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Na­vi­ga­ti­on

Ren­ten­al­ter mit 67 - Für und Wi­der

Pres­se­mit­tei­lung vom 22.04.2002

22. April 2002

Ren­ten­al­ter mit 67 - Für und Wi­der

Si­cher sind heu­ti­ge Rent­ne­rin­nen und Rent­ner rüs­ti­ger und mo­bi­ler und ha­ben ei­ne hö­he­re Le­bens­er­war­tung. Al­lein die hö­he­re Le­bens­er­war­tung recht­fer­tigt je­doch noch nicht ei­ne Ver­län­ge­rung der Ar­beits­jah­re bis zum 67. Le­bens­jahr. Bei der heu­ti­gen Be­las­tung der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer, da­zu zählt auch die Angst um den Ver­lust des Ar­beits­plat­zes und die Mehr­be­las­tung durch vie­le Über­stun­den, die doch schon selbst­ver­ständ­lich von den Ar­beit­ge­bern er­war­tet wer­den, ist zu be­fürch­ten, dass vie­le Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen nicht ein­mal bis zum 65. Le­bens­jahr ar­beits­fä­hig sein wer­den. Un­rea­lis­tisch ist sol­che Dis­kus­si­on al­lein schon des­halb, weil äl­te­re Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen gar kei­ne Chan­ce auf dem Ar­beits­markt ha­ben. Und viel schwer­wie­gen­der, wo sind denn über­haupt die Ar­beits­plät­ze bei der ho­hen Ar­beits­lo­sen­zahl? Der Hin­ter­grund die­ser Dis­kus­si­on ist wohl dar­in zu se­hen, dass schon öf­ter durch Po­li­ti­ker kri­ti­siert wur­de, dass durch die hö­he­re Le­bens­er­war­tung die Re­la­ti­on zwi­schen Be­rufs­le­ben und Ren­ten­be­zugs­zeit ver­scho­ben ist. Be­grün­det wird dies im all­ge­mei­nen mit ei­ner zu lan­gen Aus­bil­dungs­zeit. Si­cher teil­wei­se be­rech­tigt. Aber, war­um Ab­itur erst nach 13 Jah­ren, wa­ren wir düm­mer mit ei­nem Ab­itur nach zwölf Jah­ren? Auch die Stu­di­en­zei­ten, aus un­ter­schied­li­chen Grün­den oft zu lang, könn­ten si­cher ef­fek­ti­ver ge­stal­tet wer­den und so ei­nen frü­he­ren Ein­tritt in das Be­rufs­le­ben för­dern. Bei wei­ter­hin sta­gnie­ren­den Ge­bur­ten­zah­len wird es künf­tig zwangs­läu­fig wohl zu Än­de­run­gen kom­men müs­sen. Dann wer­den die “Al­ten” wie­der ge­fragt und um­wor­ben sein. Schon jetzt ge­än­dert wer­den soll­te aber die all­ge­mein üb­li­che Re­ge­lung mit 65 Jah­ren aus dem Be­rufs­le­ben aus­schei­den zu müs­sen. De­nen, die es wol­len und die sich noch geis­tig und kör­per­lich fit füh­len, soll­te schon jetzt die Mög­lich­keit ein­ge­räumt wer­den, über das 65. Le­bens­jahr hin­aus zu ar­bei­ten. Fa­zit: Un­ter den jet­zi­gen Be­din­gun­gen - Aus­bil­dungs­zeit ver­kür­zen - frü­he­rer Ein­stieg in das Be­rufs­le­ben und für die Äl­te­ren der ver­dien­te Ru­he­stand mit 65 Jah­ren.

Wal­ter Schin­del­arz Spre­cher des Spre­cher­ra­tes Se­nio­ren­bei­rat der Han­se­stadt Ros­tock  i