal­wett­be­werb „Ju­gend mu­si­ziert“ statt. 105 Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Al­ter von sechs bis 20 Jah­ren aus der Han­se­stadt Ros­tock, den Land­krei­sen Güs­trow und Bad Do­be­r­an nah­men an die­sem Wett­be­werb in ver­schie­de­nen Wer­tungs­ka­te­go­ri­en teil. Da­zu ge­hör­ten: Streich­in­stru­men­te (Vio­li­ne, Vio­lon­cel­lo), Ak­kor­de­on, Schlag­zeug als So­lo­in­stru­men­te und in der En­sem­ble­wer­tung: Duo Kla­vier und ein Blas­in­stru­ment, Kla­vier-Kam­mer­mu­sik, Zupf­in­stru­men­te (Gi­tar­re) und Har­fen-En­sem­ble. Al­le 56 Teil­neh­mer des Ros­to­cker Kon­ser­va­to­ri­ums er­ran­gen ers­te und zwei­te Prei­se. 34 ers­te Preis­trä­ger un­se­rer Han­se­stadt wur­den dar­über hin­aus zum Lan­des­wett­be­werb „Ju­gend mu­si­ziert“ im März nach Neu­stre­litz de­le­giert.

Das Kon­ser­va­to­ri­um fei­ert in die­sem Jahr sein 60-jäh­ri­ges Be­stehen. An­läss­lich die­ses Ju­bi­lä­ums fin­det am 13. Fe­bru­ar 2001 um 18.30 Uhr im Gro­ßen Haus des Volks­thea­ters Ros­tock, ein Fest­akt mit an­schlie­ßen­der Pre­mie­re des Mu­si­cals „Der Zau­be­rer von Oss“ statt. Das Mu­si­cal wird im Fe­bru­ar wei­te­re vier­mal zur Auf­füh­rung kom­men. Ich weiß, wie­viel und wie lan­ge al­le Be­tei­lig­ten ge­probt ha­ben. Ich wün­sche des­halb vor al­lem den jun­gen Künst­lern toi, toi toi.

So wie der mu­si­ka­li­sche Nach­wuchs am Wo­chen­en­de sich um har­mo­ni­sche Tö­ne auf höchs­tem Ni­veau be­müh­te, soll­ten wir uns das auch für heu­te vor­neh­men. Las­sen Sie uns Ka­ko­pho­ni­en ver­mei­den und lei­se Tö­ne be­vor­zu­gen!