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Na­vi­ga­ti­on

Re­de von Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling an die Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock

Pres­se­mit­tei­lung vom 01.04.2009

Sehr ge­ehr­te Frau Dr. Ba­cher, sehr ge­ehr­te Mit­glie­der der Bür­ger­schaft, mei­ne Da­men und Her­ren,

Ros­tock ist die ein­zi­ge Stadt un­ter denn kreis­frei­en Städ­ten und Land­krei­sen in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, die wei­ter wächst. Das sa­gen zu­min­dest die ak­tu­el­len Be­völ­ke­rungs­zah­len, die ges­tern vom Sta­tis­ti­schen Amt Meck­len­burg-Vor­pom­mern her­aus­ge­ge­ben wur­den. So wa­ren am 30. Sep­tem­ber 2008 in un­se­rer Han­se­stadt ins­ge­samt 200.566 Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker mit Haupt- oder al­lei­ni­gem Wohn­sitz ge­mel­det, im­mer­hin 153 Men­schen mehr als zu Jah­res­be­ginn 2008. Ur­sa­che da­für ist ein ho­her Wan­de­rungs­ge­winn, d.h. mehr Zu- als Fort­zü­ge. Ne­ben Ros­tock kön­nen le­dig­lich die Städ­te Schwe­rin und Stral­sund eben­falls auf Wan­de­rungs­ge­win­ne ver­wei­sen, auch wenn bei den an­de­ren bei­den Städ­ten die Ein­woh­ner­zahl ins­ge­samt den­noch ab­nahm. Dies ist je­doch ein­mal mehr ein Be­weis, wie wich­tig es ist, die Zen­tren in un­se­rem Land zu stär­ken, die letzt­lich für die wei­te­re Ent­wick­lung un­se­res Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern den ent­schei­den­den Aus­schlag ge­ben. Sie se­hen: Wir ar­bei­ten er­folg­reich an der Re­gio­po­le Ros­tock - die deut­sche Ost­see­me­tro­po­le mit Weit­blick.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

doch die Ein­woh­ner­zahl wächst nicht im Al­lein­gang. Als Maß­nah­me zur Haus­halts­si­che­rung ha­ben wir uns schon mehr­fach mit der Fra­ge der Er­he­bung ei­ner Zweit­woh­nungs­steu­er von Stu­die­ren­den be­schäf­tigt.

Ich schla­ge vor, al­le Stu­die­ren­den, die von Au­ßer­halb zu­zie­hen, mit ei­nem Bo­nus­pa­ket zu be­loh­nen. Die­ses Bo­nus­pa­ket wird es spä­tes­tens ab kom­men­dem Jahr für al­le Stu­die­ren­den ge­ben, die sich mit Haupt- oder al­lei­ni­ger Woh­nung in der Han­se­stadt Ros­tock an­mel­den. Die Vor­be­rei­tun­gen da­zu lau­fen in­ner­halb der Ver­wal­tung, aber auch in Zu­sam­men­ar­beit mit städ­ti­schen Ge­sell­schaf­ten und wei­te­ren in­ter­es­sier­ten Part­nern.

Auf ei­ne Än­de­rung der Zweit­woh­nungs­steu­er­sat­zung soll da­her vor­erst ver­zich­tet wer­den. Es ist be­ab­sich­tigt, ei­ne Ziel­ver­ein­ba­rung mit der Uni­ver­si­tät Ros­tock ab­zu­schlie­ßen, um uns so der Un­ter­stüt­zung von Uni­ver­si­täts­lei­tung und Stu­die­ren­den­ver­tre­tung zu ver­si­chern, ge­mein­sam für ei­ne Erst­wohn­sitz­nah­me zu wer­ben. Selbst­ver­ständ­lich wer­den Sie zu ge­ge­be­ner Zeit ei­ne ent­spre­chen­de Be­schluss­vor­la­ge er­hal­ten.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

die Fest­stel­lung des end­gül­ti­gen Er­geb­nis­ses des Jah­res­ab­schlus­ses 2008 er­folg­te ter­min­ge­recht am 18. März 2009.

Der Haus­halt 2008 ist nach dem vor­lie­gen­den end­gül­ti­gen Er­geb­nis der Jah­res­rech­nung struk­tu­rell aus­ge­gli­chen, die lau­fen­den Ein­nah­men de­cken al­so die lau­fen­den Aus­ga­ben. Wir ha­ben durch kon­se­quen­te Haus­halts­füh­rung so­gar ein Plus von 9,8 Mio. Eu­ro er­wirt­schaf­ten kön­nen und konn­ten da­mit un­ser De­fi­zit um die­sen Be­trag ver­rin­gern. Im Zu­ge der Fest­stel­lung der Jah­res­rech­nung 2008 wur­de zu­dem nach Aus­gleich des Ver­mö­gens­haus­hal­tes der all­ge­mei­nen Rück­la­ge ein Über­schuss in Hö­he von 1,5 Mio. Eu­ro zu­ge­führt.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

zur heu­ti­gen Sit­zung liegt der Bür­ger­schaft der Voll­zugs­be­richt zum Haus­halts­si­che­rungs­kon­zept mit den ak­tu­el­len Kon­so­li­die­rungs­maß­nah­men für 2008 bis 2012 in Form ei­ner In­for­ma­ti­ons­vor­la­ge vor. Teil­pro­jek­te die­ser Maß­nah­men lie­gen be­reits als Be­schluss­vor­la­gen vor. Her­vor­he­ben möch­te ich die an­ste­hen­de Grün­dung der Volks­thea­ter GmbH.

Ei­ne Viel­zahl von Maß­nah­men ist in die Fort­schrei­bung des Haus­halts­si­che­rungs­kon­zep­tes wie­der ein­ge­flos­sen und im Fi­nanz­plan 2008 bis 2012 be­rück­sich­tigt.

Das ak­tu­el­le Haus­halts­si­che­rungs­kon­zept ist zum In­nen­mi­nis­te­ri­um auf den Weg ge­bracht wor­den. Da­mit liegt der Rechts­auf­sichts­be­hör­de - wie bis 31. März 2009 ge­for­dert - ne­ben dem be­schlos­se­nen Haus­halts­plan 2009 auch ein von der Bür­ger­schaft be­schlos­se­nes Haus­halts­si­che­rungs­kon­zept vor.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

wel­che Fol­gen die Ein­schrän­kun­gen der fi­nan­zi­el­len Hand­lungs­mög­lich­kei­ten bei Alt­schul­den­be­las­tung hat, be­schreibt auch die­ses Bei­spiel: Nach tech­ni­schen Prü­fun­gen von ma­ro­den Stahl- und Be­ton­licht­mas­ten muss­te jetzt die so­for­ti­ge De­mon­ta­ge von 41 Stahl­mas­ten ver­an­lasst wer­den. Hin­zu kom­men De­mon­ta­gen und Teil­de­mon­ta­gen bei ins­ge­samt 123 Be­ton­mas­ten. Be­trof­fen sind zahl­rei­che Stadt­ge­bie­te, zum Bei­spiel Dier­kow-Ost, die Krö­pe­li­ner-Tor-Vor­stadt und die Dier­kower Al­lee. So­for­ti­ges Han­deln war un­er­läss­lich, um die Si­cher­heit zu ge­währ­leis­ten. Und die Stadt­be­leuch­tung ist lei­der nur ei­nes von vie­len Ge­bie­ten, auf de­nen wir ei­nen er­heb­li­chen In­ves­ti­ti­ons­stau vor uns her­schie­ben, ein In­ves­ti­ti­ons­stau, der das Le­bens­um­feld, die Le­bens­qua­li­tät - ja, in­zwi­schen auch fra­gen der Si­cher­heit be­rührt. Das müs­sen wir ver­än­dern!

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

im Rah­men des Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­rens der Eu­ro­päi­schen Uni­on ge­gen die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land wur­de die Han­se­stadt Ros­tock am 20. März zu ei­ner Stel­lung­nah­me auf­ge­for­dert. Die Fol­gen die­ses Ver­fah­rens für die Han­se­stadt Ros­tock kön­nen bis da­to noch nicht ab­ge­schätzt wer­den, da uns die da­für er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen noch nicht voll­um­fäng­lich vor­lie­gen. Wir ha­ben uns ju­ris­ti­scher Un­ter­stüt­zung ver­si­chert und wer­den Sie über die­ses ganz si­cher sehr um­fas­sen­de wei­te­re Ver­fah­ren kon­ti­nu­ier­lich auf dem Lau­fen­den hal­ten.

Sehr ge­ehr­te Mit­glie­der der Bür­ger­schaft,

ganz kurz möch­te ich Ih­nen von der am Mon­tag zu En­de ge­gan­ge­nen Ma­ri­ti­men Kon­fe­renz der Bun­des­re­gie­rung be­rich­ten. Ziel war es, den Dia­log über Ver­bes­se­run­gen der Rah­men­be­din­gun­gen für die ma­ri­ti­me Wirt­schaft in Deutsch­land zu füh­ren. Den Ab­schluss bil­de­te die Re­de der Bun­des­kanz­le­rin Frau Dr. Mer­kel vor rund 1000 Ver­tre­tern von Mi­nis­te­ri­en des Bun­des­re­gie­rung und der Lan­des­re­gie­run­gen, von Ver­tre­tern der Wirt­schaft, des Trans­port­we­sens, des Schiff­baus und der Hä­fen. Trotz der schwie­ri­gen und an­ge­spann­ten La­ge der Fi­nanz­märk­te und der Wirt­schaft wur­de po­si­tiv vor­aus­ge­schaut und Op­ti­mis­mus ver­brei­tet, dass wir die Kri­se über­win­den wer­den und es wie­der auf­wärts geht.

Zur Si­tua­ti­on un­se­rer Werf­ten und der Wa­dan-Werft ins­be­son­de­re gilt die Un­ab­ding­bar­keit wei­te­rer Schiff­bau­auf­trä­ge als Vor­aus­set­zung für die Zu­kunfts­si­che­rung. Die Zu­kunft des Ha­fens Ros­tock ist eng mit der Ent­wick­lung des Fähr­ver­kehrs und ins­be­son­de­re mit der Zu­kunft von Scand­li­nes am Stand­ort Ros­tock ver­bun­den. Das über­aus ge­sun­de Un­ter­neh­men Scand­li­nes ist 2007 zu ei­nem über­aus ho­hen Preis durch die Deut­sche Bahn AG und das Dä­ni­sche Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um an Fi­nanz­in­ves­to­ren ver­kauft wor­den, mit Ar­beits­platz- und Stand­ort­ga­ran­tie. Hier for­dern wir na­tür­lich die Wahr­neh­mung der Ver­trags- und Auf­sichts­pflicht durch das zu­stän­di­ge Bun­des­mi­nis­te­ri­um, das ja gleich­zei­tig be­son­de­re Ver­ant­wor­tung für den Auf­bau Ost trägt.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

bit­te mer­ken Sie sich schon jetzt den 15. und 16. April als Ter­min für das Fes­ti­val des Fin­ni­schen Thea­ters in Ros­tock vor. Die Han­se­stadt Ros­tock be­geht in die­sem Jahr das 50. Ju­bi­lä­um der Städ­te­part­ner­schaft mit der fin­ni­schen Stadt Tur­ku und aus die­sem Grund wird es ei­ne Fin­ni­sche Wo­che so­wohl mit ei­nem um­fang­rei­chen Kul­tur­pro­gramm des Thea­ters, als auch of­fi­zi­el­le Ter­mi­ne zur Wür­di­gung der Städ­te­part­ner­schaft ge­ben.

Und zum Schluss noch ein The­ma, das uns al­le be­trifft und be­wegt: die Wah­len für die Ab­ge­ord­ne­ten aus der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land für das 7. Eu­ro­päi­sche Par­la­ment und die Mit­glie­der für die 5. Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock am 7. Ju­ni 2009.

Sei­tens der Ge­mein­de­wahl­be­hör­de und des Ge­mein­de­wahl­lei­ters lau­fen al­le er­for­der­li­chen Wahl­vor­be­rei­tun­gen. Am 6. April 2009 um Punkt 18 Uhr en­det die Ein­rei­chungs­frist für Wahl­vor­schlä­ge für die 5. Ros­to­cker Bür­ger­schaft. Die öf­fent­li­che Ge­mein­de­wahl­aus­schuss­sit­zung zur Zu­las­sung oder Zu­rück­wei­sung von Wahl­vor­schlä­gen fin­det am 27. April statt und ent­schei­det über das Er­schei­nen der ent­spre­chen­den Na­men auf dem Stimm­zet­tel.

Zur Fest­stel­lung der Er­geb­nis­se in Wahl­be­zir­ken am Wahl­tag be­nö­tigt die Ge­mein­de­wahl­be­hör­de cir­ka 1.900 en­ga­gier­te Wahl­hel­fer, denn für je­den der 171 all­ge­mei­nen Wahl­be­zir­ke und 34 Brief­wahl­be­zir­ke ist ein Wahl­vor­stand zu bil­den mit ei­nem Wahl­vor­ste­her, sei­nem Stell­ver­tre­ter so­wie fünf bis sie­ben Bei­sit­zern. Da­für feh­len uns noch et­wa 1000 Frei­wil­li­ge, die ein Wah­leh­ren­amt über­neh­men wür­den.

Ich möch­te Sie er­mu­ti­gen, ein Wah­leh­ren­amt zu über­neh­men bzw. in Ih­rem Freun­des - und Fa­mi­li­en­kreis da­für zu wer­ben.

Es soll­te uns ge­mein­sam ge­lin­gen, die Wah­len er­folg­reich durch­zu­füh­ren.

Vie­len Dank für Ih­re Auf­merk­sam­keit!